Ich habe nach dem 70.3 Luxemburg eine Harnwegsinfektion bekommen, die sich dann zu einer akuten Entzündung der Prostata entwickelt hat. War 5 Tage stationär im Krankenhaus und muss mindestens 3 Wochen Antibiotika nehmen. Natürlich verbunden mit einem Sportverbot bis zur nächsten Kontrolle Mitte August.
Hatte das schonmal jemand von Euch? Gibts Erfahrungen dazu, wie lange so eine Geschichte dauert? Spätfolgen? Zukünftige Probleme beim Radfahren? Das Antibiotikum kann auf den Sehnenapparat gehen und im schlimmsten Fall zum Riss der Achillessehne führen. Das ist natürlich eine Horrorvorstellung...
Ich hatte noch nie Probleme mit der Prostata und hoffe, dass es bald überstanden ist.
Hatte ich schon.
Nimm das Antibiotikum nach den Angaben der Ärzte.
Dann fängst du wieder an zu trainieren und alles wird wieder gut.
Hatten schon einige meiner Bekannten, keiner hatte danach Probleme.
Bin kein Arzt, das Thema haben wir aber im Bekanntenkreis schon oft diskutiert.
Starter2000 hat fast alles gesagt.
Ich hatte dieses Problem auch.
Die Angst vor einem Sehnenriss beruht auf der Angabe zu Nebenwirkungen bei AB.
Es ist sicher gut, wenn du die möglichen Ursachen abklärst, also wie es zu dieser bakteriellen Infektion gekommen ist.
Ich bin da auch anfällig, ein Mal auch mit stationärem Krankenhausaufenthalt.
Sportverbot habe ich auch befolgt. Ich habe die Antibiose aber immer problemlos vertragen.
Spätfolgen nur in dem Sinne, dass man quasi "Risikopatient" ist; so eine Prostata trägt wohl auch Spuren davon und sieht nach ein paar Entzündungen nicht mehr jungfräulich aus.
Bei mir wichtig: viel trinken beugt vor, immer eine frische Radbuxe, guter Sattel und gute/passende Hose (Durchblutungsstörungen vermeiden).
Ich habe inzwischen ein Medikament für die Schublade (Tamsulosin, Muskelentspanner), das ich nehmen kann, wenn sich was ankündigt.
Gruß Peter
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Man kann sich jeden Tag auf's Neue wundern.
Ja, ich hatte es zum ersten Mal nach einem kalten Triathlon mit nassem Einteiler. Daher denke ich, dass dies die Ursache war. Leider habe ich es ein paar Jahre später wiederbekommen und wusste dann was zu tun war.
Spätfolgen sind anscheinend, dass man es dann wohl häufiger bekommen kann und vor zwei Jahren hatte ich die Geschichte zum dritten Mal - allerdings ohne Symptome. Dies führte dann konsequenterweise zu einer Sepsis, an der ich hätte sterben können. Aufgrund der Gefühlslage von Ohnmacht folgten psychologische Probleme, nennen wir es kurz Anpassungsstörung. Als rational handelnder Mensch, mache ich aus jeder Not eine Tugend oder finde zumindest eine Lösung, hier ging es nicht. Ein Diabetiker kann auf seiner garmin oder dem iPhone seine Werte überwachen. Für den PSA Wert gibt es das leider nicht.
Ciprofloaxin hat die von dir beschriebenen Nebenwirkungen, ich hatte sie bisher nie, eine Bekannte allerdings andere Nebenwirkungen. Das Mittel ist gut, mein Urologe hält es für das Beste.
Mittlerweile kann ich mit dem Thema gut umgehen, ich habe mir selbst einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, den du also auch nur hier finden kannst.
1. Schwimmen im Schwimmbad immer mit Neoprenshorty, oder draußen mit neo.
2. immer sofort abtrocknen und umziehen bzw. Surfponcho
3. Mittel und Langdistanzen mit trägerloser Radhose, laufen mit Laufhose
4. Viel trinken, pipi soll nicht gelb, sondern durchsichtig sein
5. komplett pinkeln, geduldig bis zum letzten Tropfen
6. regelmäßige Kontrolle von Urin und Sperma auf rote Verfärbung
7. tägliche Kontrolle der Pulswerte, Ruhe, Alltag und Sport
8. bei hohen Werten Fieberthermometer
9. ab 38,1 Grad Gefahr in Verzug
10. daheim Urin Selbsttest mit Teststreifen von Roche (Apotheke)
11. falls (6.) oder (10.) positiv ist, ein Antibiotikum zuhause als Bedarfsmedikament bis zum Arztbesuch.
