Das nenn ich schwimmen! Flucht aus der DDR über die Ostsee - 45km in 26h ohne Wasser
Ich guck Pro7 eigentlich nur sehr selten, hatte aber gelesen, dass der Zweiteiler "Go West" heute und morgen ganz gut sei. Jetzt läuft gerade Galileo. Die Sendung ist katastrophal reißerisch gemacht, aber die Geschichten der Fluchtversuche sind beeindruckend - vor allem die des Schwimmers Peter Döbler.
Ich hatte noch nie von ihm gehört - finde aber absolut unglaublich, was der Mann geleistet hat. Er ist 1971 45km in die Freiheit geschwommen! Er hatte wohl nen Tauchneo an, ne Taucherbrille mit Schnorchel auf und ist die Nacht durch erst 10km nach Norden und dann im Verlauf des Folgetages 35km gen Westen nach Fehmarn geschwommen, wo er einen km vor der Küste von nem kleinen Boot aufgenommen wurde. An Proviant hatte er ein bisschen Schokolade sowie Appetitzügler dabei, die er als Stimmungsaufheller benutzte. 26h ohne Trinkwasser und dabei die ganze Zeit geschwommen, an Patrouillenbooten vorbei, durch Quallen und Planktonfelder (sollen sehr stark fluoresziert haben), durch ein Gewitter - der Wahnsinn.
Wandratsch hat versucht das nachzumachen, war aber nicht so einfach. Er hat nach etwa 3h aufgehört - hat aber natürlich auch nicht alles bis zum letzten rausgeholt, im Gegensatz zum Flüchtling von 71.
Beeindruckend auch, wie Döbler mit einem Augenzwinkern nebenbei bemerkt, dass er später den Leiter der Kamfpschwimmer, welche auf ihn angesetzt waren, kennenlernte.
Hab zwar keine Glotze und die Sendung demnach nicht gesehen, hört sich aber nach ner extrem respektablen Leistung an!
Hut ab...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
In Australien hat eine Schwimmerin auch eine Strecke von ca. 40 Km am Stück durchschwommen. Sie benötigte dafür etwa 10 Stunden, hatte Begleitboote und wurde zwischendurch auch immer wieder verpflegt. Als ich das gesehen habe, dachte ich nur "unglaublich".
Das ist keineswegs unglaublich. (Ärmel-)Kanalschwimmer machen doch ähnliches. Strecke ist dort zwar eigentlich "nur" ca. 32 km, aufgrund der Strömungen aber i.d.R. wesentlich länger. Manche schwimmen auch hin und zurück.
Aber ohne Begleitung und fast ohne Verpflegung ist schon krasser.
*Respekt*
Das ist keineswegs unglaublich. (Ärmel-)Kanalschwimmer machen doch ähnliches. Strecke ist dort zwar eigentlich "nur" ca. 32 km, aufgrund der Strömungen aber i.d.R. wesentlich länger. Manche schwimmen auch hin und zurück.
Aber ohne Begleitung und fast ohne Verpflegung ist schon krasser.
*Respekt*
Na ich glaube der Vergleich hinkt nicht nur wegen der fehlenden Verpflegung. Der psychische Druck ist ein ganz anderer. Dass ein Mensch diese Strecke am Stück schwimmen kann, beeindruckt sicher, überrascht aber nicht so sehr. Jedoch das Risiko einzugehen während der Flucht entdeckt zu werden, ohne Trinkwasser Krämpfe zu bekommen, in ein Unwetter zu geraten etc. und dafür mit dem Leben zu bezahlen zu müssen, macht mich erstmal sprachlos.
Go West habe ich auch gesehen, war aber leider nur durchschnittlich. Leider nicht so richtig realistisch, im Details, aber auch die Story an sich. Muß wohl bei Pro7 so sein.