Teufelskreis beim Schwimmen (Achtung: Anfänger sucht Hilfe)
Hallo,
komme gerade vom Schwimmtraining und bin sowas von gefrustet und demotiviert, dass ich derzeit für jede Hilfe dankbar bin.
Kurze Einleitung:
Bin Triathlon-Neuling. Seit Oktober 2011 trainiere ich 7x pro Woche (2x swim, 2x bike, 2x run, 1x kraft), sofern ich nicht krank oder verletzt bin. Mein Ziel für 2012 eine MD im August.
Wie bei den meisten Neulingen, ist Schwimmen meine schwächste Disziplin.
Im Oktober ging es nur mal darum überhaupt 1h im Wasser zu schwimmen (Brust & Kraul Mix). Kurz danach baute ich 20min Techniktraining (Kraul) ein. Die Infos zum Techniktraining habe ich aus der Literatur und dem Video mit Ute Mückel. Das Training alleine hat aber nicht wirklich gut funktioniert. Es fehlte mir jemand an der Seite, der meine Bewegungen kontrolliert und Tipps zur Verbesserung gibt.
Im November habe ich bei den Techniktrainings (2x wöchentl.) vom Schwimmverein zur Probe trainieren dürfen. War so klasse, dass ich dem Schwimmverein nun seit Januar beigetrerten bin.
Seit Ende November bin ich verletzt (Außenbänder Sprunggelenk gerissen), dass ich erst zwischen den Jahren mit dem Training begonnen konnte.
Mein Problem:
Ok, ich trainiere erst seit November und musste im Dezember wieder Pausieren, aber ich habe das Gefühl, ich erziele keinen Fortschritt beim Schwimmen. In jeder anderen Disziplin merkte ich bereits nach 2-3 Wochen eine Verbesserung, im Schwimmen nicht.
In der Theorie kenne ich den Bewegungsablauf für Leistungsschwimmer und LD-Triathleten beim Schwimmen. Aber es ist sovieles was man beachten muss (Atmung, Zug-/Druck-/Rückholphase, Wasserlage, Beinschlag), dass ich viel zu viel denke und nicht einfach locker schwimme. Am schlimmsten ist meine Atemtechnik (3er Zug). Die ersten 15m schwimm ich locker und entspannt, aber weshalb auch immer, geht mir danach die Puste aus. Ich brauche mehr Kraft um überhaupt vorwärts zu kommen. Dadurch wird die Technik immer unsauberer, was meinen Vortrieb weiter verschlechtert. Ich bekomme das Gefühl mich selber zu strangulieren. Nach 50m bin ich immer so fertig, dass ich eine Pause einlegen muss, da mein Puls fast am Anschlag ist. 100m würden vielleicht noch gehen, aber 150m/200m/400m am Stück bin ich noch NIE geschwommen. Da sauf ich vorher ab.
Meine Sorgen:
Ich befinde mich noch 2 Monate in der PREP Phase. Auch wenn Schwimmen der kleinste Anteil im Triathlon ist, habe ich dank Bänderriss mehr Zeit fürs Schwimmen, da ich derzeit nicht laufen gehen kann.
1) Ich habe aber Zweifel, dass es reicht, den Umfang von 2x auf eventuelle 3x oder sogar 4x Schwimmen pro Woche zu erhöhen. Ich habe keine Ahnung wie ich die 50m effizienter schwimmen soll.
2) Wegen der Probleme schwimme ich bewusst nicht nach den Plänen und Ute Mückel. Denn das Programm (~2500m/h) schaff ich gar nicht. Heute bin ich gerade mal 1200m/h geschwommen, weil ich immer wieder Pause machen musste. (Zur Info: die 50m schwimme ich in 46s)
3) Ich hoffe irgendwie aufs Techniktraining vom Schwimmverein. Aber da lerne ich auch Schmetterling und Rückenschwimmen, wo ich mich frage wieso? Brust als alternative kann ich noch verstehen, aber ansonsten würde ich gerne erstmal nur die Kraultechnik erlernen wollen, bevor ich z.B. mit Schmetterling beginne.
Fragen/Tipps zur Verbesserung meiner Schwimmtechnik:
Wie sollte ich trainieren, um mal endlich 400m/1000m an Stück schwimmen zu können?
- Einfach Pensum erhöhen und hoffen, dass die Technik dadurch besser wird?
- Nach den Plänen von Ute Mückel und Keko trainieren, obwohl ich diese gar nicht schaffe.
- Bringen teure Schwimmseminare etwas? Denke mir, dass die nur etwas bringen, wenn man schon halbwegs Kraul schwimmen kann und am Feinschliff seiner Technik arbeiten möchte.
- ...
Achso, wie sah mein Training heute überhaupt aus..?
- 300m Einschwimmen (Brust, Rücken, Brust)
- 16x50m Kraultechnik (mehr als 16 Bahnen mit Pausen habe ich nicht geschafft. Becken war dann auch leer, weil ich das ganze Wasser verschluckt hab )
- 200m Ausschwimmen (nur Brust)
Ich bin für alles Dankbar (außer blöde Kommentare).
