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Alt 09.01.2023, 19:27   #9321
qbz
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Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Ich würde Dir hier zustimmen, wenn es keine anderen mit dem ÖPNV zu erreichenden Wohnungen geben würde. Dem ist aber nicht der Fall. Es gibt in einigen Städten durchaus ein Problem. Das ist unbenommen. Was ist nun die Alternative?a

Zuordnung knapper Ressourcen über Parteibuch?
Zuordnung über Gefolgschaft?
Zuordnung über Gesinnung?
etc...
Verstehe ich jetzt nicht ganz, weshalb Du für gering Verdiener mit sehr langen Arbeitszeiten einen langen täglichen ÖPNV Weg für zumutbarer hälst als für wohlhabendere Menschen? Die Lösung ist sehr einfach: Ausreichend Wohnraum im sozialen Wohnungsbau, die eben nur bis bestimmte Einkommensgrenzen vermittelt werden und entsprechend weniger Wohnung auf dem freien Markt. So erhält man sozial durchschmischte Wohnkieze.

Geändert von qbz (09.01.2023 um 21:33 Uhr).
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Alt 09.01.2023, 19:39   #9322
qbz
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Mir leuchtet ein, dass wir aus der Wachstumsspirale nicht herauskommen, wenn die Länder und Regionen miteinander in einem Wettbewerb stehen. Hinzu kommt: Das bewegliche Kapital bewegt sich stets dorthin, wie die Profite am größten sind, sofern ich den Aktienhandel richtig verstehe.

Nur: Wie kommen wir da raus? Ich verstehe das Ziel, nämlich eine mehr kooperative, nicht wachsende Wirtschaft. Ich verstehe aber nicht den möglichen Weg zu diesem Ziel.
Ich bin überfordert, das empirisch-historisch, bezogen auf einzelne Länder konkret zu beantworten.

Gesellschaftstheoretisch erfüllt der Staat in einem Land die Aufgabe, vergleichbare Konkurrenzbedingungen für die Renditemöglichkeiten des Kapitals zu schaffen und durchzusetzen (wie Arbeitsbedingungen, Gesundheits- und Umweltschutz usf. und ahndet Verstösse). Der weltweite Klimaschutz hingegen basiert auf zwischenstaatlicher Freiwilligkeit mit den bekannten Nachteilen. Hätte man in den Pariser Vertrag Strafen für die Nichteinhaltung der verbleibenden CO2-Länderbudgets aufgenommen, wäre er leider nicht zustande gekommen. Im Grunde hätten die grossen Staaten wie die G7 und die G20 die Macht, etwas absolut Verbindliches gemeinsam zu beschliessen und weltweit durchzusetzen, aber sie woll(t)en nicht. Weshalb? Nationalismus? Lobbyismus?

https://carbonpricingdashboard.worldbank.org/
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Alt 09.01.2023, 20:50   #9323
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Die Statistik gibt das aber so nicht wieder. Der Gini Index ist über die letzten Jahrzehnte bei uns relativ stabil auf niedrigem Niveau. Deutschland ist da ungefähr mit Frankreich oder Schweden auf einer Stufe. In den USA sieht ist die Ungleichheit deutlich höher. […]
Wie denkst Du über die Ungleichheit zwischen den Ländern? Der Wohlstand des globalen Nordens und die relative Armut des globalen Südens?

Ich frage vor dem Hintergrund des Bevölkerungswachstums. Für mein vorläufiges Verständnis sind die hohen Geburtenraten eine Folge der Armut und damit eine Folge der Ungleichverteilung des weltweiten Wohlstands. Ist nicht unsere kapitalistische Wirtschaftsform eine der Ursachen dafür?

Wenn ich mir vorstelle, dass in Afrika noch vor Ende dieses Jahrhunderts 4 Milliarden Menschen leben werden, dreimal so viele wie heute, dann habe ich eine Katastrophe vor Augen. Wie denkst Du darüber?
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Alt 09.01.2023, 22:05   #9324
Genussläufer
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Wie denkst Du über die Ungleichheit zwischen den Ländern? Der Wohlstand des globalen Nordens und die relative Armut des globalen Südens?

