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Alt 29.08.2023, 14:35   #11761
Klugschnacker
Arne Dyck
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Und völlig unlogisch: warum verhindert ein (weiter)laufendes Kernkraftwerk die Investition in eine Windkraftanlage mehr, als ein stattdessen (wieder ange)laufendes Kohlekraftwerk?
Zunächst einmal: Die Kernkraft hat in Deutschland zuletzt rund 1% unseres Energiebedarfs gedeckt. Gleichzeitig bauen wir die Erneuerbaren in hohem Tempo aus. Bis wir die alten KKWs wieder am Netz hätten, haben wir deren Beitrag zur Energiegewinnung längst mit Erneuerbaren kompensiert. Es gibt zudem niemanden aus der Energiewirtschaft, der seine KKWs weiter laufen lassen möchte, geschweige denn neue bauen will.

Zu Deiner Frage: Zur Ergänzung der Erneuerbaren braucht man Kraftwerke, die man bedarfsgerecht hoch- und runterfahren kann. Je nach dem, wie stark der Wind weht und die Sonne scheint.

Atomkraftwerke können das nicht. Einmal angeworfen, laufen sie mehr oder weniger mit gleichbleibender Stromproduktion durch. Bei Schwankungen im Stromangebot müsste man daher die Erneuerbaren flexibel an- oder ausschalten. Das bedeutet, bei Wind und Sonnenschein würde man Windräder aus dem Wind drehen etc.

Aber, wie gesagt, die Kernkraftwerke in Deutschland lieferten viel zu wenig Energie, um damit etwas anzufangen.
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Alt 29.08.2023, 14:40   #11762
Genussläufer
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Aber, wie gesagt, die Kernkraftwerke in Deutschland lieferten viel zu wenig Energie, um damit etwas anzufangen.
Sie lieferten mal 30% unserer Stromproduktion. Das ist nicht nichts. Und es wäre eine super Möglichkeit gewesen, die erneuerbaren mit Sinn und Verstand aufzubauen. Bei all den anderen Argumenten stimme ich Dir zu. Vor allem kann man die Teile nicht so einfach wieder hochfahren. Dem hat man ja vorgebeugt. Kurzum, der Drops ist gelutscht.

Vielleicht könnte es dennoch eine Perspektive für die Zukunft geben. Vielleicht realisiert man irgendwann mal, dass die erneuerbaren aus eigener Produktion wahrscheinlich nicht ausreichen werden. Und das auch, wenn es in ferner Zukunft mal Speicher geben sollte. Dann könnten ein paar KKW einen Teil zu mehr Unabhängigkeit beitragen. Ganz unabhängig werden wir sicher nicht werden (können).
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Alt 29.08.2023, 15:06   #11763
Schwarzfahrer
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Beiträge: 6.211
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Gleichzeitig bauen wir die Erneuerbaren in hohem Tempo aus.
Richtig wäre hier Konditional: wir würden sie gerne in hohem Tempo ausbauen, sind aber deutlich hinter den Wünschen zurück. Sogar die, die es positiv sehen müssen räumen ein: zwar
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Bis wir die alten KKWs wieder am Netz hätten, haben wir deren Beitrag zur Energiegewinnung längst mit Erneuerbaren kompensiert.
Ja, es würde jetzt elend lang dauern - darum hätte man als Klimaschützer diese nicht abschalten dürfen. Ob aber auch in der Zeit der Beitrag zur Energiegewinnung durch Wind und sonne kompensiert wird, darf man bezweifeln - zumal die Großspeicher für die Grundlast weiterhin fehlen. Es mag dann ebenso viel MW installierte Leistung da sein (vielleicht), aber auf keinen fall vergleichbare zuverlässige Dauerleistung übers Jahr gesehen. Also ein Ersatz auf einem Zettel des berühmten Milchmädchens, aber kein funktionaler Ersatz.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es gibt zudem niemanden aus der Energiewirtschaft, der seine KKWs weiter laufen lassen möchte, geschweige denn neue bauen will.
Nicht in Deutschland, da ist das Thema verbrannt. Ob uns das auf Dauer gut tun, wird man ja sehen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Zu Deiner Frage: Zur Ergänzung der Erneuerbaren braucht man Kraftwerke, die man bedarfsgerecht hoch- und runterfahren kann. Je nach dem, wie stark der Wind weht und die Sonne scheint.
Nein, meine Frage ging nicht um die Erneuerbaren. Es ging darum, daß der von Dir zitierte Satz postuliert, daß weiterlaufende KKW den Ausbau von Erneuerbaren verhindert. Wir haben jetzt die KKW durch Kohlekraftwerke (oder durch französischen Import-Atomstrom) ersetzt - wieso behindern diese die Erneuerbaren so viel weniger? Kohlekraftwerke sind auch sehr träge (gut, etwas regelbarer als KKW), und sie emittieren massiv zusätzlich CO2. Ich verstehe den Gewinn in diesem Tausch nicht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Atomkraftwerke können das nicht. Einmal angeworfen, laufen sie mehr oder weniger mit gleichbleibender Stromproduktion durch. Bei Schwankungen im Stromangebot müsste man daher die Erneuerbaren flexibel an- oder ausschalten. Das bedeutet, bei Wind und Sonnenschein würde man Windräder aus dem Wind drehen etc.
Völlig richtig, ein Versorgungssystem braucht beides: sichere Grundlast und Regelvolumen. Die Kombination macht's, da das Regelvolumen nie 100 % des Ganzen betragen muß.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Alt 29.08.2023, 15:33   #11764
Klugschnacker
Arne Dyck
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Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Sie lieferten mal 30% unserer Stromproduktion. Das ist nicht nichts.
Das ist aber schon sehr lange her. Zuletzt waren es wenige Prozent der Stromproduktion und rund ein Prozent vom gesamten Primärenergiebedarf.

