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Zitat von trifi70
Nein, die seriösen Onlein-Händler verkaufen nichts ab. So übermäßig große Lager haben die auch nicht unbedingt
Die Menge machts. Gerade der GP4000S läuft sehr gut, weil er eben "gut läuft" (diverse Tests und Erfahrungsberichte zeigen dies). Bester Preis ist 45 für das Paar (!), wenn er bei bike components in Aachen im Angebot ist (bis letzte Woche mal wieder, jetzt nachm Tour-Test ist der Preis wieder etwas raufgegangen).
Der Händler vor Ort hat den Reifen oft nicht da und bestellt ihn erstmal selbst. Dass dieser Einzeleinkauf für ihn teuer kommt ist irgendwie logisch.
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Du widersprichst dir teilweise.
Ich muss grad ein gutgehendes Produkt wie den GP4000S nedd einzeln fürn Kunden bestellen;- sowas muss man auf Lager/imLaden haben
Dennoch nehmen wir nur unwesentlich weniger als den EVK dafür, weil wir die Ladenmiete davon abdrücken, für die Kunden das Licht einschalten und ihnen im Zweifels- oder Bedarfsfall nen frischen Reifen in die Hand drücken, auch wenn wir nicht sicher sind, ob wir ihn von Conti ersetzt kriegen, ohne dass er Gerenne oder erstmal Porto zum Einschicken am Bein hat.
Ausserdem montieren wir ihm das Ding in unserer klimatisierten und beleuchteten Werkstatt mit qualifiziertem Personal ggf., wenn ers selbst nedd packt oder versorgen ihn mit Tips, wie er es selbst schafft.
Auch samstagmittags kurz vor Ladenschluss, wenn er Sonntag fahren will.
Ich sehe also schon Unterschiede zu nem Gummi, den irgendein Internetdealer unterm Bett vorgezogen (oder "just-in-time" selbst bestellt, wie einige das sogar selbst zugeben) hat.
Habs aber an anderer Stelle bereits geschrieben: die Hersteller und Vertriebe werden zunehmend sensibel gegenüber Preisveriss im Internet und erkennen die langfristige Problematik, wenn ihre Preiswürdigkeit den Bach runtergeht.
Conti im aktuellen Fall hat wenig Interesse an nem Preiskampf, dem das Merkmal "made in germany" zum Opfer fallen könnte.
Einige Fahrrad- und Zubehörhersteller drängen schon darauf, dass ihre Produkte der erforderlichen Beratungsintensität wegen nicht im Internet verkauft werden (Stevens fällt mir da spontan ein und alles, was von RTI-Sports kommt), andere schaffen es schon seit Jahren problemlos, trotz Wegfall des Preisbindungsgesetztes, die Preise (und auch Gebrauchtpreise) stabil zu halten (2plus2, wobei ich zu denen ne ganz eigene Meinung hab, oder als leuchtendes Beispiel Ortlieb).
Ich frage mich also: können die anderen nicht oder wollen sie nicht?
Ich hab prinzipiell nix gegen Internethandel: wenn jemand keine Beratung und keinen Service braucht (den einige Onlinishops dennoch sogar anbieten!), kann er/sie von den günstigeren Preisen (aufgrund schlanker Logistik und hohem Warenumschlag)
natürlich profitieren, scheckich werd ich aber, wenn der eingesessene Händler vor Ort ne eventuelle Gewährleistungsabwicklung übernehmen soll oder Firmen generell für laxen Umgang mit der Materie unangenehm auffallen.
Shimano steht da natürlich in vorderster Front, aber zB auch Magura.
Die haben derartig bescheidene Händlerkonditionen bei gleichzeitig sehr abgehobenen Ansprüchen ihren Händlern gegenüber, dass ich mich echt wundern muss.
Was soll ich nem Kunden sagen, der als Endverbraucher ne Bremse billiger kriegt als ich als Händler?
Soll ich auf Kohle fürn Einbau (und Leitungen kürzen, befüllen, entlüften) verzichten, nur weil ich fast schon gezwungen bin, den EVK zu verlangen?
Ich kann nur hoffen dass auch hier der jeweilige Vertrieb den OEM-Partnern zunehmend auf die Finger schaut und haut, denn letztlich kommen die wirklich günstigen Internetpreise nicht durch den regulären Grosshandelspreis, sondern aus den Quellen irgendwelcher Hersteller zustande, die sich bei der Menge verkalkuliert haben oder gleich von vorneherein mehr einkaufen, um den Überhang dann auf diese Art und Weise rauszuhauen.
Aber ich fahr ja eh nicht Conti...