Vielleicht gibt es auch welche aus Südbaden?
Das es ein wenig dauert bis beim Kraulen als Neuling "der Knoten platzt" ist eher normal.
Die Frage wäre jetzt wie gut das Feedback ist, dass du im Schwimmervein bekommst, haben die da Zeit sich individuell um dich zu kümmern und hast du dein Anliegen erstmal Kraul lernen zu wollen mitgeteilt (die anderen Schwimmstile sind nicht sinnlos, Lagen findet sich ni den meissten trainingsplänen, aber nhalt nicht vorrangig um ertsmal halbwegs Karulen zu lernen)?
Was sicherlich nicht schaden würde, wäre häufig/Woche in's Wasser zu gehen und dabei nur zu Kraulen bzw. kraultechnikübungen zu absolvieren. Am Anfang ist das alles etwas viel, daher wäre es sinnvoll eine Anleitung zu bekommen, wo deine größten Defizite liegen (haben die im Schwimmberein nicht's erwähnt?) und dann erstmal an diesen gezielt zu Arbeiten.
zunächst finde ich es ganz schön ambitioniert, gleich mit einer MD anzufange. Es sei denn, Du hast vorher schon eine andere Ausdauersportart betrieben. Ich selber habe (damals ;-) bei meiner Premiere auf einer KD - ich bin Vereinsschwimmer, und habe mich in einem Anfall von Größenwahn gleich für eine KD entschieden, damit ich auch etwas von der Schwimmerei habe - reichlich Lehrgeld bezahlt, obwohl ich da schon einen Halbmarathon geschafft hatte.
Was die Schwimmerei angeht, habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich. Die gute zuerst: Man kann das auch als Erwachsener (Wenn Du denn erwachsen bist?!) lernen, und da große Fortschritte erzielen. Ich kenne mehrere Beispiele dafür. Die schlechte Nachricht ist, dass Du da eher in Jahren denken musst als in Wochen. Du schreibst ja ganz treffend von den vielen Kleinigkeiten, an die man denken muss. Bis das alles wirklich automatisch läuft, dauert eben seine Zeit.
Mit noch größeren Umfängen sorgst Du nur dafür, dass sich eine unsaubere Technik noch mehr einschleift. Ich würde Dir empfehlen, dass Du Dir so oft wie möglich Rückmeldungen über Deinen Schwiimstil holst; idealerweise in einem Triathlonverein, der auch über Schwimmtrainingszeiten und einen Schwimmtrainer verfügt. Dort wird man viel besser auf Deine Bedürfnisse eingehen können als in einem Schwimmverein.
mehr tipps als "dranbleiben" kann ich dir auch nicht geben. schwimmen ist von den fortschritten her nun mal der zäheste sport. deshalb behandeln ja viele das schwimmen stiefmütterlich, weil großer zeitlicher aufwand oft nur geringen zeitlichen gewinn im wettkampf bringt.
aber in dieser phase bist du noch nicht. du bist noch in der "vor-knotenplatz-phase". und das hängt einzig und allein von deiner atmung ab und da höchtwahrscheinlich von falscher ausatmung unter wasser. das würde ich verstärkt üben.
ich habe mir das kraulen mehr oder weniger allein beigebreacht ( so sieht es technisch auch aus bei mir) und war am anfang auch nach 25m immer total aus der puste. es hat dann fast einen ganzen winter durch gedauert, bis ich mal 200m am stück durchkraulen konnte....und das war bei mir der knotenplatzpunkt. als ich 200m durchkraulen konnte, konnte ich auch sofort 1500m durchkraulen, weil das einfach bedeutete, das ich meine atmung unter kontrolle hatte.
also einfach dranbleiben und wenn es geht den umfang noch etwas erhöhen. auch ruhig mal ein paar bahnen brust schwimmen und dort mt langen unterwassergleitphasen mit langer ausatmung unter wasser atmen. einfach nur um ein gefühl dafür zu bekommen.
1. Vergiss die 3er Atmung. Wenn nötig mach halt 2er Atmung, dann aber (wenn möglich) zu beiden Seiten, also z.B. eine Bahn so, die andere so.
2. Schwimmen ist deutlich komplexer als Radfahren oder gar Laufen. Laufen kannst Du von Kindesbeinen an, Radfahren meist fast genauso lange. Als Kind lernt man schnell, als Erwachsener deutlich langsamer. Wenn Du jetzt erst mit Schwimmen anfängst solltest Du Dir ca 1/2 Jahr Zeit geben bis Du Dich halbwegs vernünftig mit Kraul über Wasser halten kannst.
3. Viel hilft viel, d.h. wenn Du jetzt eh nicht laufen darfst, dann geh Schwimmen, je öfter, je besser. Wenn Kraul nicht mehr geht, dann Brust oder Rücken. Schwimm Beine (wenn Du darfst mit der Verletzung), das ist wichtig!