Es handelt sich also um eine politische Scheindebatte in Deutschland, die keinerlei Nutzen hat. Weder haben wir die nötige Menge an Atomkraftwerken, die irgend einen substanziellen Beitrag zur Energiewende leisten könnten, noch jemanden, der sie bauen und betreiben wollte. Wir haben für die Kernkraftwerke keinen Brennstoff und für den strahlenden Atommüll keine Lagerstätten.
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Alt 29.08.2023, 15:48   #11765
Genussläufer
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Das ist aber schon sehr lange her. Zuletzt waren es wenige Prozent der Stromproduktion und rund ein Prozent vom gesamten Primärenergiebedarf.
Ja klar, weil die meisten Kraftwerke schon vorher abgeschaltet wurden. Sie waren aber sicher und verlässlich. Dass die dann keinen Betrag mehr leisten, ist wenig überraschend.

Zitat:
Weder haben wir die nötige Menge an Atomkraftwerken, die irgend einen substanziellen Beitrag zur Energiewende leisten könnten.
Das ist richtig. Dafür haben wir gesorgt

Zitat:
noch jemanden, der sie bauen und betreiben wollte
Auch richtig. Auch dafür haben wir gesorgt. Wir haben der Welt gezeigt wie sicher Investitionen in Deutschland sind.

Zitat:
Wir haben für die Kernkraftwerke keinen Brennstoff und für den strahlenden Atommüll keine Lagerstätten.
Brennstoff kann man kaufen. Das bedarf natürlich Vorlauf. Wir müssen auch Kupfer, Nickel, Cobalt, etc. kaufen. Wenn wir so argumentieren, dürften wir auch keine erneuerbaren einsetzen.

Die Lagerstätten sind ein Punkt, der gelöst werden müsste. Aber hier hat sich die Welt deutlich weiterentwickelt.

Nichtsdestotrotz wird man das Thema in D auf absehbare Zeit nicht umsetzen können. Allein schon deshalb, weil hier niemand das Investitionsrisiko eingehen würde.
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Alt 29.08.2023, 16:00   #11766
Klugschnacker
Arne Dyck
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Es ging darum, daß der von Dir zitierte Satz postuliert, daß weiterlaufende KKW den Ausbau von Erneuerbaren verhindert. Wir haben jetzt die KKW durch Kohlekraftwerke (oder durch französischen Import-Atomstrom) ersetzt - wieso behindern diese die Erneuerbaren so viel weniger? Kohlekraftwerke sind auch sehr träge (gut, etwas regelbarer als KKW), und sie emittieren massiv zusätzlich CO2. Ich verstehe den Gewinn in diesem Tausch nicht.
Es ist schwierig für mich, Dir zu antworten, weil so viele falsche Behauptungen in den Fragen stecken. Ich fange mal beim Import von Atomstrom an.

