Epilepsie und Triathlon? Hilfe! Stecke im Fragensumpf!
Hey,
wie der Titel wahrscheinlich vermuten lässt, habe ich einige
Fragen die ich mir durch suchen nicht selbst beantworten konnte.
Kurz zu mir:
Ich bin z.Z. 14 Jahre alt, 154 groß und habe ein Körpergewicht von
46,8 (BMI: 19,8) und habe seit ca. einem Jahr eine bekannte Epilepsie, gegen die ich 2x täglich 125 mg Lamotrigin einnehme (Weitestgehend Anfallsfrei.). Das ganze stellt mich natürlich vor gefühlte 10.000 Fragen.
Sowohl mein Hausarzt, als auch mein Neurologe sind der Meinung, dass ich durchaus Sport machen sollte. Allerdings hat keiner von ihnen eine Ahnung wie das mit Triathlon steht. Ich weiß also nicht wirklich womit ich am besten anfangen sollte. (Bitte haltet mich jetzt nicht für ein naives Kind, welches erwartet, dass alles von jetzt auf gleich kommt. Ich weiß sehr wohl, dass es viel Zeit bedarf richtig Aufzubauen und wie hart man an sich arbeiten muss.)
Hier schon mal einige Fragen:
-Was wäre in etwa mein Ideales Wettkampf Gewicht, und wie erreiche ich es? (Habe vor geraumer Zeit schon einmal etwas abgenommen, und habe mich danach deutlich besser gefühlt. Und das ein oder Andere Kilo weniger würde dem schätzungsweise gleich tun. Ich ernähre mich Ovo-lacto- vegetarisch.)
- Wie sollte ich meinen Trainingsaufbau Plan am besten gestalten? (habe theoretisch 5x die Woche Zeit zu trainieren.)
-Was sind die effizientesten Arten zu trainieren? (Ich weiß... Da scheiden sich die Geister, aber was hat euch persönlich am weitesten gebracht?)
-Womit sollte ich beim Ausdauer Aufbau am besten beginnen? Worauf sollte ich achten? (Bin jetzt nicht gerade schnell erledigt, aber nach ca. 4-5 Kilometern durchlaufen geht mir dann je nach Tempo schon die puste aus.)
-Habe z.Z. mehr oder weniger große Angst vor dem (schnellen) Fahrrad fahren. (Sturz bei einem Anfall mit dicker Gehirnerschütterung und ordentlicher Platzwunde, trotz Helm.) Wie kriege ich das am besten in den Griff?
-Wie baue ich mir am besten ein gutes Schwimmtraining auf? (Ich bin über längere Strecken keine besonders gute Schwimmerin.)
-Worauf sollte ich bei meiner Ernährung jetzt besonders achten?
-Wo liegt mein etwaiger Trainingspuls? Und wie trainiere ich mit der Pulsuhr am effizientesten?
Hoffe ihr könnt mir weiter helfen. Fühle mich irgendwie vollkommen verloren in Punkto Triathlon mit Epi.
also ich würde Dir auf alle Fälle empfehlen, zusammen mit anderen Jugendlichen zu trainieren, unter Anleitung in einem Verein, egal ob Lauftaining, Schwimmtraining oder Radfahren (?).
Ich bin kein Arzt und würde aber für das Freiwasserschwimmen unter Wettkampfbedingungen wie auch für das Radfahren möglicherweise ein ernst zu nehmendes Risiko vermuten bei Epilepsie. Das sollte der behandelnde Arzt-Spezialist konkret und individuell für Freiwasserschwimmen und Radfahren einschätzen, da es verschiedene Arten von Epilepsie gibt, auch bei Jugendlichen.
Über das Gewicht, Trainingspuls, Pulsuhr etc. würde ich mir vielleicht etwas weniger Gedanken machen, einfach erstmal Spass haben zusammen mit anderen beim intensiveren Sport betreiben.
Zur Gewichtsfrage: Dein Gewicht ist ok, HALLO Du bist 14, willst Du ernsthaft wegen ein bisschen Sport Dein Gewicht reduzieren um ein paar Extrasekunden im WK rauszukitzeln? Vergiss es einfach; Du bist doch noch ein "Kind". Als ich so alt war wie Du, wußte ich nicht mal was ein BMI ist.