Das sollte für den Anfang mal reichen.
Ach ja: Und mach Dir nicht so einen Kopf wegen der Technik. Daran kann man später immer noch feilen. Versuch die groben Fehler auszumerzen und dann Schwimm einfach. Sonst werden die 2,1km im Sommer ziemlich hart...
__________________
prepare for the worst - and enjoy every moment of it
Mir ging es genauso. 200 meter am Stück kraulen war für mich unvorstellbar.
Schwimmen ist leider eine längerfristige Angelegenheit. Aber es lohnt sich drannzubleiben. Ich habe auch schon gefrustet das Bad verlassen und wollte die Schwimmtasche am liebsten in den nächsten Papierkorb entsorgen.
Aber der Knoten platzt irgendwann mal. Bei jedem!
Bleib dran und lese deinen Post in einem halben Jahr noch mal.
Ich mache einmal die Woche ein leichtes Techniktraining nur mit technischen Übungen und ohne Stoppuhr. Es geht mir aber auch nur um grobe Fehler. So Feinheiten wie den Handeintauchwinkel beachte ich nicht.
Hallo,
das lernst Du, bestimmt - ich habs auch gelernt.
Ich hab mir 30 (also vor zwei Jahren) angefangen, Kraulen zu lernen. Ich konnte davor recht gut Brust schwimmen und hatte da auch gute Ausdauer, aber beim Kraulen hab ich mich immer selbst ertränkt.
Was mir geholfen hat am Anfang:
nur (!) Kraul schwimmen, bis sich das ganze ein bisschen automatisiert hat. Ich hab dann lieber Pausen dazwischen gemacht, und bin weniger geschwommen, aber für mich war es der richtige Weg, ich hab gemerkt, wenn ich dann wieder Brust geschwommen bin, dass es mich total durcheinander gebracht hat. Und ich bin von Anfang an 3-er Zug geschwommen. Ich musst erstmal lernen, langsam zu schwimmen, und da ist halt die Wasserlage enorm wichtig, daher hier auch viele Übungen. Weil, wenn man langsam schwimmen kann, kann man auch erstmal länger schwimmen. Ich war im ersten Winter 3-4 mal pro Woche schwimmen.
Ich hab von Anfang an versucht, Technik zu trainieren (also Fausten, Gleiten, Abschlag, einarmig, offene Hand, Beine nur Brett, Arme mit Pullbuoy, etc). Und hatte das Glück, dass mein Mann schon lange schwimmt und mich immer wieder korrigiert hat und geschaut hat, was ich machen kann.
Ich bin nach knapp einem Jahr dann bis zu 3,5 km im Training geschwommen und einmal 3,8km am Stück im 24h Schwimmen. Dieses Jahr dann Mitteldistanz und Olympisch. Ich bin nicht so richtig schnell (2km in 38 Minuten im See mit Neo, knapp 20 Minuten auf 1km im 25 m Becken mit normaler Wende) aber sehr ausdauernd.
Du siehst, es geht. Ganz bestimmt. Aber es hilft auf jeden Fall, wenn Du jemanden hast, der Dich immer wieder korrigiert. Und dann musst Du einfach bei der Stange bleiben. Sehr lange trainierst Du ja noch nicht, wenn Du jetzt dran bleibst, dann siehst Du bestimmt bald die ersten Erfolge.
LG, Martina
__________________
Done 2010: April Zürich Marathon, September SD Stockach
Done 2011: Mai: SD Steinheim, Juni: OD Erbach; MD Berlin (2 - 80 - 21: 5h22)
Done 2012: Mai SD Steinheim, Juni Challenge Kraichgau (6h14, ja ja, die Berge )
Done 2013: OD Immelborn (3h14, Cross-Laufstrecke ist nicht meins)
September, 70.3 Zell am See (6h04 - was eine lange Wechselzone und soooviel Regen)
"Willkommen im Club" - ich tu mir auch unheimlich schwer beim Schwimmen Fortschritte zu erzielen, aber da hilft nur dranbleiben.
Ich habe nach SiFi einiges umstellen wollen bzw. umgestellt und danach ging erstmal gar nichts mehr.
Die Schwimmeinheit gestern war dann wieder ganz Ok. Bei mir ist oft auch die Atmung das Problem und dann zieht es wie bereits erwähnt die ganzen anderen Fehler nach.
..und wenn Du Ende Februar Lust hast, kannst Du Dir von unseren Coaches ja direkt vor Ort Tipps holen (Stichwort SiFi) jund gleich eine ganze Meute persönlich kennen lernen.
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:57 Uhr.
19:00 Uhr live!
Tempotraining für Langstreckler, Teil 1: Laufen
Langdistanz, Laufen, Tempotraining: Diese drei Dinge unter einen Hut zubringen, ist eine schwierige Angelegenheit. In diesem Beitrag gebe ich Euch ein paar Anregungen für die Trainingspraxis.Im Studio: Arne Dyck
Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne DyckWettkampfpacing Rad