Verstehe nicht so ganz, warum hier pauschalisiert werden muss.
Bin ja eh "nur" Zeitfahrer, also in dem Fall wäre ich der reine Rennradfahrer, auch wenn ich Frühling bis Herbst eigentlich mehr Zeitfahrrad fahre. Und nun?
Es ist ziemlich unabhängig von der "Zugehörigkeit". Ich habe schon mehrere Mannschaftszeitfahren mit "reinen Rennradfahrern" gemacht. Die sind die Kurven manchmal 10 km/h langsamer gefahren. Konnte man immer schön warten oder hinten musste man mit antreten. Aua.
Was sagt das nun aus? Genau: es kommt drauf an. Natürlich habe ich auch bei Triathleten hier und da eher abenteuerliche Steuerkünste gesehen, aber wenn ich schwimmen oder laufen sollte... ?
Natürlich gehört adäquates Abfahren bei einigen Strecken dazu, aber richtig Zeit lässt sich nur auf langen Abschnitten machen und wenn Leute echt viel falsch machen oder wahnsinnig riskieren. Ja es geht und es stimmt auch. Zu einem gutem Abfahrer gehört oft auch einfach eins: Streckenkenntnis. Ich fahre vor Zeitfahren die Strecke immer einmal ab, was bei den kurzen Strecken natürlich auch einfacher ist. Besser is das, weil man später im Wettkampf eh schon im Grenzbereich = Kotzgrenze unterwegs ist. 1x habe ich es nicht komplett gemacht und bin schön auf dem Rasenstreifen gehoppelt; war superknapp an der Feldkante lang. Lesson learned. Es hilft unheimlich, wenn man weiss ob Kurven zumachen oder nicht oder ob die Straße einen völlig merkwürdigen Verlauf hat (in dem Fall: ja).
Beim Triathlon ist es ja bei den allermeisten Strecken so, dass Leistung und cda / Luftwiderstand das Wichtigste ist. Gewicht kommt irgendwo ganz weit hinten. Besser Bergfahren wird man eher mit mehr Leistung, mehr W/kg - ja natürlich schon gewichtsabhängig - und dass man an sein Rad im Steilen gewöhnt ist. Gehört für mich aber eh zum im Prinzip täglichen Training, denn ein paar Berge kann man ja ohnehin auch mit dem Zeitfahrrad oder Triathlonrad einstreuen?
Das Mehrgewicht des Triathlonrads spielt im übrigen meistens eine ziemlich kleine Rolle, sofern es nur so 1-2 kg sind. Habe einen Anstieg, wo ich ganz gerne meine Kraftausdauer-Einheiten mache. 6% ca. 3,2 km. Mit TT und Rennrad fahre ich da bei gleicher Leistung exakt die gleiche Zeit hoch, eher sogar mit dem TT minimal schneller in Aerohaltung.
Interessant ist aber wohl das "Flattern" schon, Arne gab hier ja einen Link im ersten Post (!) der das wissenschaftlich und nicht leidenschaftlich untersucht hat. Aufschwingverhalten usw.
Zum Glück hatte ich das Problem bisher nie, allerdings fahre ich bergab auch nicht freihändig. Vielleicht habe ich es aber auch einfach nicht gemerkt. Ich hab schon einige Räder, die sich ziemlich unterschiedlich steuern lassen, davon 1-2, die doch schon ziemlich ... "agil" bezeichnet werden würden von der "Fach"presse. Dazu gehört mein Cervelo P2 allerdings nicht - Rahmengröße 51.
Insgesamt stimmt es aber natürlich von der Tendenz schon. Anstatt sich über die letzten 1/10 Watt bei einem Reifen oder eines Bremskabels zu kümmern, kann man sicherlich auch mal bisschen an der Abfahrtstechnik oder allgemein Kurventechnik feilen. Meistens hapert es allerdings gar nicht unbedingt am absoluten Grenzbereich, sondern schon viel früher. Anbremsen, Linienwahl, Gewichtsverlagerung usw, die dann erst dafür sorgt, dass der Grenzbereich der Reifen etc. früher erreicht wird. Ich sehe es auch immer mal wieder wie Leute im völlig ungezwungenem Training die Kurven so schlecht ansteuern und die Linie mitunter so mies ist, dass sie in den Gegenverkehr kommen, obwohl das bei dem Tempo gar nicht angesagt gewesen wäre. Bei ungesperrter Strecke etc. ist das eh ein absolutes Nogo, aber mit der Vermeidung dessen, kann man sich eben auch entsprechend trainieren. Wie Arne gerade schon geschrieben hat, muss und sollte es natürlich nicht immer Grenzbereich sein. Gerade im Trainingslager kann man neben "Ehre" und persönlichem Wettstreit noch viel mehr verlieren und statt verbesserter Form im Krankenhaus liegen.