An Visionen mangelt es m.E. überhaupt nicht. Woran es mangelt ist Umsetzung bzw. Umsetzungskompetenz eines sozial transformativen statt disruptiven Wandels ohne das man mit holzhackerischer Sicherheit am Anfang schon sagen könnte, wie die Dinge am Ende stehen werden. Oder anders: Alles was man heute entscheidet ist möglicherweise „subject to change“.
An der Stelle haben wir durch alle Parteien hinweg mMn das falsche Personal. Man könnte auch flappsig sagen, denen fehlt Berufserfahrung in großen Veränderungsprojekten. Die Ampel macht das nicht leichter und man könnte (oder sollte) zur Verteidigung anführen, dass so ein Transformationsprojekt kein Vorbild in der Menschheitsgeschichte findet. Nicht mal die industriellen Revolutionen lassen sich damit m.E. gut vergleichen, zumal die globalen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auch völlig anders sind.
Echt? Welche Vision haben denn SPD/CxU/FDP von der Zukunft? Außer einen Weiter-So in verschiedenen Schattierungen kann ich da nichts erkennen.
dr_big hatte weiter oben eine Spiegelkolumne eingestellt. Dort wurden diese Visionen süffisant auseinandergenommen. Und man muss ehrlich zugeben, daß diese Kritik berechtigt ist. Nur treffen die gleichen Argumente auch auf die Strategie der Gründen zu. Ohne langfristige Speicher kannst Du das Ding knicken. Und die sind einfach nicht in Sicht. Von der Möglichen Energieausbeute des Windes will ich hier nicht wieder anfangen. Ist alles bei Kleidon nachlesbar.
Dort wurden diese Visionen süffisant auseinandergenommen. Und man muss ehrlich zugeben, daß diese Kritik berechtigt ist. Nur treffen die gleichen Argumente auch auf die Strategie der Gründen zu. Ohne langfristige Speicher kannst Du das Ding knicken. Und die sind einfach nicht in Sicht.
Bzgl. der Speicher gebe ich dir Recht. Es ist aber nicht Sache der Politik, sich um technische Lösungen zu kümmern, sondern die Ziele, Spielregeln und Leitplanken zu definieren.
Echt? Welche Vision haben denn SPD/CxU/FDP von der Zukunft? Außer einen Weiter-So in verschiedenen Schattierungen kann ich da nichts erkennen.
Eine Vision zu haben bedeutet nicht, dass du oder ich sie als solche erkennen, teilweise akzeptieren oder dass sie gar deine oder meine volle Zustimmung findet.
Es ist m.E. jedenfalls völlig irrelevant, wer welche Vision hat, wenn derjenige nicht in der Lage ist, diese Vernünftig umzusetzen - aus welchen Gründen auch immer.
Welches Ding wird da geknickt? Die Energiewende? Erzähle bitte mal, wie Du Dir das konkret vorstellst.
Energie in Deutschland in den nächsten 30 Jahren weiterhin aus Kohle, Öl, Gas?
Für alle, die an einer schnellen Abschaffung der fossilen Energiequellen glauben, bzw. daran, daß Sonne und Wind diese schnell ersetzen können, sind die Zahlen bei Our World in Data recht aufschlußreich, wenn man mal auf gleichen Achsen die aktuell realen Anteile von Sonne und Wind am Gesamtenergiemix anschaut - da sieht man den sehr hohen Berg, den man überwinden muß, und in anderen Darstellungen den erschreckend geringen Anteil, den Deutschland im globalen Verbrauch ausmacht. Nur pro Kopf stehen wir in den oberen Rängen, das ist dem Klima aber wohl egal, auf die Absolutmengen kommt es an.
Ich bin überzeugt, daß in den nächsten 30 Jahren weiterhin Kohle und Gas die in der Summe dominante Rolle spielen werden (und bei unseren Nachbarn auch noch Kernkraft), auch wenn natürlich der Anteil von Wind und Sonne noch ausbaufähig sind.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Welches Ding wird da geknickt? Die Energiewende? Erzähle bitte mal, wie Du Dir das konkret vorstellst.
Energie in Deutschland in den nächsten 30 Jahren weiterhin aus Kohle, Öl, Gas?
Im Prinzip gibt es zwei mögliche Szenarien. Erstens bauen wir die erneuerbaren so aus, daß diese Infrastruktur uns tatsächlich in die Lage versetzt, uns autark zu versorgen. Darüber hinaus haben wir Speicher, die uns während der Phasen mit Energieüberangebot, dieses zu verwahren und somit längere Flautephasen zu überstehen.
Ein zweites mögliches Szenario könnte der sehr zügige Umstieg von emissionsreichen Fossilen auf emissionsärmere Fossile sein. So könnte man sehr schnell einen immensen Rückgang erzielen. Gleichzeitig sollte man auch die Erneuerbaren weiter ausbauen. Wenn diese einen Beitrag liefern, verbrauchen wir auf der anderen Seite weniger.
Szenario 1 ist aber per se nur möglich, wenn man eine Parallelinfrastruktur zur Verfügung hat, wenn es (noch) keine Speichermöglichkeiten gibt. Ich bin aber per se für Mitteleuropa skeptisch, daß der Wind liefern kann, was wir erwarten.
Mit dem Szenario 2 könnte man die low hanging fruits schnell ernten und dennoch die Regenertiven weiterentwickeln.
Auf jeden Fall sind solche Maßnehmen wie Gasheizungsverbot, e-Auto Push, etc. eine große Bremse. Da wir damit den Stromverbrauch drastisch erhöhen, wird das negative Effekte auf den deutschen Strommix haben und wieder mehr Kohle verbrannt werden. Für mich scheint diese Strategie so und vor allem in dieser Reihenfolge absolut nicht schlüssig.