Wo hast Du das her, dass die Leute aus Angst vor einer Papiermaske mit dem Privatjet nach Sylt fliegen würden?
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Pro Flug fielen im Durchschnitt 100 Tonnen CO2 an. Diese Menge emittiert eine durchschnittliche deutsche Person in 10 Jahren; Hawaii und zurück macht 6-8 Tonnen pro Person.
Ich frage mich, ob Umweltverschmutzungen in diesem weit überdurchschnittlichen Ausmaß reine Privatsache sind oder ob das alle etwas angeht.
Bei 2000 europäischen Agegroupern auf Hawaii sind das ja dann 6000 bis 8000 Tonnen CO2
Beides vollkommen unnötig.
Mit dem Privatjet von Hamburg nach Sylt
Um Hobby-Sport zu machen nach Hawaii fliegen
Bei 2000 europäischen Agegroupern auf Hawaii sind das ja dann 6000 bis 8000 Tonnen CO2
Beides vollkommen unnötig.
Nötig ist gar nichts. Jeder, der nicht in einer Höhle lebt und Beeren sammelt, verbraucht zu viel. Du wohnst sicher nicht mehr in einer Wohnung? Oder zeigst Du nur mit dem Finger auf andere?
Zitat:
Mit dem Privatjet von Hamburg nach Sylt
Wenn man das fair bepreisen würde? Warum nicht? Wo ziehst Du die Grenze? Würdest Du für Deine Familie den Rettungshubschrauber ablehnen? Oder breiter, warst Du vor der Pipelinesprengung für einen Gasboykott, obwohl das als Überbrückungstechnologie die sinnvollste Lösung in Richtung erneuerbare gewesen wäre?
Was ich damit sagen will... es ist immer eine Abwägung.
Zitat:
Um Hobby-Sport zu machen nach Hawaii fliegen
Warum nicht? Oder begegnest Du auch dem Steakesser so, dem Dorfbewohner, der deutlich mehr Fläche beansprucht als der Städter, etc.? Woran machst Du Deine Kategorien "ok" und "nicht ok" fest. Ich frage nur, weil ich gern dazulernen würde. Mir fällt so ein Urteil nicht so leicht
Das würde alles funktionieren, wenn das Bargeld abgeschafft werden würde ...
Oder man beispielsweise Token fürs Entlöhnen von seinem CO2-Konto abheben und zusammen mit den Öre für die Wurschti über die Theke reichen könnte.
Ne Aufladekarte ginge doch genauso. Da kriegt jeder einmal im Jahr seinen 'Freibetrag' drauf und gut. Brauchste doch nix erfassen oder dich in 1984-Phantasien zu ergehen.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Nötig ist gar nichts. Jeder, der nicht in einer Höhle lebt und Beeren sammelt, verbraucht zu viel. Du wohnst sicher nicht mehr in einer Wohnung? Oder zeigst Du nur mit dem Finger auf andere?
Wenn man das fair bepreisen würde? Warum nicht? Wo ziehst Du die Grenze? Würdest Du für Deine Familie den Rettungshubschrauber ablehnen? Oder breiter, warst Du vor der Pipelinesprengung für einen Gasboykott, obwohl das als Überbrückungstechnologie die sinnvollste Lösung in Richtung erneuerbare gewesen wäre?
Was ich damit sagen will... es ist immer eine Abwägung.
Warum nicht? Oder begegnest Du auch dem Steakesser so, dem Dorfbewohner, der deutlich mehr Fläche beansprucht als der Städter, etc.? Woran machst Du Deine Kategorien "ok" und "nicht ok" fest. Ich frage nur, weil ich gern dazulernen würde. Mir fällt so ein Urteil nicht so leicht
Ganz einfach, das was ich selber nicht mache kann ich voll gut bei anderen kritisieren.
Machen die meisten so.....
Genau das ist ja das Problem. Es ist schnell mit dem Finger auf andere gezeigt ohne zu wissen wie der Rest im Leben desjenigen ist.
Aber um vermeintliche Gerechtigigt zu haben bräuchte es eine Budgetlösung. Wie weiter oben schon erwähnt nur mit Mitteln möglich die noch jeder aus gutem Grund ablehnt.
Alles über den Preis zu lösen wird auch nicht laufen. Ist die Tonne co2 weniger schädlich wenn der Verbraucher mehr bezahlt hat?
Vermutlich ist es vielen scheiß egal ob das 700€ oder 1,4k kostet
Bleibt spannend....
Ps: ich war nicht für einen Gasboykott, Ich hoffe mein Familie braucht nie einen Flug im Rettungsheli (natürlich würde ich es nicht ablehnen), wohne zu 4. In einem 100 Jahre alten Haus Fachwerk mit lehmputz 90qm (holzweichfaserdämmung, flächenheizung) , steak Esser sind mir sympathisch
Bevorzuge zelturlaube im inland, früher viel Fahradurlaube,
Aber alles weil ich es irgendwie mag und erlebe es auch nicht als Verzicht (würde ich bei Vegetarismus vermutlich paar Wochen tun)
Ne Aufladekarte ginge doch genauso. Da kriegt jeder einmal im Jahr seinen 'Freibetrag' drauf und gut. Brauchste doch nix erfassen oder dich in 1984-Phantasien zu ergehen.
Nein, das funktioniert so nicht. Dann musst Du in unserem Beispiel Jahrmarkt erstens die Bratwurst zahlen und zweitens das CO2 Konto belasten. Wie soll das gehen. Wie soll die Transaktion in den Abläufen aussehen? Du bist das sicher besser informiert als ich. Ich kann es mir nicht vorstellen.
