Es tut mit leid, dass Du diese Erfahrung machen musstest.
Der Tod eines Kindes ist wahrscheinlich das Schlimmste was einem Menschen widerfahren kann. Viele können kein normales Leben mehr führen, manche zerbrechen daran und oft scheitert die Ehe oder Beziehung. Da ist es doch schön, dass es wenigstens etwas gibt, woran man sich festhalten kann.
Ich selbst habe aber nicht wirklich eine Ahnung davon.
Danke und alles OK, mach Dir keine Sorgen.
Es gibt, denke ich, genug Menschen, die wissen, dass "Seele" und "Weiterleben" und ähnliches eher unwahrscheinlich sind - und trotzdem gerne daran glauben. Weil es für sie eine Funktion hat: Trost, ein konkretes Bild im Kopf, Ermunterung, Sinn, etc. Und ich respektiere, dass das so ist. Dazu braucht es nicht unbedingt Religion, aber sie hat dort auch einen Platz.
Dort werden etliche potenzielle Gründe für eine höhere Fortpflanzungsrate des Homo Sapiens ggü. dem Neandertaler aufgeführt, die zu einer höheren Bevölkerungsdichte führte.
Dann liegt es nahe, anzunehmen, dass größere Gruppengrößen eine Folge des Bevölkerungswachstums waren und nicht unbedingt die Ursache. Eine gegenseitige Verstärkung der Phänomene ist natürlich auch möglich.
Zu dem Thema habe ich gerade einen interessanten Artikel gelesen. Man geht neuerdings davon aus, das die rasante Entwicklung des HS vor allem auf eine Veränderung des Erbgutes vor 280.000 Jahren zurückzuführen ist, die eine bessere Verstoffwecheselung von Eisen zur Folge hatte. Das wiederum ließ die Ausdauerfähigkeit rasant ansteigen, vorher nicht dagewesene Jagderfolge führten zu richtig viel Nahrung. Die Opfer wurden vor allem kaputt getrieben, sie hatten bei weitem nicht die Ausdauer wie wir. Das Mehr an Nahrung war wiederum erforderlich, um den rasanten Wachstum des Gehirns - etwas zur selben Zeit - zu ermöglichen oder zu begleiten. Die Rübe braucht mit Abstand am meisten Energie, abhängig von ihrer Größe.
Interessant für Ausdauersportler: wir und Forest Gump machen eigentlich nur das, was der evolutionäre Kern in der Entwicklung des Homo Sapiens zu sein scheint.
Das soll jetzt nicht im negativen Sinne provozierend sein (den advocatus diaboli hab´ ich ausgeschaltet, dafür sind Deine Beispiele zu drastisch, als daß ich ihn von der Leine lassen wollte): Besteht der Mensch nur aus Körper? ...
Definitiv JA !
Kein funktionstüchtiges Gehirn, kein Verstand, kein Charakter bzw. Persönlichkeit mehr. Jeder Angehörige von Alzheimer Patienten im Endstadium wird Dir das so bestätigen. Zumindest wurde mir das so zugetragen.
Aber: Auch der Alzheimer Patient ist noch immer Mensch! Mensch sein ist unveräußerlich !!
Der Homo sapiens konnte in wesentlich größeren Gruppen mit stabilem Zusammenhalt leben. Einer der Gründe dafür war die Entwicklung des fiktiven Denkens.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Woher kommt diese Erkenntnis? Sorry, wenn ich immer wieder auf Wikipedia zurückgreife, aber dort scheint dies unbekannt zu sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Neandertaler. Dort werden etliche potenzielle Gründe für eine höhere Fortpflanzungsrate des Homo Sapiens ggü. dem Neandertaler aufgeführt, die zu einer höheren Bevölkerungsdichte führte.
Dass der Homo sapiens in größeren sozialen Systeme zusammenleben kann als der Neandertaler, braucht meiner unmaßgeblichen Meinung nach keinen expliziten Beleg, denn wir sehen das ja täglich. Bei Affen überschreitet die Gruppengröße nicht die Zahl 50, beim Neandertaler waren es ca. 150, und beim modernen Menschen sind es hunderte Millionen. Zuletzt las ich es bei Yuval Noah Harari, Professor für Geschichte an der Universität von Jerusalem. Es gibt dort eine längere Liste englischsprachiger Literatur, aber ich denke, eine Recherche nach Artikeln im Netz wird uns näher liegen. Ein gutes Buch ist auch "Der Geist fiel nicht vom Himmel" von Prof. Hoimar v. Ditfurth.
Man könnte so weit gehen, festzustellen, dass die hauptsächlichen Unterschiede zwischen dem Homo sapiens und seinen direkten Vorfahren darin bestehen, wie leistungsfähig unsere Kommunikation und Interaktion ist. Denke Dir einmal 100.000 Menschenaffen in unmittelbarer Nähe zueinander vor. Wir erwarten ein völliges Chaos. Eine gleiche Zahl Menschen kann gemeinsam am Mondflug arbeiten, oder in geordneter Weise einen Flughafen benutzen. Der individuelle Unterschied zwischen einem Menschen, der vor 50.000 Jahren lebte und Julius Cäsar war vermutlich ziemlich klein. Betrachtet man aber größere Einheiten, etwa 100.000 Frühmenschen und 100.000 Römer, ergibt sich ein beträchtlicher Unterschied.
