So, jetzt endlich zum Bericht:
Swim: Meine Taktik war: voll loslegen, das ich nach dem Schwimmen nicht ewig brauche um auf die spitze aufzufahren. Habe im Wasser echt alles gegeben. habe 3mal ne lücke zur nächstschnelleren Gruppe zugaschwommen. (die schwimmstrecke war 250m zu kurz, dafür ham se die Laufstrecke um 800m verlängert).
nach dem Schwimmen gings 2min laufend zur Wechselzone, dann nochmal 1:30min für den Wechsel sebst.
Rad:
Die ersten 7km überhole ich die 3 vor mir liegenden Athleten. dann würde es einsam! Wirklich einsam! kein führungsmopped! Wenn das einzige was man alle 30km sieht einige 160kg polizisten sind

muss man schon ein wenig mit der motivation kämpfen!
der Knackpunkt des Rennens:
Schon nach 20Radkilometern bekam ich starke Magenschmerzen. konnte von den geplanten 6Powerbar gerade einen halben essen. Habe dafür einige high five gels essen können, aber definitiv zu wenige, da ich nach jedem Gel fast 45min warten musste bis die Magenkrämpfe vom Gel selbst verursacht weggingen.. Sonst nur Wasser trinken
Nach 120km merkte ich dann, das es nix wird mit ner Zeit unter 8:45h, was für mich selbst mein erliches Ziel war! Das Tempo fiel stark und die anstrengung stieg. zudem ging ich davon aus ca. 30min vorm zweiten zu sein
Lauf:
Als ich in die Wechselzone kam hatte ich schon ein starkes Energiedefizit. Ich konnte kaum gerde schauen, befand mich wie in einen delirium. Total fertig. es hat mich aber schlussendlich sehr motiviert erster zu werden, also bin ich nach nem sehr langsamen Wechsel doch auf die Laufstrecke. konnte auf den ersten 10km nur Wasser zu mir nehmen, was mein Energiedefizit noch grösser machte! Nach 10km aufs Dixi und übergeben, dann habe ich ein Gel von meiner Freundin bekommen und essen können. Konnte dann 6km lang 4:10 laufen. Leider bin ich so total überhizt und musste an jeder Verpflegungsstelle anhalten und wasser über mich schütten. Dadurch hatte ich abwechselnd 4:10er km und 5:00er km wenn ich an den VPs stehen blieb.
Ab der letzten Laufrunde sah ich dan das erste mal einen anderen Athleten. Die MD Athleten überholten mich. Dem dritten oder vierten konnte ich dann folgen. 8km vor schluss sagte dann jemand zu mir das der zweitplazierte hinter mir sei. Ich drehte mich um und sah einen Athleten vom fahrrad begleitet. Plötzlich lief ich nen 4er Schnitt glatt. genau bis ich erkannte, dass der vermeindlich zweite LD Athlet der erste der MD ist. Nun, etwa 5km vor Schluss, krampfte alles, Ich hatte noch nie krämpfe in den armen! Ich bin wie charlie chaplin gelaufen. Waden, hintere oberschenkel und unterarme krampften ständig. Lief dann nen 6:00er schnitt. Den letzten km kroch ich fast nur noch, trank und ass auf den letzten 10km auch nix mehr. Ich musste bei meinen bisherigen 4LDs noch nie so kämpfen, ich stand ab der 4ten Radrunde immer kurz davor auszusteigen. Im Ziel war ich dann extrem Glücklich darüber diese Tourtur überstanden zu haben. ich bin auch der Meinung den Central Gouvernor nicht nachgegeben zu haben, und dadurch sehr stolz auf meine Leistung im Bezug auf das was mit der gegebenen Vorbereitung am Wettkampftag möglich war.
Ich wollte so eine Langdistanz, auf der ich alleine, gegen mich selbst, mit Motivationsproblemen, Einsamkeit...zu kämpfen habe. und so wirklich nur selbst für meine Leistung verantwortlich bin. Ich möchte nicht den einfachen Weg wählen, wie im Blog hoffentlich bereits ab und zu erkenntlich wurde. Daher gibts hier auch keine Entschuldigung zu hören oder Ausreden zu hören. Bei besseren Temperaturen hättens maximal 8 bis 10min schneller sein können. Für den Rest bin ich selbst verantwortlich.
Als nach 30Lauf-km der erste MDler kam und ich mitrannte erkannte ich den Unterschied zwischen alleine rennen/radeln und Leute um sich zu haben! Alleine sieht die psyche nicht die Notwendigkeit schneller zu rennen als nötig.
Das müssen mir meine Kritiker bezüglich der Endzeit schon zu gute halten, es sei denn ihr wisst wovon ich spreche und habt selbst mal so ne einsame LD gemacht.
Training: Was mum und Fuxx schrieben ist absolut richtig:
Die Radeinheiten waren erstens zu kurz und zweitens die EBs zu langsam. Die Lange Koppeleinheit hat zu stark an der psyche genagt und mich vom Kopf her Müde gemacht. die Laufform hatte ich, doch die Radform war für ne sub 8:45 definitiv zu schwach.
Die Ernährung während des Wettkampfs habe ich ausfgrund fehlender Übung im
Training dann im WK nicht hinbekommen, auch ein Fehler von mir. Ich betreibe LD-Triathlon auf Sub9 Niveau und ernähre mich im Alltag auf NERD-Niveau! (Sahnetorte zum Frühstück, die letzten zwei Tage vorm WK nur bei Burger King essen...) da steckt noch Potential.
Aber überwogen hat dennoch die positive Seite. Quasi vom Anfang an zu führen und am Ende als Sieger im Mittelpunkt zu stehen ist schon sau geil. Wie Arne sagte: Der Sieg zählt, die Zeit ist zweitranging.
Bei diesem Wettkampf habe ich gegen Ende gekämpft wie nie, im Ziel zusammengebrochen und erstmal im Malteserzelt ne halbe Stunde zu mir kommen müssen. Geil isses bis an die Grenze zu gehen, und halbtot den Sieg zu geniessen, diesen noch mit nem mehr als eindeutigen Vorsprung. An dem Tag, bei der Langdistanz wenn sie auch klein war, war ich die nummer eins! und ich bin bis ans äusserste gegangen.