Punkt 11 ist zwar unüblich, aber erst seit dem bin ich beruhigt. Im Lapplandurlaub, am Wochenende oder nachts ist kein Urologe greifbar. Bei Sepsis zählt jede Stunde, es ist die dritthäufigste Ursache in Deutschland nach Herzinfarkt und Krebs.
Ich hoffe, ich konnte dir und allen späteren Lesern helfen.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Geändert von JENS-KLEVE (11.08.2025 um 16:09 Uhr).
Ich konnte wegen einer Prostataentzündung drei Tage nicht Wasser lassen, das wünsche ich keinem. Ich war zu der Zeit unterwegs und konnte erst nach der Zeit ins Krankenhaus.
Dort wurde ein Katheder gelegt, ich nahm Antibiotika und nach einer Woche war alles fein.
Das war vor etwa 16 Jahren, Folgeerscheinungen hatte, und habe, ich keine.
Hatte das schonmal jemand von Euch? Gibts Erfahrungen dazu, wie lange so eine Geschichte dauert? Spätfolgen? Zukünftige Probleme beim Radfahren?
Selbst hatte ich das Problem noch nicht, aber ein guter Freund und passionierter Radfahrer hatte das Ende Mai relativ dramatisch und war 3 Tage sogar mit einer Urosepsis stationär. Der hat vor kurzem im 24h-Rennen wieder sehr gut performed. Diesbezüglich würde ich mir keine Sorgen machen.
Zitat:
Das Antibiotikum kann auf den Sehnenapparat gehen und im schlimmsten Fall zum Riss der Achillessehne führen. Das ist natürlich eine Horrorvorstellung...
Ich persönlich würde kein Ciprofloxacin oder nah verwandte Substanzen einnehmen - darum geht es wahrscheinlich bei den Sehnenschäden oder ? Aus meiner Sicht gibt es da eigentlich immer Alternativen und ich hätte da, auch als achillessehnengeschädigter Mensch, zu viel Angst um meine Haxen. Aber wirklich beraten kann Dich da ein Arzt nur individuell, weil andere Substanzen haben halt auch andere Risiken. Mein Empfehlung wäre aber, zumal wenn 3 Wochen Einnahme geplant ist, nach Alternativen und deren Vor- und Nachteilen zu fragen.
Es gab 2023 dazu nochmal ein Update als Rote Hand Brief, in dem darauf hingewiesen wurde, diese Substanzen wirklich nur bei klarer Indikation, sorgfältiger Abwägung zu verschreiben und,wenn es keine besseren Alternativen gibt.
Diese Produkte sollten nur für die zugelassenen Indikationen (viele davon beschränkt auf die Behandlung der letzten Wahl bei Patienten und Patientinnen, für die es keine alternativen therapeutischen Optionen gibt) und nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung für den einzelnen Patienten verschrieben werden.
Gute Besserung!
PS: Ich hatte mal eine Harnröhrenverletzung. War auch super. Ich habe noch nie so lange ohne Pinkeln ausgehalten und jeder Versuch verursachte einen Schmerz wie mit glühendem Eisen in der Harnröhre, was dazu führte, dass natürlich erstmal kein Harn fließen konnte weil sich alles zusammenzog. Und dann gings nach dem heftigen Anfangsschmerz unter erträglichem Schmerz mit dem Wasserlassen. Ich hab aber ab dem zweiten Versuch immer einen Lappen in den Mund genommen, wo ich draufbeissen konnte. Nach 48h wars dann nur noch normal und erträglich schmerzhaft. Ich war sowas von erleichtert.
Kam damals übrigens vom Spinning bei 150 Umdrehungen pro Minute, wo ich mir offensichtlich mein bestes Stück, glücklicherweise nicht dauerhaft, lädiert hatte. Offenbar saß ich nicht wirklich ruhig auf dem Sattel-
Also das sind eher die unangenehmeren Stellen für Infektionen und Schäden...aus mehreren Gründen.
Vielen Dank für eure ganzen Nachrichten. Da liegen ja schon einige Erfahrungswerte vor. Wie gesagt, ich hatte noch nie Probleme mit Blase, Nieren, Harnweg oder Prostata. Ich setze jetzt einfach mal darauf, dass bei der nächsten Kontrolluntersuchung Mitte August wieder alles fein ist und sich die Werte (Entzündung und PSA) normalisiert haben.
Ich werde auf jeden Fall den ärztlichen Rat befolgen und bis dahin pausieren. Lieber etwas länger Pause als zu früh wieder anfangen und dann mit weiteren Folgen kämpfen müssen. Ich werde weiter berichten...