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Alt 06.06.2014, 00:15   #2569
DasOe
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Ort: im Westerwald
Beiträge: 5.062
Zitat:
Zitat von bellamartha Beitrag anzeigen
Drückt diesem liebenswerten Menschen bitte die Daumen, dass er friedlich sterben wird und ohne Angst.
Das will ich gerne tun, weil es das Einzige ist, was man einem Mensch am Ende noch Gutes tun kann.

Oe das gerade ein monsterschlechtes Gewissen hat, weil es seine alzheimerkranke Mama in den letzten Wochen vernachlässigt hat.
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Alt 06.06.2014, 16:49   #2570
bellamartha
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Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.116
Es war schwer heute für mich, im Altenheim bei Herrn Schulten. Heute habe ich ihn gefragt, ob er denkt, dass wir uns am Dienstag, wenn ich aus HH zurück sind, wiedersehen werden. Er zuckte mit den Schultern. Es sei sehr schwer. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sagte ihm, dass ich hoffe, ihn am Dienstag zu sehen, dass ich aber auch damit rechne, dass er in den nächsten Tagen sterben könnte. Und dass ich ihm deshalb noch sagen wolle, wie froh ich darüber sei, ihn kennengelernt zu haben.
Ich musste weinen, konnte mich aber ganz gut beherrschen und verlor nicht die Fassung, was mir wichtig war.
Wir schauten uns noch Fotos von Indien an und als ich mich verabschiedete und ihn umarmte, hielt er noch meine Hand ganz fest und ließ nicht los. Das hat mich sehr berührt.

Jetzt versuche ich, das WE trotzdem zu genießen. Schnell packen, um kurz vor 18 Uhr geht der Zug.

Viele Grüße
J.
bellamartha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2014, 22:16   #2571
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
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Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.478
Mannmannmann, du und Noam sorgen grad dafür, dass ich mitm Kloss im Hals vorm Rechner sitze...

Schönes Wochenende an dich und alles Gute für Herrn Schulte, was immer das jetzt für ihn sein mag!
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2014, 18:32   #2572
bellamartha
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Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.116
Herr Schulten ist gestern Abend gestorben.
Am Abend, als mich die Kollegen anriefen, um es mir zu sagen war ich sehr traurig. Heute hatte ich einen sehr schönen Tag in Hamburg. Morgens ein Frühstück mit dem Liebsten, meinem Bruder, seiner Freundin, meinem Neffen und einer guten Freundin, die auch seit ein paar Jahren in HH lebt. Später sind wir zu ihr raus in den HHer Norden geradelt, noch bei schönstem Wetter. Auf dem Rückweg wurde es erst immer dunkler und windiger und dann, um kurz vor 17 Uhr haben sich endlich, endlich alle Schleusen geöffnet und der Himmel hat Herrn. Schultens Tod beweint. Er tat es heftig und Lange und in meinen fludderigen Sommersachen wurde ich nass bis auf die Haut, während mir das Wasser in die Augen lief. Es war herrlich!
Bald mehr, viele Grüsse aus HH, J.
bellamartha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.06.2014, 13:48   #2573
jannjazz
Szenekenner
 
Benutzerbild von jannjazz
 
Registriert seit: 10.08.2011
Ort: Metropolregion Hamburg, auf dem Dorf
Beiträge: 6.202
RIP. Wenn es darum geht, die Würde des Menschen zu achten, bist Du eins meiner größten Vorbilder. Schade, dass wir uns dieses Mal in HH nicht gesehen haben. Vielleicht im Rahmen des HCM!
__________________
Funkateers lend me your ears!
Maria Callas "Vissi d´arte"
jannjazz ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 10.06.2014, 17:36   #2574
bellamartha
Szenekenner
 
Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.116
Was für eine Reise...!

Hallo Leute,

es war eine unglaubliche Rückreise, die gestern Abend um ca. 19 Uhr mit etwa 15 minütiger Verspätung des ICs noch ganz harmlos begann und dann kurz vor Dortmund, genauer gesagt in Lünen, recht abrupt zunächst endete. Wir hielten an und es kam eine Durchsage, dass wir wegen eines Schadens am Triebwagen im Moment nicht weiter könnten.
Das dauerte eine ganze Weile und die ersten Leute im Zug drehten schon am Rad. So 'ne ältere Blonde keifte die ganze Zeit: "Ich fahre NIE MEHR mit der deutschen Bahn!" Sie hatte auf der Hinreise wohl auch Pech und stand irgendwo lange herum.
Dann war die Lok wieder OK, aber dieses tierische Gewitter brach los und es hieß, dass der gesamte Bahnverkehr in NRW aktuell zum Erliegen gekommen sei. Da war es ca. 21 Uhr oder so.
Wir hatten eigentlich noch Glück, denn unser Zug, zumindest der größte Teil des Zuges, war im Bahnhof von Lünen zum Stehen gekommen, so dass nach einiger Zeit die Türen zum Bahnsteig hin entriegelt wurden und man an die frische, aber warme Luft konnte.
Denn mittlerweile hatte der Zug nicht mehr genug Strom von der Oberleitung oder gar keinen, keine Ahnung, und so gab's keine Klimanalage mehr und bald streikten die Türen, die sich dann nur noch von außen öffnen ließen.

