26.10.2007: „See you at the finish line“ - Zum Tod von Herbert Walchshöfer
Herbert Walchshöfer ist am Donnerstag in den frühen Morgenstunden im Kreis seiner Familie friedlich eingeschlafen. Es war sein ganz persönliches Finish nach seinem schwersten Wettkampf, am Ende überquerte er im Beisein von Ehefrau Alice, Tochter Kathrin und Sohn Felix im Nürnberger Nordklinikum heiter, gelöst und ohne Schmerzen die letzte Finish Line. Und dieser Zieleinlauf hat Herbert, so ungern er es auch hören würde, zum Helden von Roth gemacht.
Nach seiner Lungentransplantation im Januar 2005 war der Challenge-Gründer und –Veranstalter monatelang körperlich stark angeschlagen, doch sein brillanter Verstand wollte nicht ruhen und ließ ihn, der niemals untätig sein konnte, bald wieder aktiv ins Geschehen rund um den Quelle Challenge eingreifen. Es verging kein Tag, an dem er nicht – noch vom Krankenbett aus – neue Ideen gebar, neue Strategien entwickelte und damit seine Familie und sein Team manchmal schier zur Verzweiflung brachte. Allen, die sich in dieser Zeit nach seinem Befinden erkundigten, versprach er: „Wir sehen uns wieder an der Finish Line“. Und er hielt wie immer Wort: Beim Challenge 2006 war Herbert wieder da.
In der Folgezeit gab es immer wieder gesundheitliche Rückschläge und Krankenhausaufenthalte, doch Herbert Walchshöfer gab nicht auf. Der Herbst des Jahres 2006 brachte ihm noch einmal eine gute Zeit. Er schmiedete neue Pläne, setzte sich - typisch Herbert - ehrgeizige Ziele. So wollte er im Sommer 2007 eine Wanderung auf dem Jakobsweg machen.
Dazu kam es nicht mehr, die körperlichen Symptome machten ihm einen Strich durch die Rechnung, wenn auch der Verstand so wach und klar blieb wie eh und je – bis zur letzten Minute.
Herbert Walchshöfer war ein Kämpfer. Er hat sich mit bewundernswertem Mut und schier unglaublichem Durchhaltevermögen seiner Krankheit gestellt, mit zähem Willen und großartiger Charakterstärke alle Tiefen überwunden und ist jetzt ins Licht zurückgekehrt.
Alle, die ihn kannten, werden ihn niemals vergessen.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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