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Alt 06.02.2019, 08:32   #13321
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Ort: Freiburg
Beiträge: 22.930
Zitat:
Zitat von schoppenhauer Beitrag anzeigen
So - also relativ - gesehen, alles super in Europa!
Ja, es hat sich einiges zum Guten hin entwickelt. Das ist erfreulich. Allerdings nicht in ganz Europa. Bereits in unserem Nachbarland Polen, das sehr katholisch ist, muss man einige Abstriche machen. Vom christlichen Afrika ganz zu schweigen.

Das Problem für die Religionen sitzt tief und ist sehr grundsätzlicher Art. Das Judentum, der Islam und das Christentum nehmen für sich in Anspruch, ihre Schriften seien das Wort Gottes. Falls sie das nicht sind, verlieren alle drei ihre Autorität. Denn diese beruht nicht auf Vernunft, sondern auf der behaupteten Urheberschaft ihrer Texte und Gebote.

Dass der Mann über die Frau herrsche – das stellen wir heute in Frage. Gleichzeitig rütteln wir damit unweigerlich an der Behauptung, die Bibel sei das Wort Gottes. Es geht also um die Fundamente christlichen Glaubens. Denn am Ende dieses Weges steht die Erkenntnis, dass wir nichts über die Götter wissen und wissen können.
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Alt 06.02.2019, 09:23   #13322
qbz
Szenekenner
 
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.285
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
J
.......
Dass der Mann über die Frau herrsche – das stellen wir heute in Frage. Gleichzeitig rütteln wir damit unweigerlich an der Behauptung, die Bibel sei das Wort Gottes. Es geht also um die Fundamente christlichen Glaubens. Denn am Ende dieses Weges steht die Erkenntnis, dass wir nichts über die Götter wissen und wissen können.
In Europa trug vor allem die massenhafte Frauenlohnarbeit und die proletarische Frauenbewegung (Clara Zetkin) wesentlich zur Gleichberechtigung und Emanzipation der Frauen bei, während das Bürgertum und ihre Ideologie der Frau bis in die 50ziger Jahre die Rolle der Hausfrau und Mutter zuwies. Entsprechend konsequent verankerten und realisierten die Diktaturen des Ostblocks die Gleichberechtigung der Geschlechter formal und juristisch sowie auch China (trotz des ehemaligen feudalbäuerlichen / adligen Hintergrundes).

Meiner persönlichen Ansicht nach liegen die Wurzeln des Patriarchats letztlich in der Jäger/Sammler Epoche und archaischen Urvorstellungen. Aus beiden, der "natürlichen" Arbeitsteilung und den Urvorstellungen ergaben sich die patriarchalen Herrschaftsideologien. Die Herrschaft der Männer über die Frauen begleitet die Menschheit fast die gesamte Zeit ihrer weiteren Geschichte.

Geändert von qbz (06.02.2019 um 10:10 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2019, 09:48   #13323
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
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Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.205
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es ist ein kulturelles Problem, natürlich. Insbesondere ist es aber ein Problem des Christentums, vor allem des Katholizismus.
...
Berührt sind nicht nur das Frauenbild, sondern auch das generelle Verhältnis zur Sexualität. ...
Diese Saat geht bis heute auf, und zwar in Form von sexuellen Verklemmungen bis hin zu Neurosen, in Form von Beschneidungen bei Kleinkindern (männlich) oder zehnjährigen Mädchen, ...
Bei allem Respekt, Arne, aber die Beschneidung von Mädchen wirst Du wohl kaum ernsthaft der christlichen Religion zuschreiben wollen. Diese barbarische Tradition ist älter als die großen Religionen, und wird heute fast nur noch von einer Religionsgruppe ernsthaft praktiziert und gefordert - und das sind nicht die Christen. Ein Großteil Deiner Ausführungen mag so stimmen, aber das meiste, und speziell die Beschneidung, ist kaum "insbesondere" ein Problem des Christentums, zumindest nicht in unserer Zeit. Da muß ich Schopenhauer Recht geben:

