Der frühe Vogel fängt den Wurm ... oder doch nicht?
Hallo,
Ich habe mich für Roth 2012 angemeldet und habe ein paar Fragen was das sehr frühe Training angeht. Da ich Familie habe (10 Monate alte Tochter, ab September arbeitende Frau 50%) will ich das Training so gestalten, dass ich noch genug Zeit habe um auf der Krabbeldecke zu liegen .
Ich werde mich ab November an dem 18 Stundenplan von TS orientieren. Bis dorthin will ich die Form langsam aufbauen. Jetzt habe ich mir den Plan genauer angeschaut und mit möglichen Trainingszeiten versehen. Viele Einheiten kann ich (in der Theorie) vor der Arbeit erledigen. Einheiten wie Schwimmen, Läufe bis 1,5 Stunden (Ga1, TDL, Sprints). Andere Einheiten kann ich auch auf dem Arbeitsweg bzw. Heimweg integrieren.
Aber zu meiner Frage: Früh trainieren heisst bei mir dann ab 5:30 Uhr (Gehe dann um 21 – 22 Uhr ins Bett).
1. Ist es überhaupt sinnvoll so früh zu trainieren? Gibt es hier positive oder vielleicht auch negative Erfahrungen mit frühem Training?
2. Ist der Trainingseffekt der gleiche wie Abends? Oder vielleicht sogar besser?
Vielleicht haben hier ja einige das frühe Training schon ausprobiert und können mir Tipps geben oder Erfahrungen mitteilen. Noch zur Information. Es ist meine erste Langdistanz. Aufgrund der Geburt unserer Tochter habe ich ein Jahr nichts gemacht. Davor eine Mitteldistanz und mehrere kleine Wettkämpfe.
ich habe früher mal gute Erfahrungen mit GA1-Fahrten zur Arbeit gemacht, max. 1,5h. Oft nüchtern oder 1 Banane. Es war eine hügelige Strecke. Mit der Zeit konnte ich die Hügel auch ziemlich zügig hochfahren. Alles Gewöhnungssache.
Ich behaupte, bei täglicher Anwendung ergibt das eine brauchbare Grundlage, auch für die Langdistanz, wenn man es am WE noch mit einer längeren Ausfahrt ergänzt.
So richtiges Tempotraining hat bei mir aber morgens nie funktioniert, weil der Kreislauf nicht genug auf Touren kam.
(wobei ich damals noch keinen Kaffee trank, vielleicht wäre es heute anders...)
Schwimmen ging auch immer gut. Aber wo schwimmst Du um 5:30?
Schwimmen ging auch immer gut. Aber wo schwimmst Du um 5:30?
Gruß
Michael
Hallo Michael,
danke für Deine Erfahrungsbericht. Also schwimmen kann ich um 5:30 Uhr nirgends 5:30 Uhr wäre dann Lauftraining. Ab 6 Uhr kann ich hier ins Bad.
Längere Einheiten muss ich auch am Wochenende oder einen Tag in der Woche machen. Das ist auch kein Problem solange ich eben die meisten Einheiten morgens machen kann.
ich kann Morgens um diese Uhrzeit überhaupt nicht trainieren.
Hab die letzten 9 Monate nach dem 18h Sonntagsfahrerplan trainiert und muss sagen, dass es irgendwie saustressig war und ich bin nicht verheiratet und habe kein Kind.
ich kenne dein soziales Umfeld nicht, bei mir ist es so,dass viele meiner Freunde keinen Triathlon (inkl. Freundin) bzw. Sport betreiben und somit kaum in den Trainingsplan integrierbar waren.
Obwohl ich in meinem engeren Umfeld sehr viel Unterstützung bekam, war es sehr antrengend.
Es sind ja nicht nur die 5 Radausfahrten, was man oft nicht bedenkt ist einfach, das man danach auch müde, lustlos und muskulär meist am Arsch ist und keine Mitivation für andere Sachen hat (zumindest war es bei mir so )
Hi Benedikt,
ich kann dir nichts dazu sagen, ob es aus physiologischer oder trainingswissenschaftlicher Sicht sinnvoll ist, früh morgens vor der Arbeit zu trainieren.
Ich kann dir aber sagen, dass ich mich auf zwei meiner Langdistanzen so vorbereitet habe, dass ein Großteil meines Trainings morgens extrem früh statt fand, nämlich grundsätzlich das Schwimmen und ein Großteil der Läufe. Ich habe auch die meisten langen Läufe vor der Arbeit gemacht und mit lang meine ich lang, denn ich bin eine derjenigen, die mit viel Umfang traininert hat. Bin also regelmäßig um 4:45 Uhr los und dann drei Stunden gelaufen.
Für mich hat das gut funktioniert und wäre anders auch nicht gegangen, weil ich mich nach der Arbeit noch um damals zwei Pferde kümmern musste und neben der Vollzeitstelle noch einen Nebenjob zur Finanzierung der Pferde hatte.
