Bunte-Tussi des Triathlon
Registriert seit: 07.03.2007
Ort: NYC
Beiträge: 19.259
|
Triathlon-Szene.de/Forum: die Interviews – FuXX
Hallo Fuck!
FuXX!
Sorry… Wofuer stehen die XX denn dann? Furz?
Sag’ ich nicht!
Naja, egal. Reden wir halt ueber Aerodynamik.
Gutes Thema. Die Frage ist was der für nen Flaschenhalter genommen hat. Bei einem der quasi unter dem Sattel hängt, ist die Aerodynamik nicht so doll, aber es gibt auch Flaschenhalter die hinter dem Rücken des Fahrers stehen, also im absoluten Windschatten, so ein Flaschenhalter ist mit Sicherheit aerodynamisch. Ich meinte mit absoluter Windschatten nicht p=0. Aber direkt hinter dem Rücken ist wohl schon so viel Verwirbelung und Turbulenz, dass der Flaschenhalter wohl auch nicht mehr viel ausmacht. Auf jeden Fall ist ein hoher Halter besser, als einer der hinter der Sattelstütze hängt. Vor allem bei Rädern die einen komplett auf aero getrimmten Rahmen haben, denke ich, dass die Flaschenhalter im Rahmen ungünstig sind, da sollte ein Sattelhalter besser sein, aber ich fahre ja auch Jetstream und Rahmenhalter…
Ok, ok, soviel also zum Flaschenhalter. Reden wir doch mal ueber…
Rahmen? Nachdem in den 90er fast alle Triathleten mit steilen Sitzrohrwinkeln unterwegs waren und viele auf 26“ Rädern, verschwanden die triathlonspezifischen Räder um die Jahrtausendwende fast vom Markt. Triathleten fuhren Rennradgeometrien mit flachen Sitzwinkeln. Inzwischen sind wieder viel mehr auf Triathleten zugeschnittene Räder erhältlich und fast jeder Hersteller gönnt sich zumindest einen Zeitfahrrahmen. Die Frage welcher Rahmen der Richtige ist lässt sich leider nicht so einfach beantworten. Die erste Vorauswahl erfolgt sicher über den Preis – die 'Time Machine' von BMC mit 9.000,- EUR für das nackte Rahmenset dürfte wohl für fast jeden zu teuer sein, das Modell 6 von Walser erreicht durch die benötigten Spezialteile wie ein schmaleres Hinterrad auch einen sehr stattlichen Preis.
Geht man nun nach den oben gestellten Anforderungen vor, dann wird man bei fast allen Herstellern zuverlässige Rahmensets finden. Die Forderung nach einer aerodynamischen und dennoch fahrbaren Sitzposition führt nun zu einer weiteren Vorauswahl, nämlich zur Beschränkung auf Rahmen mit steilem Sitzrohr (³ 76°). Solche Rahmen gibt es z.B. von: BMC, Cannondale, Canyon, Cervelo, Cube, Guru, Isaac, Kuota, Litespeed, Scott, Specialized, Quantec, Quintana Roo, Walser (bzw. Cucuma). Neben dem steilen Sitzrohr ist die Steurrohrlänge bzw. die Höhe des Oberrohrs über dem Tretlager und somit die erreichbare Sattelüberhöhung ein wichtiger Aspekt bei der Rahmenwahl. Kleine Leute sollten auch 26“ Rahmen in Betracht ziehen. Geht man weiter zur Aerodynamik, dann wird es schwieriger Rahmen auszuschließen. Man kann sich bei einigen Modellen sicher sein, dass sie ihren Zweck erfüllen, es ist aber nicht so leicht erkenntlich, welche Rahmen dieses nicht tun, vor allem da die vorhandene Datenlage nicht gerade üppig ist. Da die Unterschiede zwischen verschiedenen diamantförmigen Rahmen nicht sonderlich groß sind, ist diese Entscheidung allerdings auch nicht so wichtig. Dennoch tendiere ich zu Rahmen mit schmalen und aerodynamisch geformten Rohren sowie horizontalen Ausfallenden und einem an die Form des Hinterrades angepassten Sitzrohr. Als weitere Entscheidungskriterien bleiben Gewicht und Steifigkeit (die bei den wenigsten Zeitfahrrahmen ein Problem darstellen dürfte) sowie natürlich auch die Optik – das Auge fährt mit! Zum Gewicht muss gesagt werden, dass dieses unter Radfahrern einfach grandios überbewertet ist. Kurz nachgerechnet fällt einem auf, dass bei 10% Steigung und 18km/h 1kg Gewichtsunterschied einen Unterschied von 5W ergeben. Sicher, dass ist schon mal was – aber 18km/h bei 10% sind auch schon ganz schön schnell und 1kg ist ne Menge bei nem Rennrad. Fährt man nur 12km/h ist man nur noch bei 3,33W Ersparnis. Zudem hat man diesen Vorteil eben nur bergauf. Die Einsparmöglichkeiten bei der Aerodynamik sind da in jedem Fall größer. Gleiches gilt übrigens auch für die vielbeschworene rotierende Masse, die Unterschiede sind viel kleiner als oft vermutet.
