Die fossilen Brennstoffe Benzin und Diesel werden in Zukunft immer teurer werden. Den Porschefahrer:innen macht das nicht viel aus, aber den Geringverdiener:innen durchaus.
Ähnlich ist es bei den Kosten für die Heizung. Fossile Brennstoffe werden immer teurer.
Deswegen ist es sozial und sozial-vorausschauend, jetzt neue Technologien wie E-Autos und elektrische Wärmepumpen zu fördern.
Hitzewellen und Dürren treffen ja jetzt schon die Armen und nicht uns. Gleiches Spiel gilt aber auch für DE, dass es die Ärmeren zuerst trifft. Superreiche haben einfach super viele Optionen, das macht den Unterschied.
Würde der Klimawandel zuerst die Wohlhabenden treffen und am Ende die Armen, hätten wir ab heute ganz andere Maßnahmen.
In einem Triathlonforum über Klimawandel und Einsparungen zu reden, ist grundsätzlich witzig.
Der wohl beste Move von mir bzgl. Umweltschutz war wohl der, dass ich vom Leistungssportler zum Gesundheitssportler übergegangen bin (wenn auch nicht ganz frewillig).
Da steht, dass Deutschland nur auf 50% seiner Emissionen verzichten muss, um den Klimawandel zu verhindern?
Das steht im Report nicht so drin. Da hast Du völlig Recht. Es ist eine globale Betrachtung.
Zitat:
Das kann ich kaum glauben, dass so etwas in diesem Bericht stehen soll. Verwechselst Du womöglich unsere nationalen Emissionen mit dem globalen Ausstoß?
Die Frage verstehe ich nicht so richtig. Ich habe geschrieben, daß wir global den CO2 Ausstoß knapp halbieren müssen, um auf Netto Null zu kommen. Exakt geschrieben habe ich:
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Wie oben geschrieben: Report 6 des IPCC zeigt sehr deutlich, daß eine Reduzierung des CO2 um knapp 50% uns bereits auf Netto Null bringt.
Unklar ist hier sicher das "wir". Damit war die gesamte Zivilisation auf der Erde gemeint. wir haben einen Ausstoß von ca. 40GT CO2 (inkl. der Landnutzung). Dem steht eine Senkeleistung von ca. 22 GT gegenüber. Netto verursachen wir (die Menschen der Erde) also einen Ausstoß von ca. 18GT CO2. Da die Senkenleistung am Partialdruck des CO2 hängt, sinkt diese Leistung erst, wenn wir das CO2 in der Atmosphäre verringern würden.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die fossilen Brennstoffe Benzin und Diesel werden in Zukunft immer teurer werden. ...
Deswegen ist es sozial und sozial-vorausschauend, jetzt neue Technologien wie E-Autos und elektrische Wärmepumpen zu fördern.
Das macht theoretisch Sinn. Praktisch dürften dann aber keine fossilen Kraftwerke als Backup laufen. Diese würden das ganze wieder genauso teuer machen, vielleicht sogar noch teurer, weil man parallele Infrastrukturen fahren muss. Alternativ benötigt man eben Speicher. Oder wir finden Nachbarn, die etwas anders mit dem Thema umgehen und sich nicht vor Kernkraft verweigern.
Zitat:
Zitat von TriVet
Die Hälfte reicht schon?!
Ja dann lehnen wir uns doch mal entspannt zurück,
50%, das ist ja quasi nix; easy!
Oh, halt, da war doch was?!
Stimmt, die 50% sind im Moment noch so weit weg wie irgendwas.
Und die atomsau wird und wird nicht fetter, auch wenn sie noch so oft durchs Dorf getrieben wird.
Das liegst Du unglücklicherweise nicht falsch. Aber schauen wir auf den deutschen Primärenergieverbrauch. Dieser wird zu ca. 22% aus Kohle und ca. 35% aus Öl. (Quelle: Umweltbundesamt). Dann vergleichen wir die Emissionen je erzeugter KWh. Dann wird ersichtlich, daß allein durch die Substituierung Kohle und Öl durch Gas ein Einsparungspotential von ca. 30% hätte. Dann sind auch nicht alle Gaswerke auf dem neuesten Stand. Dazu sollte man weiterhin die erneuerbaren ausbauen. Und vielliecht erbarmt sich ja der eine oder andere Nachbar und lässt uns am Atomstrom teilhaben. Bei uns wir das nicht mehr funktionieren.
