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Zitat von TomTom0285
...ich war heute nach mehr oder weniger längerer Leidenszeit beim Orthopäden zur Analyse meiner MRT - Bilder. Ergebnis...
Dysplastische Patella (Wieberg II) + retropatellare Chondromalazie Grad I-II + Degenerative Veränderung des Außenminiskus im Bereich der ventralen Anheftung
Seit ca. 6 Wochen hatte/habe ich insbesondere nach/bei langen Radfahrten massive Probleme mit dem linken Knie. Verantwortlich dafür ist wohl die Patella deren Knorpel sich aufgrund der falschen "Gleitbahn" entzündet bzw. vermehrt abnutzt (siehe oben Arthrose I-II Grad in dem Bereich).
Neben einer OP zur Korrektur des Laufbahn der Kniescheibe hat mein Doc mir einlagen gegen meine X-Beine (3mm) sowie eine Bandage zum Stützen der Patella beim Radfahren verschrieben.
Die klare Aussage meines Orthopäden war: Laufen und Radfahren eher "subotimal" mit dieser anatomischen Voraussetzung. Am besten alternative Sportarten suchen (mit weniger Kniebeugung).... . Das kanns aber doch irgendwie nicht sein.... oder?
Hat hier im Forum jemand Erfahrungen mit dieser oder einer ähnlichen Diagnose? Ich bin momentan etwas hilflos wie ich mit der Diagnose umgehen soll....?!?!
LG
Thomas
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6 Wochen ist doch bei Gelenkbeschwerden keine "mehr oder weniger längere Leidenszeit". Wenn du eine Patella-Dyplasie hast (Wiberg II ist übrigens fast nichts, das findet man bei zigtausend beschwerdefreien Läufern, Radfahrern, auch Hochleistungssportlern) , dann hast du sie seit Geburt. Wiberg I ist der Idealzustand. Von einer Patelladyplasie spricht man eigentlich erst ab Wiberg III (= Jägerhutpatella), und auch damit ist die Mehrzahl der Menschen beschwerdefrei.
Wenn es jetzt erst seit 6 Wochen ab und zu Probleme gibt, dann musst du dir einfach mal überlegen, was du in den letzten 6 Wochen anders gemacht hast im Vergleich zu den 30 Jahren davor.
Wenn du an Radposition, Schuhen, Cleatstellung usw. nichts verändert hast, dann liegen deine Beschwerden mutmaßlich an einem Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit. Diese Balance musst du wieder herstellen.
Radfahren bei (leichter) Arthrose "suboptimal"?

Diese Aussage hat dein Orthopäde aber ziemlich exklusiv, oder du hast ihn falsch verstanden.
Regelmäßiges Radfahren ist selbst bei höhergradigen, also dritt- oder viertgradigen Arthrosen evidenzbasiert so ziemlich das Beste, was man mit einem Knie machen kann. Allerdings solltest du evt. deine Position auf dem Rad optimieren: Sattel ein bis zwei cm nach oben, gelenkschonendes Pedalsystem mit großer Winkelfreiheit (z.B. Speedplay-Pedale), bei Kälte nicht outdoor radeln usw.
"Verbessererung der muskulären Kniescheibenführung durch selektives Vastus medialis-Training" heißt das Therapiekonzept bei Chontropathia patellae bzw. Chondromalacia patellae.
Nach 6-wöchiger Symptomdauer (ohne konservative Therapie) schon über operative Interventionen nachzudenken, zeugt zwar von Geschäftssinn seitens deines Orthopäden, ist aber schulmedizinisch fast schon als Kunstfehler zu werten!
Die verschriebene Bandage (mit Patellaaussparung?) kann sinnvoll sein, um erstmal den Reizzustand aus dem Gelenk raus zu bekommen und um die Zeit zu überbrücken, bis du deine Muskelführung der Kniescheibe optimiert hast.