@HaFu: gibt es hierfür Anzeichen während des Rennens ? Mir ist 2009 in Kona die Birne Explodiert und hatte dann im Ziel 16 Pfund weniger, kollabiert und per Infusion wieder in die aufrichte Haltung verfrachtet. Nacht dann mit Trainingsanzug wegen Schüttellfrost im Bett verbracht. Damals war's auch extrem heiß mit ca. 40 Grad, aber im Jugendlichen Leichtsinn will man ja mit aller Gewalt finishen....
Bin kein echter Experte. Anzeichen während des Rennens sind v.a. eine generalisierte Krampfneigung (z.T. auch in den Muskeln, die gar nicht besonders beansprucht wurden, eher wenig oder kein Durstgefühl, keine Ausscheidung (Harndrang) trotz großer Trinkmenge und beim Wiegen normales oder sogar erhöhtes Gewicht.
Entscheidend für die Diagnose ist die Blutuntersuchung und eine ausbleibende schnelle Besserung bei Flüssigkeitsaufnahme (durch Trinken oder Infusion) ist auch ein weiteres Indiz.
Bei deiner Situation in Kona würde ich aufgrund des starken Geiwchtsverlustes von 8kg eher in Richtung Dehydrierung und zusätzlich einen Sonnenstich (wegen der Kopfschmerzen und des Fiebers) denken. Zumindest die Sonnenstich-Symptome können aber sehr ähnlich auch bei (leichtem) Hirnödem auftreten, so dass damals eine Blutuntersuchung angezeigt gewesen wäre.
Für die Erkennung eines Hirnödems durch Hyponatriämie wie im Falle des bedauernswerten Australiers braucht man im Frühstadium eine Blutabnahme zur Labordiagnostik, was nur in einer echten Klinik geleistet werden kann.
Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, aber ich glaube in Regensburg 2010 hatten die Ärzte von mir sehr schnell die Blutwerte gehabt. Dort war die Technik direkt vor Ort. Die Schwester kam sehr schnell mit einem kleinen Zettel, auf dem viele Werte standen und danach gab es erst die Flaschen nebst Nadel.
Als ich letzte Woche las, dass der Arzt das Rennen im Notfall abbricht, dachte ich noch, der Mann übertreibt.
In Kona ist es doch auch heiß.
Ich habe noch am Sonntag die Situation völlig falsch eingeschätzt.
Es gab ja Streckenrekorde und ein hammerstarkes Profirennen.
Man darf aber perfekt vorbereitete Profis, die das Rennen in 8-9h finishen nicht mit Amateuren vergleichen, die durchaus 12-14h unterwegs sind und sicherlich auch (oft) nicht derart gut austrainiert sind.
Und ich behaupte an dieser Stelle einfach mal: Wenn die Profis unter der gleichen Belastung wie sie es für den Amateur ist noch so 4-5h weiter machen müssten wären die Ausfallquoten bei den Profis auch höher.
Auf jeden Fall eine sehr traurige und üble Geschichte.
Ich hab am letzten WE ´nen 50cm tiefen Graben quer durch den Garten graben müssen. Das ging nur in Form von "Intervallen" und ich war danach fix und alle. Die Athleten haben mir echt leid getan...
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prepare for the worst - and enjoy every moment of it
Was ich jedoch nicht verstehe: Selbst wenn ein Athlet nur Wasser trinkt, ist nicht in jedem Riegel/Gel zumindest eine ausreichende Menge an Mineralien, dass zumindest so etwas verhindert werden sollte? Was mich zur weiteren Frage treibt: Ist der Athlet auch nahezu ohne Nahrungsaufnahme da durch?
Ich bin immer davon ausgegangen, dass man als Teilnehmer bei teuren Markenveranstaltungen wie Frankfurt oder Roth, zumindest anfangs oder wenn es nicht zu heiß ist und der Wasserverbrauch sich in normalen Grenzen hält, nicht nur Leitungswasser bekommt.
Bekommt man immer nur Leitungswasser??? In den Radflaschen auch?
Der Natriumgehalt der meisten Mineralwässer ist verschwindend gering und liegt häufig im einstelligen Milligramm-Bereich pro Liter.
Ich habe schon mal gelesen, dass sogar manche Leitungswasser besser sind als Mineralwasser. Wobei das nicht die Regel war und ich mich frage, wie das bei einer Extremsituation wie einen Ironman aussieht, wo man ja mehrer Liter zu sich nimmt. Ich bin jedefalls irgendwie davon ausgegangen, dass Premiumveranstalter nicht nur Leitungswasser ausschenken.