Ich saß mit meinem psychoanalytischen Fachbuch draußen, las, verstand kein Wort, war genervt von der Keiferin und anderen Idioten, z.B. der Frau mit "Flockie", einer kleinen, weißen Töle und einem zweiten, braunen, etwas größeren, aber total beschissenem Köter. Beide Hundeviecher hörten Null, was die Besitzerin aber nicht daran hinderte, ihnen die ganze Zeit in ohrenbetäubender Lautstärke Kommandos entgegen zu brüllen, was sie völlig unbeeindruckt an sich abperlen ließen. Grauenhaft!

Es zeichnete sich bald ab, dass es ein längerer, nein ein sehr langer Stopp hier in Lünen werden würde. Irgendwann gab's offenbar wieder Strom, die Klimaanlage ging wieder und die meisten versuchten zu schlafen. Mir und dem Liebsten gelang das einigermaßen und um ca. 4:30 Uhr wurde ich von einer Durchsage wach, dass man nun plane, in Schrittgeschwindigkeit auf dem Gegengleis zum Dortmunder HBF zu fahren. Dazu habe man sich eine schriftliche Genehmigung holen müssen. Wie wohl? Per Pony-Express oder wie?

Um 5:30 Uhr oder so waren wir dann in Dortmund, vielleicht war es auch schon 6 Uhr. Dort ging gar nix mehr. Der Bahnhof stand voller Züge. Björn versuchte, in den Regionalexpress nach Krefeld zu kommen, in der Hoffnung, der würde fahren und ihn zur Arbeit bringen, aber der kam gar nicht erst. Es fuhren nur wenige Züge und die alle in die andere Richtung. Richtung Bochum/Essen/Düsseldorf/Köln oder weiter südlich: Nix!

Um 8 Uhr rief ich in der Klinik an, erfuhr, dass der Patient, mit dem ich ein Infotermin im Münsterland gehabt hätte, sich für eine völlig unrealistische Alternativplanung und gegen das Wohnheim entschieden hat und hatte damit eine Sorge weniger. Ich sagte, dass ich nicht wisse, ob's heute noch was wird mit der Arbeit.

Es wurde nicht und so musste ich meine wertvollen Überstunden dafür einsetzen, um mir den Tag im und um den Dortmunder Bahnhof um die Ohren zu schlagen.

Wir beschlossen, unsere Sachen im Schließfach zu deponieren und erst mal shoppen zu gehen. Dummerweise war es da erst 9 Uhr und die Läden öffneten erst u 10 Uhr.
Dann aber waren wir erfolgreich und ich habe nun endlich neue Handtücher, ein Sweatshirt und eine kurze Hose, Björn zwei Hemden und eine Jeans.

Dann mit dem ganzen Krempel um 12 Uhr zurück zum Bahnhof in der Hoffnung, dass die Züge nun wieder fahren. Von wegen! Am Bahnhof tobte weiterhin das Chaos, keine Züge in NRW und jede Menge Leute am Rande des Wahnsinns. Dazwischen bewundernswert ruhige und freundliche Bahnangestellte, die die immer gleichen Auskünfte gaben.

Wir erfuhren, dass ein paar Busse über Bochum und Essen nach Duisburg fahren sollten und ergatterten (ich verkürze hier stark, kann nur sagen, dass das Indien-Training in Sachen Einstieg in hoch frequentierte öffentliche Verkehrsmittel sich definitiv bezahlt machte... ) einen letzten freien Platz im Bus. Der Busfahrer trompetete aber lauthals. er werde keinesfalls losfahren, wenn Fahrgäste im Gang stünden, das dürfe er nicht. Björn hatte den letzten Platz erwischt und ich stand am Ende des Busses, wo in der letzten Reihe Eltern mit ihrer ca. 5 jährigen Mini-Tochter saßen, die gerade dabei war, sich mit dem Gurt ihres Sitzes zu befassen. Die Mutter schlug vor, Therese ("Thereesiiiee") könne sich ja auf ihren Schoß setzten, was Thereesiiiee entrüstet ablehnte. Ich setzte mich auf den Boden vor sie und sagte zu Mutter und Tochter in spaßigem Tonfall, aber natürlich voller Ernst: "Ich bleib' hier erst mal auf dem Boden sitzen, aber wenn der Busfahrer damit ein Problem macht, steige ich bestimmt nicht aus, weil du nicht auf Mamas Schoß sitzen willst."
Der Mutter war das dann unangenehm, dass ich auf dem Boden saß und wartete die Reaktion des Busfahrers gar nicht ab (die vermutlich nicht gekommen wäre, denn auch andere saßen auf dem Boden und er fuhr los). Jedenfalls nahm sie Thereesiiiee auf den Schoß, die das mit umgehendem Gebrülle kommentierte.