Zitat:
Zitat von schoppenhauer Beitrag anzeigen
Ja, das war schon alles sehr schräg in der Zeit, als das Christentum entstand. ... Wir können auf jeden Fall eine tolle Entwicklung beobachten in den letzten 50 Jahren.
Weit mehr Sorgen bereitet mir da die Rolle der Frau im Islam. Oder aber bei den orthodoxen Juden.
Die Tataschen im Umgang mit Frauen, an denen eine Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen festgemacht werden können, sind besonders im Islam, aber auch in vielen Sekten und bei orthodoxen Juden von ganz anderer Qualität, als die in den christlich geprägten Ländern Europas und Amerikas.

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Bereits in unserem Nachbarland Polen, das sehr katholisch ist, muss man einige Abstriche machen. Vom christlichen Afrika ganz zu schweigen.
Wiederum sind die Probleme dieser beiden Gebiete höchst unterschiedlich im Ausmaß und Qualität. Was übrigens für mich ein Beleg ist, daß die Religionen nicht Ursache dieser Diskriminierung der Frauen sind, sondern diesem archaisch-patriarchalischem Trend, der je nach Kultur verschiedene Blüten trieb, nur den Rahmen, die Legitimation liefern. Und die afrikanischen Christen kommen aus einer ganz anderen "heidnischen", also nicht-christlichen Kultur, als die Polen, mit entsprechend anderen Voraussetzungen im Umgang mit Frauen, so daß dort auch das Christentum anders interpretiert wird.

Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Meiner persönlichen Ansicht nach liegen die Wurzeln des Patriarchats letztlich in archaischen Urvorstellungen der Menschen. Die Herrschaft der Männer über die Frauen begleitet die Menschheit fast die gesamte Zeit ihrer Geschichte.
Eben; das gibt es leider auch ohne die "großen" Religionen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2019, 10:25   #13324
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.930
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Bei allem Respekt, Arne, aber die Beschneidung von Mädchen wirst Du wohl kaum ernsthaft der christlichen Religion zuschreiben wollen.
Die Sexualfeindlichkeit tritt im Alten Testament deutlich hervor. Es ist die gemeinsame Grundlage von Judentum, Christentum und Islam. Mir ging es um diese geistigen Grundlagen, auch wenn im Christentum Europas keine Mädchen beschnitten werden. Stattdessen gibt es jedoch zahlreiche andere Mittel, um die Sexualität der Frauen zu kontrollieren, zum Beispiel die äußerst wirksame soziale Ächtung.

Recht hast Du meiner Meinung nach in dem Punkt, dass die Religionen nicht die eigentliche Quelle solcher Diskriminierungen sein mögen, sondern sie lediglich erfolgreich legitimiert und systematisiert haben. Wer für Frauenrechte eintrat, wandte sich – nun religiös aufgeladen – gegen den angeblichen Willen Gottes, also gegen die höchste nur denkbare Autorität.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2019, 11:18   #13325
Rälph
Kona-Finisher
 
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Registriert seit: 02.07.2009
Beiträge: 4.046
Ich habe gerade einmal auf der Homepage der Erzdiozöse Freiburg nachgeschaut, wie speziell das Thema Homosexualität hier vor Ort so gesehen wird.


https://www.ebfr.de/html/content/hom...npastoral.html
Die Liebe Gottes gilt allen Menschen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung.
...
Wir fördern, dass homosexuellen Menschen in unserer Kirche mit Toleranz, Achtung und Respekt begegnet wird, damit sie ihren Platz in unseren Gemeinden, Gruppen und Verbänden einnehmen können.


(Leider funktioniert der Download der Infoschreiben nicht)

https://www.frauenreferat-erzdioezes...=1&tid=2063155
Voll Energie, leicht, beschwingt und selbstbewusst durchs Leben gehen – schön wär´s! Die Realität sieht für lesbische Frauen in unserer Gesellschaft oft anders aus, kostet Energie und lässt manchmal „flügellahm“ sein. Wir machen uns in diesen Tagen auf die Suche nach Kraftquellen und gehen biografischen Erfahrungen nach, die uns in unterschiedlichen Lebenssituationen gestärkt haben und an denen wir wachsen konnten.