Ich frage vor dem Hintergrund des Bevölkerungswachstums. Für mein vorläufiges Verständnis sind die hohen Geburtenraten eine Folge der Armut und damit eine Folge der Ungleichverteilung des weltweiten Wohlstands. Ist nicht unsere kapitalistische Wirtschaftsform eine der Ursachen dafür?
Wir haben heute nur noch sehr wenige Gebiete auf der Welt, die von der Bevölkerung wachsen. Die meisten haben mittlerweile eine Fertilitätsrate erreicht, die auf Schrumpfung hinausläuft. Man kann sehr genau sagen, welche Gründe die Abnahme der Fertilitätsrate erklären:

Das ist erstens eine geringe Kindersterblichkeit. Diese basiert auf mehreren Säulen. Die wichtigsten sind Hygiene, Impfungen, ausreichend Nahrung und medizinische Versorgung.

Die zweite Säule ist der Ausbildungsstand von Frauen. Je besser ausgebildet Frauen sind, umso niedriger ist die Geburtenrate.

Beide Punke korrelieren stark mit dem wachsenden Wohlstand. Und wir haben hier global eine phantastische Entwicklung hingelegt. Das haben wir auch dem Kapitalismus zu verdanken. Sicher könnte hier vieles besser sein. Aber die Lebenssituation in den Entwicklungs- und Schwellenländern messen wir gern an unserem Standart. Wenn man sich die Entwicklung dort anschaut, sieht das aber wirklich gut aus. Dennoch haben wir in den nächsten Jahren noch einen Bevölkerungswachstum. Der kann aber nicht mehr auf die Fertilitätsrate zurückgeführt werden. Die jetzt geborenen und jüngeren Menschen haben eine deutlich höhere Lebenserwartung. Dieser Effekt nennt sich Bevölkerungsmomentum und wird erst aufgelöst, wenn die aktuelle lebende Bevölkerung sich ihrem biologischen Ende zuneigt. Liest sich wenig charmant, ist aber so. Dieses Momentum haben wir natürlich auch den deutlich verbesserten Verhältnissen und somit auch dem Kapitalismus zu verdanken.

Eine kleine lesenswerte Literaturempfehlung an der Stelle wäre "Factfulness" von Hans Rosling, einem Professor am Karolinska Institut.

Zitat:
Wenn ich mir vorstelle, dass in Afrika noch vor Ende dieses Jahrhunderts 4 Milliarden Menschen leben werden, dreimal so viele wie heute, dann habe ich eine Katastrophe vor Augen. Wie denkst Du darüber?
Das ist ein riesiges Problem. Afrika ist glücklicherweise der einzige Kontinent, wo die Fertilitätsrate noch über Reproduktionsgröße liegt. Aber das deutlich, siehe hier:

https://de.statista.com/statistik/da...h-kontinenten/

Das Problem liegt hier in Nigeria und Umland sowie im Kongo. Schaut man sich die Prognosen der Fertilität an, sind wir auf einem guten Weg:

Durch den Momentum Effekt wird es aber dennoch in die von Dir vermutete Richtung gehen. Das ist ein wenig wie beim CO2 Effekt. Wenn sich jetzt was verändert, spürt man die Auswirkungen deutlich später. Positiv ist aber, daß die Tendenz global sehr klar und in Afrika zumindest tendenziell in die richtig Richtung geht.