Zum Training allgemein: Was für Umfänge und Intensitäten verträgst Du denn? Vielleicht sagst Du mal was zu Deinen Bestzeiten über 5km und 10km laufen, 1km schwimmen und wie lange Deine Radeinheiten so sind bei was für einem Schnitt.
Darauf aufbauend kan man Dir ein paar Trainingsratschläge geben.
Du scheinst ja aber noch ein völliger Rookie zu sein; da steht eigentlich NUR der SPASS im Vordergrund.
Also schließe Dich einem Verein an und ab geht die Post ...
-Habe z.Z. mehr oder weniger große Angst vor dem (schnellen) Fahrrad fahren. (Sturz bei einem Anfall mit dicker Gehirnerschütterung und ordentlicher Platzwunde, trotz Helm.) Wie kriege ich das am besten in den Griff?
Solange du nicht anfallsfrei durch medikamentöse Einstellung bist, gehörst du eindeutig nicht auf ein Fahrrad !
Hallo Fly, willkommen!
Kannst du sagen, wie häufig du denn in etwa einen Anfall hast?
Wie lange sollte denn z.B ein Epileptiker anfallsfrei sein, bevor er Auto fahren darf? Ich denke ähnliches sollte dann vielleicht auch für´s radfahren gelten.
Grüße, trina
Fly wird ihn wohl schon kennen, aber für uns unwissende:
Es gibt durchaus Triathleten mit Epilepsie, z.B. den hier: Jerome Becher
Der ist allerdings schon viele Jahre anfallsfrei, so dass das Risiko inzwischen gering erscheint. Wie das bei Fly ist, kann ich kaum beurteilen.
Fly, ich weiß nicht, ob Du das noch detaillierter schildern willst, aber was kann man sich unter "weitestgehend anfallsfrei" vorstellen? Wie oft passiert es und wenn, hast Du dann noch eine Chance, einigermaßen kontrolliert mit dem Rad zu bremsen oder beim Schwimmen Hilfe zu rufen?
Sowohl mein Hausarzt, als auch mein Neurologe sind der Meinung, dass ich durchaus Sport machen sollte. Allerdings hat keiner von ihnen eine Ahnung wie das mit Triathlon steht.
...
-Habe z.Z. mehr oder weniger große Angst vor dem (schnellen) Fahrrad fahren. (Sturz bei einem Anfall mit dicker Gehirnerschütterung und ordentlicher Platzwunde, trotz Helm.) Wie kriege ich das am besten in den Griff?
Mir einer Epilepsie ist normalerweise ein nicht zu 100% beaufsichtigtes Schwimmen ein No Go, denn wenn du dabei einen Anfall bekommst bist du tod. Außer deine Anfälle sind so, daß du trotzdem noch selber das Ufer/Rand erreichen kannst, was aber eher sehr unwahrscheinlich ist.
Das gleiche gilt weitestgehend auch für das Radfahren, das überlebt man zwar eher, aber Stürze vom Rad sind auch nicht ohne.
Was sagen denn deine Eltern zum Schwimmen und Radfahren? Weiß dein Arzt konkret von deinen Schwimm und Radfahrplänen oder hast du allgemein nach Ausdauersport gefragt (vielleicht weiß auch der Arzt nicht was zu Triathlon gehört)?
Wie sehen bei dir Anfälle aus und was heist "Weitestgehend Anfallsfrei"?
Habe eben in deinem Vorstellungsthread gelesen. Dort schreibst du, daß dich kein Trainer trainieren will, wegen deiner Epilepsie. Dann kann ich mir nicht vorstellen, daß dein Arzt oder deine Eltern dir schwimmen oder radfahren erlauben werden.
Wenn du meinst radfahren ist sicherer als Eislaufen, weil du einen Helm auf hast, dann trage doch den Helm bei Eiskunstlaufen. Sieht vielleicht blöd aus, aber vielleicht eine Möglichkeit. Es gibt auch extra Helme für Leute mit Epilepsie die vielleicht besser geeignet sind wie Radhelme. Vielleicht ist dann ein Trainer bereit dich zu trainieren.
Auch beim Kunstturnen kann ich mir Übungen vorstellen, die nicht so gefährlich sind, wie Radfahren. Du kannst vielleicht nicht alles mitmachen, aber vieles.
Die Gefahr sich schlimm zu verletzten bei einem Sturz beim Radfahren ist sicher viel größer wie beim Eiskunstlaufen. Zudem ist beim Eislaufen immer jemand in der Nähe der sofort helfen kann.