Zitat:
Zitat von Mo77
Aber um vermeintliche Gerechtigigt zu haben bräuchte es eine Budgetlösung. Wie weiter oben schon erwähnt nur mit Mitteln möglich die noch jeder aus gutem Grund ablehnt.
Alles über den Preis zu lösen wird auch nicht laufen. Ist die Tonne co2 weniger schädlich wenn der Verbraucher mehr bezahlt hat?
Das ist ein valides Argument. Es wird aber über die Bepreisung beantwortet. Wenn die gesamte Gesellschaft ein definiertes CO2 Budget bekommt und dies auf eine definierte Anzahl von Zertifikaten aufgeteilt wird, kann auch nicht mehr verbraucht werden wie die Summe der Zertifikate hergibt. Die Summe der Zertifikate muss natürlich der Summe der theoretischen Summer der individuellen Bürger Budgets entsprechen. Dann könnte man aber genau dieses Budget von Beginn an in die Wertschöpfung einpreisen.
Damit würde man bei Knappheit automatisch die Preise des CO2 Verbrauchs erhöhen und somit Überlegungen nach klimaschonenderen Alternativen attraktiver gestalten. Das macht schon Sinn. Es dürfte natürlich nicht passieren wie in Klugschnackers Beispiel, daß echte CO2 Bomben ausgeschlossen werden. Wenn man subventionieren wollte, müsste man den Abnehmer direkt unterstützen. Die Angebotsseite zu unterstützen versaut das System.
Jedoch fliegen immer so viele Leute nach Hawaii, wie Slots vergeben wurden. Wenn eine einzelne Person verzichtet, rückt eine andere nach. Die Zahl der Kona-Starterinnen oder -Starter bliebt dieselbe. Es ist also kaum möglich, in diesem speziellen Fall eine Lösung auf der individuellen Ebene des einzelnen Sportlers oder der einzelnen Sportlerin zu finden. Die Sache ist etwas komplexer.
In meinem persönlichen Fall (der Kotz-Smiley ist ja vermutlich für mich) habe ich durchaus Schwierigkeiten mit der Umweltverschmutzung, die mit meinem Hawaiistart verbunden sein wird. Das lässt mich nicht kalt.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich im Sportbusiness arbeite und damit im weiteren Sinne ein Teil des Kulturbetriebs bin. Ob es die Fußballbundesliga ist oder Triathlon oder Freizeitparks oder Konzerte: Das ist per se alles nicht lebensnotwendig. Es belastet unnötigerweise die Umwelt. Die 50.000 Fußballfans im Stadion ebenso wie 10.000 Menschen im Europapark oder die 3.000 Teilnehmenden beim Ironman Frankfurt oder die Starterinnen und Starter auf Hawaii inklusive meiner Wenigkeit: Das ist alles unnütz, verbraucht wertvolle Ressourcen und ist schlecht für die Natur.
Können und dürfen wir das so weiter machen? Mit welchem Recht?
Ich habe darauf keine Antwort. Letztlich arbeite ich fast jeden Tag des Jahres daran, Menschen bei ihrem unnützen Hobby zu unterstützen, welches ich unnützerweise mit ihnen teile. Ich bringe Menschen an die Starlinien großer Rennen – auch nach Hawaii. Ich heile keine Kranken, pflanze keine Bäume, stelle nichts Sinnvolles her, das meinen beruflichen Verbrauch an Ressourcen rechtfertigen würde. Wie einem Schauspieler, einem Dirigenten oder Kicker kann man mir umweltmäßig mein ganzes Leben vorwerfen und hat Recht damit. So ist das nunmal. Ich bin nicht so blauäugig mir einzubilden, dass mein Hawaiistart oder Startverzicht etwas daran ändert.
Ich heile keine Kranken, pflanze keine Bäume, stelle nichts Sinnvolles her, das meinen beruflichen Verbrauch an Ressourcen rechtfertigen würde.
Wer Menschen heilt, ist aber noch viel schlimmer. Jeder Mensch mehr, belastet das Klima. Wer etwas herstellt, verbraucht Ressourcen. Alles Unsinn. Das sind die allerschlimmsten aus der Klimaperspektive.
Man sollte sich durchaus hinterfragen. Und Dein Job wäre in einer Welt, wo sich jeder selbst versorgen müsste auch gar nicht gefragt. So eine Gesellschaft will aber niemand. Von daher würde ich die extreme Form des Hinterfragens hinterfragen
Die einfachste und wirkungsvollste Antwort auf alle Klimaprobleme wäre eine Welt ohne Menschen. Es bleibt aber die Frage, ob das auch die wirkungsvollste Antwort auf nach der Suche nach Sinn ist. Ich wage mich hier mal aus dem Fenster zu lehnen und behaupte nein.
Flüge mit Privatjets sind im vergangenen Jahr in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Der Rechercheverbund von NDR und »Süddeutscher Zeitung« nannte am Donnerstag unter Berufung auf die Europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol die Zahl von mehr als 94.000 Starts von Businessflugzeugen in Deutschland – etwa 8000 mehr als im Vorjahr.
... Fast drei Viertel der in Deutschland gestarteten Flüge seien kürzer als 500 Kilometer gewesen. Häufig geflogene Strecken waren demnach Hamburg – Sylt oder Berlin – München. Bei längeren Flügen war der mit Abstand häufigste Zielort Mallorca.
... Kleinere Betreiber von Privatjets sind vom europäischen Emissionshandel befreit, der eigentlich für Luftverkehrsunternehmen obligatorisch ist. SPON
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.