Und sich dran hielt. Egal, wie sehr die Mutter und auch der extrem gelassene Vater ihr zu erklären versuchten, warum sie sich jetzt ausnahmsweise mal nicht den Platz aussuchen könne, sondern auf dem Schoß sitzen müsse, es half nichts und sie steigerte sich in nervtötendes Gebrülle hinein. Björn zückte Ohrstöpsel. Ich hatte keine.

Als die Mutter dann die Strategie änderte und in - wie ich finde, leicht zickigem, in meine Richtung gewandtem Tonfall - Thereesiiiee beteuerte, dass sie ja Recht habe und dass sie das beim nächsten Mal sicher nicht so machen würden, reichte es mir und ich hockte mich wieder auf den Boden, damit die Göre zu brüllen aufhört. Das war der nun deutlich zickigen Mutter aber auch nicht recht und sie "bat" mich in bestimmten Tonfall: "Es wäre mir sehr recht, wenn sie sich wieder auf den Platz setzten!" Ich sagte ihr dann, dass ich den dann aber auch nicht mehr räumen würde und dass es mich schon irritiere, dass sie mir eben unterschwellig vorgeworfen habe, ihrer Tochter den Platz weg genommen zu habe und ihr nun verbiete, sich hinzusetzen, obwohl es für mich kein Problem sei, auf dem Boden zu sitzen. Ich hätte eben nur ein Problem damit gehabt, wenn ich den Bus hätte verlassen müssen, weil so eine Viertelportion einen Platz beansprucht. (In Indien hätten sich da drei Leute hingesetzt!).

Wie dem auch sei. Erst Sekunden vor dem Ausstieg der Familie in Bochum beruhigte sich Thereesiiiee und ich war ein bisschen froh, als die Mutter eine andere Mitreisende in wieder zickigem Tonfall anpfiff, sie sollte doch mal BITTE SCHÖN erst mal sie und ihre Tochter aussteigen lassen, so dass ich mir jetzt einreden kann, dass es ihr und nicht mein Problem war.

Naja, der Rest der Fahrt verlief ereignislos in brütender Hitze in diesem Drecksbus und so waren wir dann um kurz vor 15 Uhr in Essen und konnten sogar ein Stückchen mit der U-Bahn fahren (Busse und Straßenbahnen fahren nicht und vor'm Taxi-Stand war eine Schlange von ca. 200 Menschen).
Dann noch das durch's Shopping in HH und Dortmund vergrößerte Gepäck durch die Hitze geschleppt und um 15:xx Uhr war ich endlich zu Hause. Schlappe 13 Stunden nach der geplanten Ankunft...

Viel schlimmer als meine Reiseerlebnisse, die beim Liebsten und mir immer wieder eher für Erheiterung als für Ärger sorgten, ist, dass 6 Menschen in NRW in dem Sturm ums Leben gekommen sind. Als wir mit dem Bus durch Dortmund, Bochum und vor allem Wattenscheid gefahren sind, haben wir die krassen Schäden gesehen.

Zu Hause angekommen, stellten wir fest, dass Björns Auto und Günni (meins) OK sind, aber die Vespa war umgekippt, aber zum Glück nur gegen einen Stromkasten und es scheint nichts Schlimmes passiert zu sein. Wäre auch doof, zwei Wochen vor der Italien-Reise.

Viele Grüße
J.
bellamartha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.06.2014, 19:36   #2575
Oliver99
Szenekenner
 
Registriert seit: 29.12.2012
Ort: Wetter / Ruhr
Beiträge: 171


A day in a life
Was ein Drehbuch ! Darf ich das verfilmen ?
Du bist unglaublich

PS: wennze nächstes mal in DO oder in der Nähe vonne Mitte vom Universum kurz vor tod bis, ruf an.
Ich hol Dich da raus
Grüezi
oli
Oliver99 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.06.2014, 22:21   #2576
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.478
Zitat:
Zitat von bellamartha Beitrag anzeigen
...es war eine unglaubliche Rückreise...
Wow, wassn Abenteuer!
Geil!




('Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen')
(Das gilt ja in besonderem Masse für die Deutsche Bahn...)
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
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