Arne hat sich ja schon öfters als Ulrich "Fan" geoutet, was meiner Meinung nach nicht zu seiner sonstigen Haltung zu Doping passt da er nicht besser ist als alle anderen Doper.
Mich stört lediglich die moralische Bewertung seines Falls, sowie der Umgang der Öffentlichkeit und Medien damit. Die typische Schwarzweißmalerei wird diesem Fall nicht gerecht. Ullrich wäre sicher gern sauber gegen saubere Sportler angetreten. Wie ich sein Naturell einschätze, hätte ihm auch eine Rolle in der zweiten Reihe genügt.
Als er in den Radsport kam, war das Doping längst da. Eine Existenz innerhalb des Radsports ohne Doping war damals kaum möglich. Dazu hätte er den Radsport verlassen müssen. Zu diesem Schritt, gegen den Strom seiner kompletten Umwelt und Sozialisation schwimmend, war er nicht fähig, und dafür soll er ruhig kritisiert werden. Aber komplett ächten sollte man ihn dafür nicht. Nur wenige hätten es besser gemacht.
Es ist leicht, aus der Sicht von nach 2006 "den Scharping zu machen" und sich total zu entrüsten.
...Den hat Peter Becker gezielt ab seinem 14. Lebensjahr aufgebaut. Und das Training bei Becker war hart, sehr hart.
Allerdings muss man dazu sagen...Doping und DDR-Nachwuchssport sind ja auch schwer zu trennen.
Es ist allgemein bekannt, dass in unzähligen Fällen in der ehemaligen DDR schon Jugendlichen (meist ohne Wissen der Eltern und i.d.R. auch ohne Wissen der Jugendlichen) Dopingmittel verabreicht wurden.
Es gab deswegen beanntlich auch zahlreiche Verurteilungen ehemaliger Trainer und Zuerkennung von Schadenersatz an betroffene ehemalige Leistungssportler. Es würde doch jeglicher Lebenserfahrung widersprechen, anzunehmen, dass dies ausgerechnet bei Herrn Becker und Ullrich anders war.
Lance Armstrong hat in seiner umfassenden Beichte bei Oprah gestanden (bzw. es ging aus dem umfassenden untersuchungsbericht der USADA hervor), dass er auch schon als Jugendlicher zu Dopingmitteln gegriffen hat, die Dopingkarriere also keineswegs erst im Profiradsport bzw. nach seiner Krebserkrankung begonnen hat.
Dass Ullrich gedopt war, ist nichts neues. Mir ging es um Deine Behauptung, der Verlust von 10kg Körpergewicht mache den Genrauch irgendwelcher Pillen wahrscheinlich.
Der schnelle Gewichtsverlust und Fomaufbau bei einem Medikamentensüchtigen und notorischen langjährigen Doper legt nunmal nahe, dass hierfür pharmazeutisch nachgeholfen wurde.
Valium (Diazepam) nimmt man nicht einfach mal so tagsüber. Wer das tagsüber in hoher Dosis einnimmt und auch noch Alkohol dazu trinkt ist mindestens medikamentensüchtig, mglicherweise auch alkoholkrank.
Wer nicht willensstark genug ist, um von nebenwirkungsträchtigen Beruhigungsmitteln weg zu kommen, soll willensstark genug sein, um auf Süßigkeiten und Chips zu verzichten und stattdessen konsequent zu trainieren?
Es würde doch jeglicher Lebenserfahrung widersprechen, anzunehmen, dass dies ausgerechnet bei Herrn Becker und Ullrich anders war.
Oder bei vielen anderen Ausdauersportlern in vielen anderen, auch westlichen, Kadern. Früher oder heute. Diese Schlagzeile unseres Innenministers de Maizière ist übrigens vom heutigen Tage: "Wir müssten mindestens ein Drittel mehr Medaillen bekommen"
Wie gut, dass zumindest für die Vergangenheit der Sündenbock bereits gefunden ist.
Der schnelle Gewichtsverlust und Fomaufbau bei einem Medikamentensüchtigen und notorischen langjährigen Doper legt nunmal nahe, dass hierfür pharmazeutisch nachgeholfen wurde.
... Wer nicht willensstark genug ist, um von nebenwirkungsträchtigen Beruhigungsmitteln weg zu kommen, soll willensstark genug sein, um auf Süßigkeiten und Chips zu verzichten und stattdessen konsequent zu trainieren?
Das ist reine Spekulation. Ich finde es müßig, über die Willenskraft eines Tour-Siegers zu mutmaßen.
Ging es dabei nicht um die Bestrafung eines ganz konkreten und äußerst massiven Verstoß gegen die StVo mit hochgradiger Gefährdung anderer Personen??
Was hat das mit einer angeblich störenden moralischen Bewertung des Falls Radsportler Ullrich in der Öffentlichkeit zu tun. Wenn überhaupt ist das Schnee von gestern.
Mir drängt sich der Verdacht auf, Arnes Statements sind nicht viel mehr als der Versuch, durch provokative Thesen Leben in seinen thread zu bekommen..... Sommerloch??
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da solltest du mal drüber nachdenken
Den Rest des Threads habe ich den Kopf mal links, mal rechts neigend überflogen und kann mir auch keinen rechten Reim machen, wie man nun mit Ulle umgehen sollte, wenn man gerecht wäre.
Aber bei de Maiziere geht mir echt der Hut hoch und ich kann die Tastatur nicht mehr im Zaum halten. Das charakterlose und korrupte Pack predigt auf der einen Seite sauberen Sport, auf der anderen Seite verlangt es aber mehr Medaillen, in einem internationalen Umfeld, in dem alle paar Wochen aus sämtlichen Himmelsrichtungen ein Dopingskandal verkündet wird.
Unter diesen Voraussetzungen gibt es in großen Teilen nur die Wahl zwischen ehrbar und erfolgreich. Wer so plakativ Erfolg fordert, fördert unlautere Methoden und sollte mindestens auch genau da sitzen, wo Ulle gerade hockt.
Ging es dabei nicht um die Bestrafung eines ganz konkreten und äußerst massiven Verstoß gegen die StVo mit hochgradiger Gefährdung anderer Personen??
Was hat das mit einer angeblich störenden moralischen Bewertung des Falls Radsportler Ullrich in der Öffentlichkeit zu tun. Wenn überhaupt ist das Schnee von gestern.
Ist das eine rhetorische Frage oder verstehst Du den Zusammenhang wirklich nicht? Wäre der im Leben strauchelnde Ullrich nicht an dem Verkehrsunfall beteiligt gewesen, hättest Du wahrscheinlich nie darüber gelesen. Tausende moralisch gereckte Zeigefinger wären in der Nase geblieben.