Wenn man dann aber auch gegen Stromtrassen und Windräder ist, dann muss man sich nicht wundern, dass man nicht glaubwürdig erscheint
Die Klimapolitik ist doch voll von ähnlichen Widersprüchen. Aber für Bayern und Baden-Württemberg wären Stromtrassen tatsächlich die sinnvollere und wirtschaftlichere Investition, als massiver Windkraftausbau.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Für alle Windräder ist die Windleistung proportional zur dritten Potenz der Windgeschwindigkeit
oder noch plastischer:
Zitat:
Eine Verdopplung der Windgeschwindigkeit ergibt die achtfache Windleistung.
Also 8x mehr Windräder.
Zitat:
Achne, das macht ja die Ansicht für die Postkarte kaputt
Ja, wenn man es genau betrachtet, stimme ich Dir zu
Mal davon abgesehen, daß die von Schwarzfahrer aufgeworfene These zumindest mal sehr relevant erscheint:
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Die Klimapolitik ist doch voll von ähnlichen Widersprüchen. Aber für Bayern und Baden-Württemberg wären Stromtrassen tatsächlich die sinnvollere und wirtschaftlichere Investition, als massiver Windkraftausbau.
Halb so viel Energie ist aber immernoch Energie. Man könnte ja auch doppelt so viele Windkraftanlagen aufstellen, um das auszugleichen. Achne, das macht ja die Ansicht für die Postkarte kaputt, was aber hier im Norden völlig egal ist (zumindest für die Süddeutschen).
Im Süden haben wir mehr als genug Wind, allerdings in etwas größerer Höhe als bei Euch im Norden. Zu diesem Zweck gibt es Windräder mit größerer Nabenhöhe. Technisch und wirtschaftlich kein Problem.
Die Klimapolitik ist doch voll von ähnlichen Widersprüchen. Aber für Bayern und Baden-Württemberg wären Stromtrassen tatsächlich die sinnvollere und wirtschaftlichere Investition, als massiver Windkraftausbau.
Warum nicht Beides tun? Auf den Höhenzügen in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen gibt es sicher attraktive Windstandorte. Diese sollten auf genutzt werden, dann müssen eben neu Postkarten gedruckt werden.
Die Stromtrasse braucht es wahrscheinlich zusätzlich auch noch, aber die lokale Stromerzeugung muss genauso ausgebaut werden. Das senkt dann wieder den Bedarf an Leitungen.
Widersprüchlich ist das nicht, es gibt halt nicht die einfache Lösung, mit dem alle Probleme gleichzeitig gelöst werden können. Die gab es aber auch in der alten Energiewelt schon nicht.
Im Süden haben wir mehr als genug Wind, allerdings in etwas größerer Höhe als bei Euch im Norden. Zu diesem Zweck gibt es Windräder mit größerer Nabenhöhe. Technisch und wirtschaftlich kein Problem.
Das ist richtig. Wirtschaftlich ist es dennoch eine andere Rechnung. Technisch ist aber wie Du schreibst
Kleiner Nachtrag noch... die Rentabilitätsprognosen vieler Anlagen haben sich in der Vergangenheit leider nicht erfüllt. Die Rat der Fails lag im Süden Deutschlands besonders hoch. Auf der Investorenseite sehe ich hier verständliche Zurückhaltung. Eine Analyse der Gründe habe ich noch nicht gesehen. Das könnte natürlich auch an zu geringen Höhen der Räder liegen. Das weiß ich leider nicht. Was ich definitiv kenne, ist die hohe Mißerfolgsrate. Für Photovoltaik findest Du hier (Süden) eher bereitwillige Investoren.
Im Süden haben wir mehr als genug Wind, allerdings in etwas größerer Höhe als bei Euch im Norden. Zu diesem Zweck gibt es Windräder mit größerer Nabenhöhe. Technisch und wirtschaftlich kein Problem.
Wenn Du die Zahlen im oben verlinkten Artikel anschaust, wird klar, daß wir im Süden generell weniger Wind haben, auch in größerer Höhe. Man wird hier nie die gleichen Vollaststunden erreichen, wie im Norden.
Technisch ist vieles möglich; aber ein Windrad mit großer Nabenhöhe läßt sich viel billiger in der norddeutschen Ebene erstellen, als auf dem Grat des Schwarzwaldes (Gelände, Zugänglichkeit, Aufwand zum Abholzen, etc.). Daher ist technisch lösbar noch weit von wirtschaftlich sinnvoll.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Warum nicht Beides tun? Auf den Höhenzügen in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen gibt es sicher attraktive Windstandorte.
So mancher Standort davon ist schon bestückt, soweit es sinnvoll erschließbar war (z.B. Hornisgrinde. Aber warum nicht beides? Weil Investitionen immer eine Rentabilität nachweisen müssen, und die ist nun mal für Windanlagen auf waldigen Berggraten ziemlich schlecht. Breite offene Pässe sind da günstiger, die gibt es aber eher in den Rockies, als im Schwarzwald. Genauso könnte man fragen, wieso man auf den Almwiesen der Alpen keinen Weizen anbaut, dann müßte man es nicht von weit weg heranholen; aber Bauern wissen auch, was auf welchem Standort mit sinnvollem Aufwand einen guten Ertrag bringt.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Die Stromtrasse braucht es wahrscheinlich zusätzlich auch noch, aber die lokale Stromerzeugung muss genauso ausgebaut werden. Das senkt dann wieder den Bedarf an Leitungen.
Grundsätzlich richtig, aber im Schwarzwald ist dann eher Wasserkraft oder ggf. Biomasse das Mittel der Wahl.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Widersprüchlich ist das nicht, es gibt halt nicht die einfache Lösung, mit dem alle Probleme gleichzeitig gelöst werden können. Die gab es aber auch in der alten Energiewelt schon nicht.
Stimmt auch vollkomen, das ist doch auch mein Punkt. Allerdings war in der alten Energiewelt durch weniger Kraftwerke mehr Fläche abgedeckt, und damit die Zahl der Investitionen, bei denen man die Stantortüberlegung machen mußte, deutlich geringer.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wenn Du die Zahlen im oben verlinkten Artikel anschaust, wird klar, daß wir im Süden generell weniger Wind haben, auch in größerer Höhe. Man wird hier nie die gleichen Vollaststunden erreichen, wie im Norden.
Technisch ist vieles möglich; aber ein Windrad mit großer Nabenhöhe läßt sich viel billiger in der norddeutschen Ebene erstellen, als auf dem Grat des Schwarzwaldes (Gelände, Zugänglichkeit, Aufwand zum Abholzen, etc.). Daher ist technisch lösbar noch weit von wirtschaftlich sinnvoll.
Ich kann Dir versichern, dass wir am Ende besser dastehen, wenn wir Windräder in Süddeutschland stehen haben, als wenn wir sie nicht haben.
Bei der Rentabilität geht es ja nicht nur um den Vergleich von Windrad-im-Süden gegen Windrad-im-Norden. Sondern auch um den Vergleich mit fossilen Energiequellen. Würden letztere den realen Preis kosten und nicht einen vom Staat subventionierten Preis unter Ausblendung der Folgekosten, wären auch Windräder an schwierigen Standorten rentabel.
Das wird ja gerne ausgeblendet von Diskussionsteilnehmern, die stets für die freien Kräfte des Marktes plädieren, wenn es gegen die Energiewende oder gegen Umweltschutz geht: Dass die fossilen Brennstoffe hoch subventioniert sind, ebenso wie die schädliche Massentierhaltung. Das verzerrt den Vergleich mit den umweltfreundlichen Alternativen.