Mahlzeit! Wollte mal ein wenig Erfahrungsberichte und ein wenig theoretisches Wissen dazu abgreifen, wie man denn möglichst Bandscheibenschonend wieder an die Lauferei rangeht. Falls relevant, bei mir ist's der L5/S1, damit schlagen sich ja vom querlesen ein paar mehr Leute aus dem Forum rum.
Mal meine Überlegungen mit bitte um Bestätigung/Widerlegung
- kleine Schritte sind besser als große -> weniger Gesamtenenegie/Stoßbelastung beim Aufkommen
- Mittel-/Vorderfußlauf günstig, da automatisch leichte Neigung nach vorne
- Beim langsamen Laufen ist die Stoßbelastung geringer als beim schnellen Laufen?
- Bergablaufen vermeiden -> Schritte werden tendentiell groß und man kommt leicht in Rücklage
Soweit meine Überlegungen, wobei ich mit den Punkten 2 und 3 so eine kleines Problem habe (so sie denn stimmen). Normalerweise Rolle ich beim langsam Laufen über die Ferse ab und erst ab ~5min/km neige ich dazu automatisch auf Mittelfußlauf umzustellen. Macht es Sinn (hat das schon jemand gemacht?) zu versuchen auch beim langsamen Laufen die Technik umzustellen?
Naja, ich habe keine Bandscheibe mehr L5/S1 dafür Probleme mit L4/L5 und L3/L4 und auch Probleme mit den Knochen/Nerven um L5 und den ISG's. (für die Ärzte: keine Schraube, keine Platte, kein Metall!)
Am Samstag war ich Intervallen (erste mal seit langem) und Sonntag 80 min laufen. Montag war dann Katastrophentag. Heute wieder etwas besser (wir hinken 9 Stunden hinten nach).
Was ich gelernt habe ist, dass ich für mich selbst raus finden muss was geht und was nicht. Ich kann nicht mehr Intervallen, und schnell rennen, aber was schnell ist, ist für mich und für meinen Rücken anders, als für andere. Lange Zeit konnte ich bis zu 3 h rennen, dann konnte ich nur noch 2 h rennen und jetzt wird es immer wie kürzer. Hohe Kadenz hilft sicher, auch für mich, aber ich stelle sicher meine Technik nicht um. Ich, persönlich, imho, gehe davon aus, dass selbst wenn es helfen würde, würde ich mir andere Probleme einhandeln. Ehrlich gesagt achte ich mich nicht mal darauf ob ich Mittel oder Fersen laufe. Ein Chiropraktor hat mal sehr einleuchtend demonstriert dass von 90 %, die meinen Vorfussläufer zu sein, Fersenläufer sind. Und auch dass es gut so ist (Mechanik Fussgelenk, Knie, Hüfte).
Für mich persönlich hilft das deep water running noch sehr viel. Dort kann ich auch mal ziehen. Ich habe auch mal mit einer Läuferin geredet, die nur im Wasser trainiert und in den Marathons eine PB nach der anderen macht.
Muss schnell Kinder in Schule und Gymnastic bringen
Kann da nur so allgemein was zu sagen, denn ich hab die Probleme in der Halswirbelsäule und das dürfte sich ganz anders auswirken. Jedenfalls hat's bei mir dazu geführt, dass ich massenhaft Kopfschmerzen hatte, in 3-4 Fingern kein Gefühl mehr, teilweise schon in der anderen Hand. Seit ich regelmäßig zur Rumpfstabi gehe, hab ich da keine Probleme mehr. Regelmäßig heißt im Winter 2 mal, im Sommer 1 mal jeweils im Verein. Klar kann man das auch zu Hause machen, in der Werbepause etc. Aber konsequent kontinuierlich geht's bei mir nur im Verein.
Stabi/dehnung/koordinationsuebungen ist grad mein taeglich Brot Seit September bin ich da fleissig dabei und das hilft definitiv. Mittlerweile kann ich eben auch wieder kurze Strecken laufen und habe dabei eben festgestellt, dass manches besser und anderes schlechter (z.B. Bergablaufen, da musste ich gehen). Nun wuerden mich eben zum einen Erfahrungberichte interessieren, wie andere da rangegangen sind und zum anderen eben auch die Theorie, was technisch fuer den unteren Lendenwirbelbereich schonend sein sollte. Es duerfen sich auch gerne Leute melden, die unabhaengig von Beschwerden ihren Laufstil auch beim langsam Laufen umgestellt haben.
@tierunernscht: Danke fuer deinen Erfahrungsbericht