Wozu möchtest du dein Gegenüber in Quer- und Geradeausdenker unterteilen ?
Um zu entscheiden, ob eine Diskussion für mich persönlich Sinn macht. Eine Debatte setzt ja voraus, dass es eine gemeinsame Gesprächsgrundlage gibt. Ein Astronom kann sich nicht sinnvoll mit einem Astrologen in Form von Argumenten austauschen.
Ich akzeptiere gerne andere Meinungen. Häufig habe ich meine eigene Meinung in der Folge von Debatten geändert, teilweise mehrfach. Oft hatte ich unrecht und andere hatten recht – bei einigen meiner Lieblingsstandpunkte habe ich sehr lange gebraucht, um das einzusehen.
Jedoch: Diese Auseinandersetzungen müssen innerhalb der Leitplanken rationalen, wissenschaftlichen Denkens stattfinden. Ein Astronom kann sich von einem anderen Astronomen überzeugen lassen, dass seine Vorstellungen zur Bahnkurve des Merkur falsch sind. Die Behauptung des Astrologen, heute steige das Risiko eines Ehestreits, weil Mars im dritten Haus steht, ist etwas ganz anderes.
Hier steht nicht Argument gegen Argument oder Meinung gegen Meinung, sondern wissenschaftliches Denken gegen Bullshit.
Um zu entscheiden, ob eine Diskussion für mich persönlich Sinn macht. Eine Debatte setzt ja voraus, dass es eine gemeinsame Gesprächsgrundlage gibt. Ein Astronom kann sich nicht sinnvoll mit einem Astrologen in Form von Argumenten austauschen.
...
Hier steht nicht Argument gegen Argument oder Meinung gegen Meinung, sondern wissenschaftliches Denken gegen Bullshit.
Das ist natürlich sehr schwierig. Gerade bei Corona war das häufig eine Grenze im Sand. Rein egoistisch entscheidet man dann schon ganz gern, daß eine Diskussion weniger durchaus einen Mehrwert hat. Damit polarisiert man aber immer weiter. Und dann kommt man in so ein Dilemma wie während der Corona Pandemie. Dann waren die Argumente irgendwann nicht mehr bei "Team Vorsicht", sondern bei "Team Freiheit". Da aber beide Seiten so biased waren und die Gegenseite für Idioten gehalten hat, haben wir viel Zeit verloren. Das ist bewusst übertrieben geschrieben, um das Problem aufzuzeigen. Wir erleben doch sehr ähnliches beim Klimaschutz, beim Ukrainekrieg, etc. Es läuft sehr schnell auf eine zugespitzte Polarisierung zu.
Dann waren die Argumente irgendwann nicht mehr bei "Team Vorsicht", sondern bei "Team Freiheit".
Wenn es sich tatsächlich um Argumente handelt, ist doch alles in Ordnung. Es mag ja sein, dass wir nicht den besten Weg gefunden haben. Darüber kann man in aller Ruhe sprechen.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Wir erleben doch sehr ähnliches beim Klimaschutz, beim Ukrainekrieg, etc. Es läuft sehr schnell auf eine zugespitzte Polarisierung zu.
Da hast Du aus meiner Sicht recht. Dass Begriffe wie Gutmensch, Pazifist oder Veganer heute de facto Schimpfworte sind, lässt tief blicken. Von Entgleisungen wie Klima-RAF brauchen wir gar nicht reden.
Ich unterscheide für mich zwei unterschiedliche Debatten:
1. Wie erreichen wir ein bestimmtes Ziel, zum Beispiel beim Klimaschutz.
2. Das leugnen von Fakten.
Ersteres bewegt sich auf dem Boden wissenschaftlicher Tatsachen oder, wenn diese strittig sind, auf der Basis der wissenschaftlichen Methode.
Letzteres steht in Opposition zu den Tatsachen und zur wissenschaftlichen Methode. Beispiel: Man erklärt wissenschaftliche Außenseiter zu Experten usw.
Da hast Du aus meiner Sicht recht. Dass Begriffe wie Gutmensch, Pazifist oder Veganer heute de facto Schimpfworte sind, lässt tief blicken. Von Entgleisungen wie Klima-RAF brauchen wir gar nicht reden.
Vor wenigen Jahren war ja auch der Begriff des "Querdenkers" noch überwiegend positiv geprägt.
Heute trägst du zur Polarisierung bei, indem du ihm den "Geradeausdenker" gegenüberstellst.
Was erblicken wir hier ?
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Tut mir leid, darauf falle ich nicht herein.
Das ist dein "Problem", nicht meins ...
Auch wenn ich insgesamt die zunehmende Polarisierung als belastend empfinde ...