Woran der Neandertaler ausstarb, oder ob er genetisch im Homo sapiens aufging, ist für mein Argument letztlich unerheblich. Es besteht darin, dass der Mensch eine neue Entwicklungsstufe erklomm, als er die Fähigkeit zum fiktiven Denken erlangte.
Man könnte so weit gehen, festzustellen, dass die hauptsächlichen Unterschiede zwischen dem Homo sapiens und seinen direkten Vorfahren darin bestehen, wie leistungsfähig unsere Kommunikation und Interaktion ist.
Wir waren zur Interaktion und Kommunikation gezwungen. Vor diesem 'Eisen-Sprung' (siehe oben), durch den der HS sich von seinen Vorfahren entfernt hat, waren wir vor allem Opfer in der Natur. Dann hatten wir plötzlich die Ausdauer und den Grips, und nun konnten wir auch große und gefährliche Tiere - allerdings ausschließlich in abgestimmten Gruppe - jagen. Der HS hat ja nie über Krallen oder gefährliche Zähne verfügt, noch war er sonderlich stark oder schnell.
Wir waren zur Interaktion und Kommunikation gezwungen. Vor diesem 'Eisen-Sprung' (siehe oben), durch den der HS sich von seinen Vorfahren entfernt hat, waren wir vor allem Opfer in der Natur. Dann hatten wir plötzlich die Ausdauer und den Grips, und nun konnten wir auch große und gefährliche Tiere - allerdings ausschließlich in abgestimmten Gruppe - jagen. Der HS hat ja nie über Krallen oder gefährliche Zähne verfügt, noch war er sonderlich stark oder schnell.
Danke für diesen Beitrag!
Kommunikation ist also auch bei Dir das "Zauberwort". Ich sehe das auch so. Das ist das Schmiermittel über die die Entstehung und Weiterentwicklung sozialer Systeme geht.
Und über (ausdifferenzierte) Kommunikation geht letztlich auch die Entstehung und Veränderung moralischer Verhaltensregeln.
Dabei ist Kommunikation nicht nur ein positiv belegtes "Allheilmittel". Im Gegenteil: Genau weil wir eine solch ausdifferenzierte Kommunikation haben, sind dort die unendlich vielen Missverständnisse mit ihren mitunter schrecklichen Konsequenzen mit angelegt.
Kein funktionstüchtiges Gehirn, kein Verstand, kein Charakter bzw. Persönlichkeit mehr. Jeder Angehörige von Alzheimer Patienten im Endstadium wird Dir das so bestätigen. Zumindest wurde mir das so zugetragen.
Aber: Auch der Alzheimer Patient ist noch immer Mensch! Mensch sein ist unveräußerlich !!
Stop, stop! Bitte, damit kein Mißverständnis auftaucht (bei mir, wie bei Dir!), ich sprach vom gesunden Menschen.
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Zähne zusammenbeißen und die Brocken runterschlucken!
hier steht etwas Wissenschaftliches über die leicht unterschiedlichen Gehirnstrukturen von Neandertaler und Homo Sapiens und deren Auswirkungen auf die möglichen Gruppengrössen.
"Daher bestimmt die Anzahl der Artgenossen, deren Gedanken und Pläne ein einzelnes Individuum maximal im Blick behalten kann, die größtmögliche Gruppengröße. Heute schätzen Forscher diese maximale Größe auf etwa 150 Individuen, vor 27.000 bis 75.000 Jahren waren es bei unseren Vorfahren etwa 139. Der Neandertaler konnte dagegen wohl nur Gruppen bis höchstens 115 Personen managen.
Kleinere Gruppen, das hieß auch ein kleineres insgesamt besiedeltes Gebiet – und damit schlechtere Handels- und Tauschmöglichkeiten sowie weniger Zugang zu zusätzlichen Ressourcen in schlechten Zeiten, erläutern die Forscher. Dieses Szenario werde auch durch die wenigen archäologischen Funde gestützt, die man bis heute entdeckt habe. Sie legten nämlich ebenfalls nahe, dass unsere Vorfahren größere und ausgedehntere soziale Netzwerke hatten als die Neandertaler. Und vielleicht, spekulieren die Forscher weiter, war genau das der entscheidende Faktor, der den Homo sapiens überleben und seinen Cousin, den Neandertaler, aussterben ließ."
Will man phylogenetisch die Herausblldung des menschlichen Denkens untersuchen, kommt man IMHO auch nicht darum herum, sich vor allem die Entwicklung der Werkzeuge und Produktionsmittel und die Rückwirkungen auf das Denken und die Arbeitsteilung anzuschauen. Es gab z.B. einen Transfer von Werkzeugen in der Steinzeit vom Homo sapiens zum Neandertaler für ähnliche Gebrauchszwecke, aber nicht umgekehrt.