TT-Kauf: Gewährleistung- und Nachbesserungsanspruch
Jetzt ist mal wieder Expertenwissen gefragt
Ein Vereinskamerad hat sich ein neues BMC TM01 (Bj. 2014) zugelegt. Als er zum Training mit seinem neuen Renner kam, ist uns ein Kratzer aufgefallen. Er beteuert, dass er nicht von ihm ist. Glauben wir ihm (einfach) mal.
Als er den Kratzer bei seinem Laden (jetzt nicht mehr des Vertrauens) reklamierte, hatte er (nach 1 Woche) 3 Möglichkeiten bekommen:
1. Neuer Rahmen
2. alten Rahmen lackieren (auch erst in der Off-Session)
3. 200€ Ausgleich (in Form von BMC-Kleidung)
Noch als Hinweis. BMC direkt fühlte sich nicht verantwortlich, da der Händler sofort hätte reklamieren müssen, falls der Kratzer schon ab Werk gewesen wäre.
Aber was haltet Ihr nun vom Händler? Ist das Korrekt. Klar der neue Rahmen ist sicherlich fair. Aber die 200€ Warenwert als Ausgleich kommt mir schon ein wenig als "Verarsche" rüber. Wenn man bedenkt, dass der Rahmen ca. 4600€ wert hat und der Händler mind. 50% dran hat. Ich würde mich bei Punkt 3. "über den Tisch gezogen vorkommen".
Er findet den Kratzer nicht schlimm, wäre ihm selber auch nicht aufgefallen ... zumal da jemand mit Eding drüber ging (siehe Bilder) ... er war es (laut seinen Angaben) nicht. Sieht man kaum und ist auch nicht tief. Darum spekuliert er eher auf einen Geldausgleich, welcher so noch nicht angesprochen wurde.
Das es überhaupt Optionen gibt, finde ich mehr als kulant von dem Händler. Er könnte ja auch erstmal den Mangel bei Auslieferung abstreiten und deinem Kollegen die Beweislast überlassen. Anscheinend erkennt er ja seinen Mangel an, d.h. er darf nachbessern. Somit ist seine erste Wahl der Rahmentausch, und darauf darf er immer zurückfallen. Und wenn er den Rahmen bestellen muss, kann das ja auch mal dauern. Ich würde mit der Wertminderung argumentieren und nochmal freundlich mit dem Händler reden. Vielleicht ist ihm der ganze Stress ja mehr wert.
Ich würde aber auch wg. des Wiederverkaufswert nachbessern lassen.
__________________
Rule #42: Ones should only run if being chased. And even then, one should only run fast enough to prevent capture.
Der Händler scheint sehr fair zu sein. Wer eine Woche nach dem Kauf einen Kratzer "entdeckt" und ein neues Bike will, wird bei den meisten Händlern die Tür gezeigt bekommen. Ich würde den Wertausgleich nehmen. Kratzer kommen noch genügend dran, falls das Rad gefahren werden sollte...
zu mal ja nur der Rahmen gekauft wurde und scheinbar selbst aufgebaut wurde.... da passiert doch mal ein Schnitzer auch unbemerkt... der Händler ist mehr als Kulant imho... hätte deinen Kollegen auch rauswerfen gekonnt und ihm eine Betrugsanzeige hinterher werfen gekonnt ^^
Ehrlich gesagt seh ich es wie die, die es bereits kommentierten und verstehe das Problem eigentlich garnicht. Nach der Einleitung hätte ich damit gerechnet, dass er rausgeworfen wurde mit seinem nachträglich reklamierten Kratzer, der übrigens ein offensichtlicher Mangel sein dürfte, der direkt hätte angezeigt und protokoliert werden müssen. 99% der Händler hätten gesagt: "Den hast Du wohl selber reingemacht".
Wenn er außerdem so klein ist, dass er ihm selber nicht aufgefallen ist, er nicht tief ist und auch ansonsten eher pillepalle... so ist das halt. Spätestens wenn er ein paarmal drauf gefahren ist oder mal nen Splitstein ans Unterrohr geflogen ist wird es eh so sein...
Wenn man bedenkt, dass der Rahmen ca. 4600€ wert hat und der Händler mind. 50% dran hat.:
Woher nimmst Du denn diese Erkenntnis?
Da so ein Kratzer ja kein versteckter Mangel ist finde auch ich das erstmal sehr kulant wenn der Händler überhaupt etwas anbietet.
Interessant finde ich die Diskrepanz zwischen den verschiedenen Angeboten.
Die 200,-€ in Teambekleidung sind für mich ein Hinweis darauf, daß der Händler lieber den Rahmen tauscht oder lackiert.
Das wiederum ist für mich ein Hinweis darauf, daß ihm der Kratzer schon vor der Reklamation bekannt war und es nicht offen eingestehen möchte daß er halt versucht hat.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Wie schon von den Vorschreiben angemerkt, wäre die Beweislast meiner Meinung nach bei deinem Kumpel, da er das Rad direkt bei Abholung hätte kontrollieren und den Fehler dann hätte reklamieren müssen.
Insofern ist derRadhändler IMHO sehr kulant (oder hat, was ich ihm nicht unterstellen will, ein schlechtes Gewissen, weil er weiß, woher die Macke kommt….).
Bedenken würde ich, dass alle Lösungen zu Lasten des Händlers gehen, da sich BMC ja querstellt. Ich weiß nicht, wie du bei Fahrradrahmen auf eine Gewinnspanne von min 50% kommst. Da müsste der nur zwei bis drei Rahmen im Monat verkaufen und könnte sonst Urlaub machen. Die tatsächliche Gewinnspanne wird deutlich niedriger liegen. Die angegebenen Lösungen werden also so kalkuliert sein, dass er möglichst weit entgegenkommt aber trotzdem noch etwas Gewinn macht.
Da eine Lackierung, wenn ich die Beiträge hier aus dem Forum richtig in Erinnerung habe, ungefähr den 200€ entspricht, und er den zurückgenommenen Rahmen nicht als neu verkaufen kann, werden die Lösungen für ihn vom Verlust her ungefähr gleich rauskommen, zumindest 2) und3).
Da alle Angebote zu Lasten deines Händlers gehen, also direkt seinen Gewinn schmälern, finde ich das Entgegenkommen des Händlers durchaus bemerkenswert.
Ich würde ihn fragen, ob man bei der Lackierung einen Designspielraum hat, und mir dann überlegen, ob es mir wichtiger ist, ein fehlerfreies neues Rad zu fahren, nächste Saison vielleicht ein individuell lackiertes oder ob ich gerade Radklamotten brauche.