Nachdem sich der ultrakonservative Afroamerikaner Herman Cain wegen Vorwürfe der sexuellen Belästigung schon vorzeitig verabschiedet hat und Michele Bachmann, die geistige Zwillingsschwester von Sarah Palin, in den Umfrage zunächst vorn war und nun weit zurückliegt, läuft es auf drei Kandidaten raus.
Mitt Romney, Newt Gingrich und Ron Paul.
Der interessanteste dieser drei ist zweifelsohne Ron Paul. 76 Jahre alter Kongressabgeordneter aus Texas, der unter anderem die Einkommensteuer abschaffen, den Dollar wieder an den Goldstandart knüpfen, alle Basen der US-Streitkräfte auflösen und sämtliche Entwicklungshilfe, auch die für Israel, streichen will, wenn er den gewählt wird. Er hat die meisten Anhänger unter den jungen Amerikanern.
Besonders unterhaltsam ist es bei den Internetnachrichten den Kommentarbereich der Leser zu verfolgen. Dort werden wirklich witzige und aufschlussschreiche Diskussion geführt. Ganz nebenbei ist das eine super Möglichkeit seinen Englisch Wortschatz zu erweitern oder wer kannte den Ausdruck: the mental midget [Sarah Palin]
Jahangir, Du hast absolut recht. Ich verschlinge alles, was ich zu diesem Thema finden kann. Da wird alles abgedeckt von Little Big Horn (Gingrich) bis I-like-Big-Little-Horns (Palin).
Wer braucht da noch RTL2????
Erst gestern habe ich mich mit einem Freund, der seit 8 Jahren drüben lebt und arbeitet über das Thema unterhalten.
Klar Aussage: "Wenn die Republikaner nur einen Menschen auftreiben, der des aufrechten Ganges mächtig ist und nicht alles sodomiert hat, was nicht bei drei auf den Bäumen war, wird er (sie) neuer Präsident."
Offensichtlich hat sich der Obama für sehr viele unwählbar gemacht.
"He fucked it up..."
Sei's wie es will. Nichts toppt bebilderte Berichte über "Grassroot Campaigning in Iowa"...
Für mich der endgültige Beweis wer dort (und auch woanders) Politik macht, der Präsident ist es nicht
Das erklärt auch den starken Zulauf, den Ron Paul bekommt.
Nach meinem Eindruck machen in den USA ein paar einflussreiche Industrielle zusammen mit dem Finanzkapital die Innenpolitik und ein kleine Gruppe von Zionisten, die sich Neocons nennen, die Außenpolitik (eigentlich genaus so wie bei uns, nur in der Außenpolitik noch etwas stärker ausgeprägt als bei uns).
Das hat aber überhaupt nichts von einer Verschwörung, sondern wird offen praktiziert. Die Medien (die von den beiden Gruppen kontrolliert werden bzw. dazugehöhren) berichten halt nicht darüber. Es gibt eine wissenschaftliche Studie, dass Fox News seine Zuschauer nachweißlicher dümmer macht als überhaupt keine Nachrichten
Wenn man aber die Vorwahlen verfolgt, dann hat man den Eindruck, dass die Gruppe derer, die von den herrschenden Zuständen in den USA endgültig genug haben, immer größer wird.
Für mich der endgültige Beweis wer dort (und auch woanders) Politik macht, der Präsident ist es nicht
Keine Ahnung warum die Amerikaner und der Rest der Welt so große Hoffnungen in Obama setzten. Mal ganz unabhängig davon, wie eine mögliche zukünftige Weltordnung aussehen wird. Die USA werden nie wieder zu dem gleichen relativen Wohlstand finden, den sie mal hatten. Der relative Wohlstandspeak (gesammtgesellschaftlich) dürfte meiner Meinung nach spätestens in den frühen 80ern überschritten worden sein. All diejenigen, die Obama wählten, weil sie meinten, die USA würden erstarken mussten somit enttäuscht werden.
Diejenigen die auf einen sozialeren Staat hofften werden aufgrund der bestehenden Lobbyarbeit, sowie Verteilungsungerechtigkeit und dem gegeneinander Ausspielen von Mittel- und Unterschicht entäuscht. Einfach weil derjenige aus der noch existierenden Mittelschicht nicht mehr abgeben will und somit wieder stärker zu den Reps tendiert. Somit schwindende Mehrheitsverhältnisse für Obama.
Für Geschenke ist im Moment auch wenig Spielraum, die Unterschicht wird also auch enttäuscht sein.
Zu guter letzt, die Hoffnungen der Nicht-Amerikaner. Keine Ahnung warum die halbe Welt so naiv war, zu glauben, dass ein amerikanischer Präsident nicht weiterhin alles ihm Mögliche unternehmen wird um kurz- und mittelfristige amerikanische Interessen durchzusetzen. Wer falsche Hoffnungen aufbaut, musste also auch enttäuscht werden.
Schuld an dem Ganzen ist, meiner Meinung nach, in Summe nichtmal der Obama selbst. Er hat gerade in den Verhandlungen zur Lösung der Schuldenkriese, vernünftige Vorschläge gemacht und Kompromissbereitschaft erkennen lassen. Bringt ihm aber nix, wenn keiner die ausgestreckte Hand ergreifen will.
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Wie ein Quadrat in einem Kreis
Eck' ich immer wieder an