Uh, ja, schon. Aber…
…ueber die Lenkerenden wuerde ich mir keine Sorgen machen. Ich glaube nicht, dass der Unterschied gross ist. (wenn man den ueberhaupt messen kann) Der einzig wirklich konsequente ist halt ne ganz andere Preisklasse. Ich lese da gerade noch Einstellbarkeit: Ich hab frueher auch mal gedacht, dass das bei nem Lenker wichtig sei - ich bin mir da aber inzwischen nicht mehr so sicher. Die Tendenz die man dabei hat ist, dass man den Lenker so einstellt, wie man ihn schon immer hatte, da sich alles andere erstmal unbequem anfuehtl. De facto ist es aber so, dass man sich sehr schnell an ne andere Armhaltung gewoehnt. Irgendwie ist das ja auch logisch, die Arme sind schliesslich in Verbindung mit den Haenden unsere "Hauptwerkzeuge" und sowohl variabel einsetzbar als auch sehr beweglich. Als ich das erste mal mit dem B1 von Walser gefahren bin, dachte ich nur "weia, die Handgelenkueberstreckung ist aber auf 180 sicher unschoen" - inzwischen kein Problem mehr. Das gleiche beim Wechsel auf den B2: "mein Gott, sind die Haende weit auseinander und die Ellbogen eng zusammen" - nach 3 Fahrten kein Problem mehr. (der B2 ist der (fast) perfekte Lenker, einziger Mangel ist der recht hohe Schwierigkeitsgrad bei der Montage). Will sagen: Einstellbarkeit hat sicher seine Berechtigung und oft ist sie absolut notwendig, aber man sollte aufpassen, ob man gewisse Einstellungen vll nur waehlt, weil sie alten Mustern entsprechen. Das hat aber nichts mit der Einstellbarkeit des Lenkers zu tun, der Druck auf die Pads ist davon unbeeindlusst. Schliesslich ist das aufzufangende Gewicht (um es mal so unscharf zu formulieren) nicht davon abhaengig, ob die Pads weiter aussen oder innen sitzen, die Arme gerade nach vorn oder in Pfeilform liegen. Vorn oder hinten macht vll etwas aus, da man mehr Haltekraft braucht, wenn die Pads weiter weg sind vom Ellenbogen (da helfen aber verschiedene Vorbaulaengen, es sei denn der Lenker ist voellig misslungen). Das Hauptaugenmerk muss diesbezueglich aber auf der Padform und -groesse liegen. So weit geht aber meines Wissens bei keinem Lenker die Einstellbarkeit. Als ich das erste Mal da war hat Gerolsteiner Vergleichstest zu FES Raedern gefahren. Beim zweiten Mal war Cervelo dran.
Die Ergebnisse waren nie so, dass man Zweifel haette. Und zu den Unterschieden zur Strasse: Die generelle Anstroemung aendert sich aber nicht so sehr. Ich war aber wie schon in einem anderen thread erwaehnt auch froh, als ich die eklatanten Unterschiede auf meinen Standardtrainingsrunden bemerkte. Am witzigsten sind aber immer noch die Abfahrten zusammen mit schwereren Leuten, die mir frueher immer weggerollt sind. Weil ich die nicht veroeffentlichen will. Ausserdem hilft das ja nicht. Ich hab dir die Zahlen mal genannt. Du glaubst die ja dann entweder nicht, oder erzaehlst mir, dass es ja dann im Rennen eh ganz anders ist (was nicht stimmt, da man 90% der Zeit einfach nur in Aeroposition geradeaus faehrt). Anders ist ja nicht zu erklaeren, dass du immer noch genauso wie vorher sagst es gaebe keine Unterschiede.
Achja, noch zum Thema Walser und Geld: Ich hab ihm irgendwann ne mail geschrieben (genaugenommen mehrere), ob er nicht endlich mal das Geld haben wolle, da ich schon monatelang mit dem Hobel rumfuhr, ohne Zahlungsinfos von ihm bekommen zu haben. Das Gleiche als ich den neuen Lenker bekam und nen kleinen Aufschlag zahlen musste fuer den Tausch. Er ist das Gegenteil von geldfixiert. Sehr angenehm.
Aehem, ja, angenehm. Danke Fuck.
FuXX!!!
|