Ich finde, das hört sich nach einem recht offenen und toleranten Umgang an.
Rälph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2019, 11:41   #13326
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Beiträge: 3.499
@Rälph

Dies gilt nur unter der Annahme, dass die betroffenen Personen völlig enthaltsam leben. Dann ist ihre Sünde nämlich vergleichbar mit der Erbsünde: Sozusagen eine stille Last, die jeder zu tragen hat, ohne dass er selbst etwas getan hätte.

Sobald aber der Pfad der völligen Keuschheit verlassen wird, endet auch das Wohlwollen der Kirche.

Die Erzdiözese Freiburg ist zu feige, um in ihren Texten klipp und klar zu sagen, was Sache ist. Man klopft sich lieber selber auf die Schultern, wie tolerant man sei -- ohne es tatsächlich zu sein. Man verfolgt dort bis aufs kleinste Detail die Linie des Vatikans.

Stephan Burger, der Erzbischof von Freiburg, gehört übrigens zu den ganz besonders verwirrten Predigern in Deutschland, und es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Freiburger Diözese dadurch modernisiert. Er gilt als selbst für katholische Verhältnisse konservativ, und das will etwas heißen.

Er lässt sich mit "Eure Exzellenz" ansprechen.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2019, 11:41   #13327
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.930
Zitat:
Zitat von Rälph Beitrag anzeigen
Ich finde, das hört sich nach einem recht offenen und toleranten Umgang an.
Die katholische Kirche zeigt sich vordergründig tolerant gegenüber gleichgeschlechtlich liebenden Menschen. Das bedeutet in Kurzform: Man darf homosexuell sein, diese Sexualität aber nicht leben. Homosexuelle Handlungen sind "in keinem Fall zu billigen".

Im Katechismus, den verbindlichen Lebensregeln der Katholiken, ist das eindeutig klargestellt:

Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet..., hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind" (CDF, Erkl. „Persona humana" 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.

Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.

Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich - vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.
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Alt 06.02.2019, 12:48   #13328
Rälph
Kona-Finisher
 
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Beiträge: 4.046
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
@Rälph

Dies gilt nur unter der Annahme, dass die betroffenen Personen völlig enthaltsam leben. Dann ist ihre Sünde nämlich vergleichbar mit der Erbsünde: Sozusagen eine stille Last, die jeder zu tragen hat, ohne dass er selbst etwas getan hätte.

Sobald aber der Pfad der völligen Keuschheit verlassen wird, endet auch das Wohlwollen der Kirche.

Die Erzdiözese Freiburg ist zu feige, um in ihren Texten klipp und klar zu sagen, was Sache ist. Man klopft sich lieber selber auf die Schultern, wie tolerant man sei -- ohne es tatsächlich zu sein. Man verfolgt dort bis aufs kleinste Detail die Linie des Vatikans.
Wer glaubt denn so was: Homosexuellen wird in den Gemeinden die Türe aufgehalten unter der Forderung nach Enthaltsamkeit? "Du darfst bei uns mitmachen, aber poppen ist ab sofort nicht mehr, klar!? Sonst kommst du nämlich in die Hölle!!!" Das ist doch lächerlich. Für wie naiv hälst du diese Leute?
Bin mir sicher, dass sich viele Geistliche einen Dreck um den Katechismus scheren. Aber du hast schon Recht: Möglicherweise sind sie zu feige, es mit dem Vatikan aufzunehmen, ja. Aber die berufliche Karriere wäre dann eben auch zu Ende.

Ich war vor einiger Zeit auf einer lustigen Jugendgruppen-Revival-Tour.
Als ich unseren ehemaligen Gruppenleiter, (er ist seit vielen Jahren Diakon und übernimmt zu 90% die Aufgaben des Pfarrers) mit umfangreichem Triathlon-Szene-Wissen ausgestattet, auf irgendeinen Unsinn aus dem Katechismus ansprach, meinte er:
"Der Katechismus interessiert mich nicht."
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