Damit ist Deine Frage aber nicht beantwortet. Ich denke, daß wir hier leicht positive Effekte erzielen können und den Prozess zumindest leicht beschleunigen können, wenn wir fairen Handel mit den Ländern betreiben, so daß diese sich mehr und mehr die Voraussetzungen schaffen können, um die Geburten vielleicht jetzt schneller sinken zu lassen. ich habe aber kein Gefühl wie stark dieser Effekt wäre. Aber jeder Versuch ist es wert, wenn man dann die Situation nicht verschlimmbessert.
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Alt 09.01.2023, 22:14   #9325
Genussläufer
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Beiträge: 1.727
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Verstehe ich jetzt nicht ganz, weshalb Du für gering Verdiener mit sehr langen Arbeitszeiten einen langen täglichen ÖPNV Weg für zumutbarer hälst als für wohlhabendere Menschen? Die Lösung ist sehr einfach: Ausreichend Wohnraum im sozialen Wohnungsbau, die eben nur bis bestimmte Einkommensgrenzen vermittelt werden und entsprechend weniger Wohnung auf dem freien Markt. So erhält man sozial durchschmischte Wohnkieze.
Das hat in den meisten Fällen nicht funktioniert. In einzelnen Städten gibt es immer mal wieder gute Erfahrungen. In einem Großteil der Fälle haben solche Initiativen ins Desaster geführt und dem Wohnungsmarkt das Kapital entzogen. Schweden ist ein sehr unrühmliches Beispiel.
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Alt 09.01.2023, 23:02   #9326
keko#
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Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Das hat in den meisten Fällen nicht funktioniert. In einzelnen Städten gibt es immer mal wieder gute Erfahrungen. In einem Großteil der Fälle haben solche Initiativen ins Desaster geführt und dem Wohnungsmarkt das Kapital entzogen. Schweden ist ein sehr unrühmliches Beispiel.
Und was funktioniert?
Bei uns in der Stuttgarter Vorstadt gehen neue 4-Zi-Wohnungen mittlerweile für schlappe 600.000 weg. "Wohnen für Familien" lese ich auf den Plaketen vor den Rohbauten. Was sind das für Familien?, denke ich mir. Die, die gleich mal doppelt von den Eltern gesponsort werden? Wer unten auf die Welt kam, bleibt unten. Das ist (statistische) Realtität in DE.
Hinzu kommen im Südwesten mittlerweile Flüchtlingszahlen über dem Jahr 2015 (die wollen selbstverständlich auch anständig wohnen). Nur: Die Hälfte der Bevölkerung hat Rücklagen um den Nullpunkt herum.
Also was funktioniert?

Geändert von keko# (09.01.2023 um 23:12 Uhr).
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2023, 23:08   #9327
keko#
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Beiträge: 17.458
Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
... Aber die Lebenssituation in den Entwicklungs- und Schwellenländern messen wir gern an unserem Standart. ....
Selbstverständlich! An was denn sonst?
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2023, 23:19   #9328
Genussläufer
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Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.727
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Also was funktioniert?
Da muss ich leider passen. Um ehrlich zu sein, halte ich einen großflächigen Eingriff in den Immobilienmarkt prinzipiell für schwierig. Ausnahmen sehe ich da, wo Wohnraum als Spekulationsobjekt ungenutzt bleibt. Ansonsten würde ich eher auf andere Bausteine setzen. Als erstes würde ich an der Erbschaftsteuer ansetzen. Und zwar ausnahmslos. Das bezieht natürlich auch Immobilienerbschaften zu Marktwerten ein. Was man vermeiden sollte, ist das sich Investieren nicht lohnt bzw. mit einem ungünstigen Chance-/Risikoverhältnis verbunden ist. Das geht fast immer schief, weil dann das Angebot in den Keller geht.

Es gibt kaum ein besseres Mittel, um Oligarchentum zu entschleunigen wie die Erbschaft anzufassen. Wenn uns die zwei Weltkriege nicht in die Quere gekommen wären, hätten wir eine ähnliche Ständegesellschaft wie die Briten. Aber diese Konzentration an Kapital nimmt dennoch von Generation zu Generation zu. Das ist aber jetzt eine philosophische Betrachtung und wirklich OT. Sorry für die Ausschweife.

Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Selbstverständlich! An was denn sonst?
vielleicht an unserer Entwicklung dahin? Erwartest Du wirklich, daß die die gesamte Entwicklung von jetzt auf hier erledigen? Also wofür wir 50 Jahre gebraucht haben, sollen die jetzt in 50 Wochen schaffen? Hälst Du das für realistisch? Und glaubst Du denen damit wirklich zu helfen?

Geändert von Genussläufer (09.01.2023 um 23:22 Uhr). Grund: Überschneidung
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