Klar wird Gas nicht ewig reichen. Die Reichweiten sind nicht so eng wie beim Öl, aber um ein vielfaches geringer als bei der Kohle. Man hätte aber eine Infrastruktur, die auch in Zukunft nutzbar wäre, wenn wir dann doch mal Speichermöglichkeiten finden werden.
Zitat:
Nachdem ansonsten jetzt alle erklärt haben, was und warum das alles nicht geht und überhaupt, wären nun neue Ideen willkommen, das berühmte thinking out of the box.
Mir ist schon klar, daß diese Ideen aus Deiner Sicht viel zu kurz springen und das Problem im gesamten Umfang nicht lösen. Da würde ich Dir sogar zustimmen. Ich sehe es aber als eine Option an, die vielleicht funktionieren könnte und wofür man auch Mehrheiten gewinnen könnte. Vielleicht ist das auch eher eine Idee, die andere zum nachahmen einlädt.
Oder wir finden Nachbarn, die etwas anders mit dem Thema umgehen und sich nicht vor Kernkraft verweigern.
Denke schon, dass die sich erbarmen (so sie denn können) - wir haben uns ja letztes Jahr auch erbarmt und ausgeholfen, als fast die Hälfte der französischen AKWs abgeschaltet waren.
Die Stillstandszeiten der AKWs in FR werden meiner Meinung nach tendenziell zunehmen und nicht abnehmen auf Grund technischer Mängel und Wartungsarbeiten - die haben nun ja auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.
Die Stillstandszeiten der AKWs in FR werden meiner Meinung nach tendenziell zunehmen und nicht abnehmen auf Grund technischer Mängel und Wartungsarbeiten - die haben nun ja auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.
Die werden wieder deutlich zurückgehen. Das Problem war nicht erstrangig das Alter, sondern der Wartungsstau. Der muss abgearbeitet werden. Schwarzfahrer hatte das mal detailliert dargelegt.
Es gab auch einige wenige Fälle, wo die Wassertemperatur die Grundlage des Stillstands war. Das wird man in Zukunft bei Neubauten stärker berücksichtigen. Frankreich prüft den Bau von 14 neuen AKWs. Sicher wird dann auch auch das eine oder andere bestehende substituiert. In Summe planen die Franzosen aber den Atomanteil der Primärenergie in Summe deutlich zu forcieren.
Da der Mittelmeerraum mit Blick auf bereits entstandenen und sich weiterentwickelnden Klimaveränderungen eher auf der Verliererseite steht, werden die schon berücksichtigen. Da bin ich mir sehr sicher.
Dann wird ersichtlich, daß allein durch die Substituierung Kohle und Öl durch Gas ein Einsparungspotential von ca. 30% hätte.
Prof. Claudia Kemfert schreibt in ihrem Buch (Amazon), dass die Emissionen von Gas und Kohle annähernd gleich seien, wenn man die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus betrachtet: Also von der Förderung, über den Bau der Anlagen bis zur Verfeuerung. Als Brückentechnologie, um aus der Kohle rauszukommen, sei Gas nicht geeignet.
Sie sagt ferner, wir bräuchten keine Brückentechnologien, sondern sollten besser die Erneuerbaren etablieren. Dann müssten wir auch nicht jährlich rund hundert Milliarden Euro ins Ausland überweisen, wo Kohle und vor allem Gas und Öl herkommen.
Claudia Kemfert (* 17. Dezember 1968 in Delmenhorst) ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie ist Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie Professorin an der Leuphana Universität Lüneburg.
[…] als Brückentechnologie sei Erdgas nicht notwendig. Um die Klimaziele zu erreichen sei ein Erdgasausstieg bis spätestens 2038 notwendig, also parallel zum Kohleausstieg. Sie kritisierte, dass es Verbänden gelungen sei, Erdgas als „klimafreundlich“ darzustellen. Dabei sei die Klimabilanz insbesondere bei Förderung und Transport von fossilem Erdgas wahrscheinlich schlechter, als man bisher annahm.