Ja, wir importieren fortwährend Strom aus dem Ausland. Gleichzeitig exportieren wie Strom ins Ausland. Diese Strombewegungen folgen den Marktpreisen:

Wenn auf dem europäischen Markt preisgünstiger Strom angeboten wird, kaufen wir ihn. Gleichzeitig verkaufen wir selbst produzierten Strom zu Marktpreisen ins Ausland. Die Importe und Exporte haben jedoch nichts damit zu tun, dass wir zu wenig Strom hätten. Mit anderen Worten, wir kaufen Strom auch dann im Ausland ein, wenn wir genug eigenen Strom haben (der aber teurer ist). Daher ist der Import von Strom kein Beleg dafür, dass wir zu wenig Strom hätten.

Logischerweise wird der am preisgünstigsten erzeugte Strom zuerst eingekauft. Er stammt aus erneuerbaren Energien. Wir importieren also überwiegend Strom aus Windkraft und Photovoltaik (weil er billiger ist als fossiler Strom und Kernenergie).

Nach dem Atomausstieg haben wir 12% unseres Stroms importiert, davon waren 20% Atomstrom. Da der Strom ein Fünftel unseres Energiebedarfs ausmacht, importierten wir zur Zeit des Atomausstiegs 0,4% unseres Energiebedarfs in Form von Atomstrom aus Frankreich.

Das ist jetzt nur grob skizziert. Die genauen Verhältnisse sind kompliziert und müssen längere Zeiträume berücksichtigen.
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Alt 29.08.2023, 16:03   #11767
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es handelt sich also um eine politische Scheindebatte in Deutschland, die keinerlei Nutzen hat.
ja, im Hinblick auf die Zukunft nützt es hierzulande nichts mehr, das Kind wurde bereits mit dem Bad ausgeschüttet.

Allerdings, angesichts von immer neuen Forderungen an "Hinz und Kunz" (Copyright keko), hohe Geldsummen auszugeben oder auf alles Mögliche zu verzichten um CO2 einzusparen (Wärmepumpe, E-Auto, nicht fliegen, kein Fleisch essen, ...) bleibt immer wieder die berechtigte Frage im Raum, warum diejenigen, die all das fordern, zuvor dafür gesorgt haben, daß wir die einstigen 30 % KKW-Strom nicht weiter CO2-frei erzeugen, sondern zu einem wesentlichen Anteil mit mehr dreckiger Kohle als zuvor, also mit mehr CO2-Ausstoß, als wir über Wärmepumpen und E-Autos je ausgleichen können.

Fehler der Vergangenheit kann man ruhen lassen - oder versuchen, daraus zu lernen. Fürs letztere muß man aber auch über sie sprechen.
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Schwarzfahrer ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 29.08.2023, 16:14   #11768
Klugschnacker
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Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Ja klar, weil die meisten Kraftwerke schon vorher abgeschaltet wurden. Sie waren aber sicher und verlässlich. Dass die dann keinen Betrag mehr leisten, ist wenig überraschend.
Die Kraftwerke wurden mehr oder weniger mit dem Ende ihrer geplanten Laufzeit abgeschaltet. Ein Kernkraftwerk hält ja nicht ewig.

Dass es zuletzt in Deutschland nur noch wenige Kernkraftwerke gab, liegt meines Wissens nach daran, dass keine neuen gebaut wurden, welche die in Rente gehenden Kernkraftwerke hätten ersetzen können.

Ob solche Kraftwerke sicher sind oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber mir fallen gleich mehrere schwere Unfälle ein. Es gibt meines Wissens nach keine Versicherung, die ein Atomkraftwerk im dicht besiedelten Deutschland versichern würde – und die kennen sich ja mit Risiken aus. Zumindest besser als ich.

Ob sie "verlässlich" sind? Frankreich als Atomnation Nummer Eins hat mit den Dingern seine liebe Müh, wenn der Sommer trocken ist.
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