Hallo zusammen,
mittlerweile dürfte der eine oder andere mitbekommen haben, dass ich die Herausforderung liebe. Ich warte immer gerne bis zum allerletzen Moment, um dann in die Vorbereitung für ein Event zu starten, so dass ich gerade noch vor dem cut-off ins Ziel komme.
Ich habe mich erneut hinreissen lassen und bin für den Baden-Marathon "nominiert", so heisst es ja wohl heute.
Lernfähig bin ich ja und um das gewohnte "abslacken" zu vermeiden, habe ich mir 3 Marathon-Engel eingeladen (sowas gibt es in Karlsruhe, quasi legales Doping), die mit mir ins Ziel einlaufen dürfen und mir ab km 37 noch einmal richtig die Peitsche geben sollen - beim Wandern.
Die Kohorte mit Fan-T-Shirt und allem drum und dran habe ich mir in Bierlaune zum Geburtstag gewünscht und dieser Wunsch wurde unglücklicherweise auch gewährt.
Das Problem sitzt wie so oft vor dem Rechner: Ich bin mal wieder, oder immer noch, in erbärmlicher Verfassung. Gestern bin ich 17,5 km in einer knappen 6:00er Pace gerannt, getragen von der Lust, ein neues Paar Schuhe einzulaufen, und hatte hinterher das Gefühl, dass ich ein Sauerstoffzelt brauche.
Für den Marathon hatte ich mir optimistische 4:30 Stunden vorgenommen, alles unter 5 Stunden wäre immer noch ein Erfolg und wenn es länger dauert, rede ich mir das auch noch schön.
Sämtliche Pläne, die ich so vorliegen habe, sind für die Katz, weil ich die ganzen Vorleistungen nicht erbracht habe. Die Frage ist nun: Was mache ich in den nächsten drei Wochen, um zumindest halbwegs würdevoll zu scheitern? Ich möchte meine Marathonengel nicht enttäuschen. Deswegen habe ich ein recht ungewöhnliches Anliegen: Was muss ich tun, damit ich die letzten 5 km mannhaft joggen kann und nicht wandern muss, egal was vorher passiert? Die Wartezeit ist kein Problem, der Ludwigsplatz ist nahe des offiziellen Treffpunktes und da können die Engel beliebig lange vorglühen oder sich einen Latte Macchiato schmecken lassen.
Ich habe mir bislang vorgenommen, an den nächsten beiden Wochenenden noch die organisierten langen Vorbereitungsläufe mitzunehmen und dann jeweils 22 bis 24 km zu laufen. Dazwischen nach Lust und Laune (durch die Panik bedingt beides vorhanden) zwischen 10 und 18 km langsam bis zügig, je nach Verfassung - miles make champions.
Meinen letzten Marathon bin ich, wenn ich mich recht erinnere, 2012 in Frankfurt gelaufen, als es so saukalt war. Da war ich ähnlich gut vorbereitet (ca. 4 Wochen vorher keinen Schritt gelaufen) und bin in 5 Stunden ins Ziel gekrochen. Die Holde hat sich beim Warten übel erkältet. Dieses Jahr ist sie als Engel gebucht.
Ihr merkt, der Wahnsinn hat Methode. Danke für Eure Anregungen!
Viele Grüße
Renato