Merkwürdige Logik: die Sichtweise einer Minderheit ist nichtexistent, weil die Mehrheit anders denkt? Ignorieren wir die Anfänge, auch wenn es zunimmt? Ich spreche ja von zunehmend, nicht von Mehrheit.
Du generalisierst – auch wenn Du von einer Minderheit sprichst, nicht von einer Mehrheit. Denn Du behauptest einen zunehmenden Vertrauensverlust dieser Minderheit "in die Medizin". Die Verallgemeinerung besteht darin, den angeblichen Vertrauensverlust auf die gesamte Medizin auszudehnen. Tatsächlich geht es aber nur um einzelne Aussagen der medizinischen Forschung.
Solche Verallgemeinerungen haben im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs meistens das Ziel, eine sachliche Diskussion zu unterminieren. Da schwurblerseits gegen wissenschaftliche Argument nicht anzukommen ist, wird kurzerhand versucht, Zweifel an der Wissenschaft insgesamt zu säen. Mit diesem Absatz meine ich nicht Dich persönlich.
Du generalisierst – auch wenn Du von einer Minderheit sprichst, nicht von einer Mehrheit. Denn Du behauptest einen zunehmenden Vertrauensverlust dieser Minderheit "in die Medizin". Die Verallgemeinerung besteht darin, den angeblichen Vertrauensverlust auf die gesamte Medizin auszudehnen. Tatsächlich geht es aber nur um einzelne Aussagen der medizinischen Forschung.
Zu dieser Verallgemeinerung stehe ich. Denn genau so ticken Menschen: die mangelnde Transparenz oder Fehler in einem Bereich wird auf die gesamte Branche projiziert; Fehlentscheidungen eines Spahn oder Söder werden gleich auf die Regierung, bzw. auf die ganze CDU bzw. CSU projiziert. Ist nicht gerecht, aber im öffentlichen Leben muß man damit rechnen und entsprechend handeln.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Solche Verallgemeinerungen haben im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs meistens das Ziel, eine sachliche Diskussion zu unterminieren. Da schwurblerseits gegen wissenschaftliche Argument nicht anzukommen ist, wird kurzerhand versucht, Zweifel an der Wissenschaft insgesamt zu säen.
Diese Methode gibt es sicher auch - nicht nur auf der von Dir zitierten Seite, sondern auch sehr gerne von der anderen (s. Zuordnung alles Anti-Maßnahmen-Demonstranten zu militant-extremen Teilnehmer-Minderheiten, Kritiker von überzogenen Klima-Aktivitsten pauschal als "Klimaleugner" abtun, etc.). Finde ich schlechten Stil von allen Seiten, und nicht hilfreich. Aber (wiederum gegen Verallgemeinerung) es kommt eben auf den Einzelfall an, wer wie argumentiert. Deshalb können Verallgemeinerungen nicht verallgemeinert abgelehnt werden . Zweifel an der Wissenschaft zu säen (ode genauer: begründete Zweifel wecken und detailliert zu diskutieren) ist übrigens inhärenter Teil der Wissenschaft und kein Angriff.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ergreifend.
Was hier fehlt, ist das Virus.
Nein, was gefehlt hat, war die Verhältnismäßigkeit.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Nein, was gefehlt hat, war die Verhältnismäßigkeit.
Wenn man die Existenz der Bedrohung ausblendet, kommen einem natürlich alle Maßnahmen gegen diese Bedrohung ausschließlich als Entzug der Freiheit vor. Genau darauf zielt das kleine Gedicht: Es zelebriert die Einschränkungen in unserem Alltag, erwähnt aber mit keinem Wort deren Ursache.
Auf einer Intensivstation wird man sich solche Lyrik kaum ausdenken.
Zu dieser Verallgemeinerung stehe ich. Denn genau so ticken Menschen: die mangelnde Transparenz oder Fehler in einem Bereich wird auf die gesamte Branche projiziert; Fehlentscheidungen eines Spahn oder Söder werden gleich auf die Regierung, bzw. auf die ganze CDU bzw. CSU projiziert. Ist nicht gerecht, aber im öffentlichen Leben muß man damit rechnen und entsprechend handeln.
Das bestreite ich. Einzelne Entscheidungen von Jens Spahn reichen nicht aus, um das Gesundheitssystem oder die wissenschaftliche Medizin als Ganze in Zweifel zu ziehen. Zumindest kenne ich niemanden, der so denkt.
Selbst erklärte Impfskeptiker und Coronaleugner lassen sich nach wie vor beim Zahnarzt eine Spritze geben, oder den Blinddarm entfernen, bevor sie an einer Entzündung abkratzen.
Es ist kein Zufall, dass sich jene Partei, welche unsere gewählten Regierungen delegitimieren will, unter den Corana-Skeptikern pudelwohl fühlt.
Niemand wird als Schwurbler oder Egoist abgestempelt, wenn er über die möglichen Risiken einer Impfung spricht. Diese Risiken gehören zum wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs und sind seit vielen Monaten der Gegenstand zahlreicher Debatten. Es ist definitiv kein Thema von Außenseitern.
Doch, das ist hier reichlich der Fall. Siehe Impf-Thread.
Doch, das ist hier reichlich der Fall. Siehe Impf-Thread.
Der Verweis auf einen ellenlangen Thread ist mir zu pauschal, was Du sicher verstehen wirst. Ich kann nicht wissen, was Du konkret meinst. Wenn Du es mit einem Zitat aus diesem Thread konkretisierst, äußere ich mich gerne dazu.
Damit wir uns das nicht zu schwer machen, nehme ich vorweg: Wer in einer Sache aus egoistischen Motiven handelt, ist deswegen nicht als ganze Person ein Egoist. Ich denke, auf diese Unterscheidung zwischen einer als egoistisch bewerteten Handlung und einer pauschalen Bewertung seiner Person können wir uns einigen, oder?
Und weiter: Wenn ich in einer Sache egoistisch handle, verdiene ich dafür Kritik. Ich kann mich dieser Kritik nicht entziehen, indem ich der Gegenseite vorwerfe, sie würde mich pauschal zum Egoisten stempeln. Und dann selbst nur noch über diese vermeintliche Herabsetzung sprechen, ohne auf die mir gegenüber geäußerte Kritik einzugehen.
Das ist ein Trick, wie man einer sachlich geäußerten Kritik entgeht, indem am sich selbst in die Ecke der beleidigten Leberwurst begibt.
Mit letzterem meine ich nur das allgemeine Prinzip und nicht Dich persönlich.