Für mich war das mental aber auch kein Problem, für das Training so früh aufzustehen.
Schöne Grüße und viel Spaß beim Morgen-Training, wenn die Welt noch so schön ruhig ist!
Judith.
Hallo Jan,
Danke . Ich werde sicherlich nicht alle Trainingseinheiten schaffen welche im 18 Stunden Plan vorgesehen sind. Aber ich will zumindestens versuchen mich daran zu orientieren.
Als ich auf die Mitteldistanz trainiert habe, habe ich auch viel morgens gemacht. Allerdings nicht ganz so früh. Ich kann das Pensum auch nur schaffen wenn ich eben morgens trainiere. Anders kann ich das mit meiner Familie nicht vereinbaren. Will ich auch nicht. 1. Familie 2. LD (Ach arbeiten sollte ich ja auch noch ein wenig )
Hi Benedikt,
ich kann dir nichts dazu sagen, ob es aus physiologischer oder trainingswissenschaftlicher Sicht sinnvoll ist, früh morgens vor der Arbeit zu trainieren.
Ich kann dir aber sagen, dass ich mich auf zwei meiner Langdistanzen so vorbereitet habe, dass ein Großteil meines Trainings morgens extrem früh statt fand, nämlich grundsätzlich das Schwimmen und ein Großteil der Läufe. Ich habe auch die meisten langen Läufe vor der Arbeit gemacht und mit lang meine ich lang, denn ich bin eine derjenigen, die mit viel Umfang traininert hat. Bin also regelmäßig um 4:45 Uhr los und dann drei Stunden gelaufen.
Für mich hat das gut funktioniert und wäre anders auch nicht gegangen, weil ich mich nach der Arbeit noch um damals zwei Pferde kümmern musste und neben der Vollzeitstelle noch einen Nebenjob zur Finanzierung der Pferde hatte.
Für mich war das mental aber auch kein Problem, für das Training so früh aufzustehen.
Schöne Grüße und viel Spaß beim Morgen-Training, wenn die Welt noch so schön ruhig ist!
Judith.
Hallo Judith,
das hört sich doch super an. Das wäre auch genau meine Zeit. Die kurze schläft eh seit 20 Uhr und dann könnte ich auch früh ins Bett. Und wenn du 2 Langdistanzen gemacht hast kann das Training ja so schlecht auch nicht sein .
ich beschäftige mich seit einiger Zeit (2 Jahren) mit dem Früh-Training. Bis vor einem knappen halben Jahr allerdings nur im Kraftsport. Ich habe nicht nur gute Erfahrungen damit gemacht, sondern auch sehr häufig darüber gelesen. Mit dem Training vor dem Frühstück erreichst Du auf jeden Fall ein besseres Ergebnis. Genaue Hintergründe kann ich Dir zwar noch nicht nennen (vielleicht in 1 Jahr, fange im Oktober an Sport zu studieren, auch wenn dann der Chalange Roth schon wieder vorbei ist , vielleicht sieht man sich dort!), aber es soll einen Vorteil bringen auf nüchternen Magen zu trainieren.
(Eine Studie der Men's Health belegt aber eindeutig, die Tageszeit hat auf das muskuläre Wachstum keinen Einfluss)
Der aber größte Vorteil liegt eindeutig darin, dass Du morgens, wenn Du erst einmal auf der Strecke bist, größere Motivation an den Tag legst, als abends, wenn Du von der Arbeit ausgelaugt erst mal auf der Couch versinkst. Ich fühle mich nach dem Sport zwar immer etwas erschöpft, aber durch den angeregten Hormonhaushalt glücklich, woraus ich dann neue Kraft für den Tag schöpfe (und ich weis mein Training hinter mir).
Abgesehen davon kommt für viele von uns das Training am frühen Morgen wohl auch deshalb in Frage, da man somit die Tageszeiten, die man zur Pflege sozialer Kontakte nutzt, nicht für Trainings in Anspruch nehmen muss.
Ausserdem: Seit Anfang des Jahres, als ich anfing mich mit dem Ausdauersport zu beschäftigen, habe ich sehr gerne auch Radeinheiten morgens gemacht. Das heisst dann zwar noch früher aufstehen, aber sobald etwas Tageslicht da war, gings los. Größter Vorteil liegt für mich darin, dass um diese Uhrzeit kaum Autos auf den Straßen sind und das fahren viel angenehmer ist!
Nun werde ich mir für den kommenden Winter eine Rolle zulegen, um gut gerüstet auch ins schmuddelige Herbst- bzw. Wintertraining starten zu können, bzw werde ich sie als bald wohl auch schon nutzen, der Sommer lässt ja zu wünschen übrig!
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Chris Fruehe - Sports Scientist & Personal Coach