Wen verschiedene Meinungen im direkten Vergleich und auch konkrete Zahlen zum Thema Energiewende interessieren, kann sich gerne eine (für meine Begriffe und besonders fürs ZDF ungewöhnlich objektive) Sendung anschauen. Der Titel ist unsinnig reißerisch, der Inhalt mit vielen unterschiedlichen Ansichten und vielen Zahlen ist aber m.M.n. sehenswert.
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
FAZ: Neubewertung von Kippelementen: Hat die Erde den „sicheren“ Klimazustand schon verlassen?
Fünf Klima-Kipppunkte könnten bereits einen kritischen Wert überschritten haben. Das Pariser 1,5-Grad-Ziel reicht womöglich nicht aus, um den Kollaps zu verhindern, warnen Forscher in einer Neubewertung.
... „Die Gefahr rückt schneller näher als gedacht“, heißt es in der Neubewertung einer internationalen Forschergruppe, die sich seit 2008 mit den Risiken von irreversiblen, möglicherweise abrupten Veränderungen – den Klima-Kippelementen – beschäftigt. Die Erde habe mit der aktuellen Erwärmung von 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau einen „sicheren“ Klimazustand bereits verlassen, und schon bei der im Pariser Klimavertrag angepeilten Erwärmung um 1,5 Grad würden mehrere Schwellenwerte mit einiger Wahrscheinlichkeit überschritten, warnen die Forscher. Dies führe womöglich dazu, dass fünf der mittlerweile sechzehn Kipppunkte des Weltklimas unwiederbringlich aus dem Gleichgewicht geraten.
... „Schon ab 1,5 Grad nehmen wir gewaltige Risiken in Kauf“, sagt Rockström. „Die Vorstellung, wenn wir 1,5 Grad nicht schaffen, dann werden es eben zwei Grad, ist ein gefährlicher Trugschluss.“ Bei zwei Grad ist das Kind gewissermaßen schon in den Brunnen gefallen.
... Ab 1,5 Grad „eskalieren“ die Risiken.
... Aktuell allerdings ist die Klimapolitik auf einem erheblich abweichenden Pfad unterwegs. So sind derzeit zwischen zwei und drei Grad Erwärmung wahrscheinlich. Die in dem Kipppunkte-Aufsatz angeführte beste Schätzung lautet plus 2,6 Grad; dies wäre allenfalls möglich, wenn die heute weltweit beschlossenen klimapolitischen Maßnahmen umgesetzt werden.
...Möglich sind aber auch vier Grad, heißt es in dem neuen Bericht, wenn die Klimapolitik versagt oder wenn Rückkoppelungsmechanismen im Klimasystem – wie bisher gelegentlich schon – unterschätzt würden.
Quelle: FAZ
Auch seit der Bundespressekonferenz im März 2019 waren ja leider ganz offensichtlich immer andere Dinge wichtiger, um "unseren Wohlstand" zu wahren.
Ich empfehle immer wieder gerne, den dort anwesenden Experten und Expertinnen zuzuhören.
Eine der prägnantesten Aussagen mit Bezug zum obigen Post von Arne kam ab 38:25 von (Prof. Dr.) Maja Göpel, die leider nicht 16 Jahre lang Bundeskanzlerin war.
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Um das Ausbauziel zu erreichen, müssten jedes Jahr rechnerisch etwa 10 GW Windkraftanlagen zugebaut werden. Neben dem Neubau würden aber auch bestehende Anlagen verstärkt (repowert) und trügen zum Ausbauziel bei. Jetzt käme es in der konkreten Umsetzung vor Ort an und da seien Bund und Ländern gemeinsam gefragt. Die Sprecherin: „Sowohl vom Bund wie auch alle Länder“ sollten jetzt mitmachen.
Das stellt manche Dörfer, Weiler vor grosse Entscheidungskonflikte. In der Ecke der Uckermark, wo ich seit der Rente wohne, sind ausgewiesene FFH-, Naturschutz- und eins der grössten Biosphärengebiete Deutschlands, Biosphärenrenreservat_Schorfheide-Chorin. Kraniche, Weiss- und Schwarzstörche, Fischadler, Seeadler, Rot Milane usf. . Die vier betroffenen Ortsbeiräte der vier betroffenen sehr, sehr kleinen Dörfer, eher Weiler, (auch die Bauordnung ist entsprechend konservativ und streng nur auf Erhaltung oder Rückbau ausgerichtet) haben jetzt gegen die Auswahl für eine Windkraftanlage protestiert. Bisher war diese Waldregion von Windrädern wegen der Naturschutzgebiete und des Biosphärenreservates ausgenommen.
Insgesamt hat der Landkreis im Deutschlandvergleich sehr viele Windkraftanlagen speziell in der Nordostuckermark, wo sich die riesigen Landwirtschaftsflächen befinden und an den Autobahnen. Das meiste an Strom geht nach Berlin. Ich denke, mit solchen Entscheidungen gewinnt man nicht die Bevölkerung für den Klimaschutz, zumal die Windkraftanlagen im Landkreis selbst den Strom um Nichts vor Ort preiswerter machen. Absurderweise zahlen die Menschen trotzdem Höchstpreise.
Ich selbst finde es als Naturschutzanhänger übertrieben, die wenigen Naturschutz- und Biosphärenreservatflächen in Deutschland mit sonst extrem strengen baurechtlichen Vorschriften für Windkraftanlagen zunutzen und würde dann eher Atomstrom vorziehen, obgleich natürlich wiederum die Wälder in Naturschutzgebieten unter dem Klimawandel und der Trockenheit leiden, insofern der Klimaschutz schon absolute Priorität hat, was wiederum für Windräder in der Nähe von Adlerhorsten spricht (es wurden schon illegal Adler-Horstbäume in unserer Region gefällt, um Windräder in einem privaten Wald zu errichten aus privaten Profitgründen).
Insgesamt hat der Landkreis im Deutschlandvergleich sehr viele Windkraftanlagen speziell in der Nordostuckermark, wo sich die riesigen Landwirtschaftsflächen befinden und an den Autobahnen. Das meiste an Strom geht nach Berlin. Ich denke, mit solchen Entscheidungen gewinnt man nicht die Bevölkerung für den Klimaschutz, zumal die Windkraftanlagen im Landkreis selbst den Strom um Nichts vor Ort preiswerter machen. Absurderweise zahlen die Menschen trotzdem Höchstpreise.
Das ist das bekannte "not in my backyard" Verhalten, dass wir leider überall in Deutschland haben. Ich kenne die Details des geplanten Vertrages nicht, aber typischerweise profitieren die Gemeinden, auf deren Land die Anlagen stehen, durchaus finanziell davon. Einnahmen kommen der Gemeindekasse zu Gute und damit den Einwohner. Natürlich nicht direkt in Form von geringeren Strompreise, wie soll das auch gehen. Wer geringere Stromkosten haben möchte, sollte in eine PV-Anlage investieren.
Noch wichtiger wäre allerdings, den Strom direkt da zu erzeugen, wo er gebraucht wird; also z.B. in Hessen, BaWü und Bayern. Da sieht es mit Windkraft leider ganz düster aus.