'Nicht die stärkste Spezies wird überleben, auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die sich am besten anpassen kann.'
(Ch. Darwin)
Wird allmählich greifbar.
Jo, man muss sich vor Augen halten, dass unser bisheriges Denken 'Dürre = Hitze' nicht (mehr) zutreffend sein könnte.
Ja und, was soll ich tun?! Mich eingraben?
In einem anderen Thread wird darüber geschrieben, welche Farbe der Radschuh eines Triahtleten hat oder nicht (sei ihm gegönnt, ich finde es witzig ). Zeigt aber welche bequemen Luxusprobleme wir haben
Zeigt aber welche bequemen Luxusprobleme wir haben
Natürlich.
Das wird sich aber im Verlauf der nächsten Jahr(zehnt)e zuverlässig ändern, wenns tendenziell wieder mehr ums Überleben als um Schuhe oder Aerodynamik geht.
(Oder im letzteren Fall bestenfalls darum, Gebäude sturmfest zu bauen)
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
In einem anderen Thread wird darüber geschrieben, welche Farbe der Radschuh eines Triahtleten hat oder nicht (sei ihm gegönnt, ich finde es witzig Zeigt aber welche bequemen Luxusprobleme wir haben
keine Luxusprobleme sondern:
Zitat:
Zitat von sabine-g
Wenn ich mal ganz ehrlich sein darf:
Wir erleben gerade schwere Zeiten. Klima, Inflation, Tempolimit etc
Ich dachte mit sowas unwichtigem wie dieser Frage hier könnte etwas abgelenkt werden.
70% aller weltweiten CO2-Emissionen werden von nur 100 Firmen verursacht. Dort müssen wir ansetzen. Nicht beim einzelnen Verbraucher.
Ich kenne solche Debatten bereits von der unsäglichen Massentierhaltung. Diese barbarischen Zustände gibt es nicht, weil die Verbraucher sie gerne hätten. Sondern weil die Politik sie zulässt. Dadurch ergibt sich ein wirtschaftlicher Handlungszwang zu immer effizienteren – auf deutsch: grausameren – Haltungsbedingungen.
Es ist ein Trick der Politik und der Agrar-Lobby, das Problem auf den einzelnen Verbraucher abzuwälzen, nach dem Motto: "Der Kunde soll an der Fleischtheke und am Milchregal selbst entscheiden", aber gleichzeitig alle politischen Bestrebungen hin zu humaneren Haltungsformen zu torpedieren. Wer’s nicht glaubt: Ein bayerischer Schweinemastbetrieb bekommt im Durchschnitt alle 47 Jahre Besuch vom Amtsarzt oder der Amstärztin. Bundesweit alle 17 Jahre (Quelle). In einem solchen System ist derjenige Bauer, der seine Tiere ordentlich behandelt, der Dumme.
Abgewälzt wird diese komplexe Problematik auf die einzelnen Verbraucher. Die Verantwortung liegt aber beim Staat. Er allein hat die Macht, etwas zu ändern.
In gleicher Weise wird die Klimapolitik auf den einzelnen Bürger abgewälzt. Sie liegt aber in der Verantwortung des Staates.
Dass beispielsweise im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen 98 Windräder aufgestellt wurden und in Bayern 14, wird nicht von den einzelnen Bürger:innen entschieden. Nebenbei: Nordrhein-Westfalen erreicht damit gerade mal 40% des Ausbauziels, dass dieses Bundesland den eigenen Bürgern versprochen hat. Über Bayern braucht man diesbezüglich gar nicht reden. Es genügt, wenn man sich anhört, wie Ministerpräsident Söder bei Markus Lanz versucht, Bayern als einen Spitzenreiter in Sachen Klimapolitik darzustellen und die Bürgerinnen und Bürger zu verarschen (Youtube).
Die Lösung liegt nicht beim Einzelnen, sondern in der Politik. Die Bevölkerung muss so viel Druck aufbauen, dass sich in den politischen Entscheidungen etwas bewegt. Es hilft nicht, wenn wir uns als Bürgerinnen und Bürger gegenseitig Druck machen – etwa, wer wohin in den Urlaub fährt und wie oft. Der Druck muss gegenüber der Politik aufgebaut werden. Sonst geht es einfach so weiter wie bisher.
Dass beispielsweise im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen 98 Windräder aufgestellt wurden und in Bayern 14, wird nicht von den einzelnen Bürger:innen entschieden. Nebenbei: Nordrhein-Westfalen erreicht damit gerade mal 40% des Ausbauziels, dass dieses Bundesland den eigenen Bürgern versprochen hat. Über Bayern braucht man diesbezüglich gar nicht reden.
Hierzu lohnt sich mal die Analyse der NZZ anzuschauen. In Bayern ist nun mal die erzielbare Energieusbeute, und damit die Wirtschaftlichkeit wesentlich schlechter, als im Norden (allerdings weniger in NRW als an der Küste). Es ist also wirtschaftlich wie energetisch wenig sinnvoll, überall gleich viele Windkraftanlagen zu installieren (wie man eben auch kein Pumpspeicherkraftwerk in Schleswig sinnvoll unterbringt. Solange solche Ausbauziele solche Faktoren nicht berücksichtigen, wird viel Geld und Energie verschwendet.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die Lösung liegt nicht beim Einzelnen, sondern in der Politik. Die Bevölkerung muss so viel Druck aufbauen, dass sich in den politischen Entscheidungen etwas bewegt.
Um den Druck in die richtige Richtung zu lenken, braucht es aber auch sinnvolle Aufklärung der Bevölkerung, jenseits der Untergangsszenarien (s. Beispiel oben - sowas fehlt aber m.M.n. in der öffentlichen Kommunikation weitgehend, zugunsten von ideologischen Grabenkämpfen von allen Seiten).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die Lösung liegt nicht beim Einzelnen, sondern in der Politik. Die Bevölkerung muss so viel Druck aufbauen, dass sich in den politischen Entscheidungen etwas bewegt. Es hilft nicht, wenn wir uns als Bürgerinnen und Bürger gegenseitig Druck machen – etwa, wer wohin in den Urlaub fährt und wie oft. Der Druck muss gegenüber der Politik aufgebaut werden. Sonst geht es einfach so weiter wie bisher.
Genau so sehe ich das auch.
Soll ich weniger Fleisch essen? Ja!
Soll ich weniger Ressourcen verbrauchen? Ja!
.....
Aber: das wird es alleine nicht bringen. Ich mache solche Dinge schon seit Jahrzehnten und wählte entsprechende Parteien in alle Parlamente.
Es ist schon mal wichtig, sich von diesem Irrglauben, dass dies (persönlicher Verzicht, Wahlen) die entscheidende Wende bingen wird, zu befreien.
Hierzu lohnt sich mal die Analyse der NZZ anzuschauen. In Bayern ist nun mal die erzielbare Energieusbeute, und damit die Wirtschaftlichkeit wesentlich schlechter, als im Norden (allerdings weniger in NRW als an der Küste). Es ist also wirtschaftlich wie energetisch wenig sinnvoll, überall gleich viele Windkraftanlagen zu installieren (wie man eben auch kein Pumpspeicherkraftwerk in Schleswig sinnvoll unterbringt. Solange solche Ausbauziele solche Faktoren nicht berücksichtigen, wird viel Geld und Energie verschwendet.
Das ist vollkommen irrelevant. Wir müssen die Windkraft in allen Bundesländern ganz erheblich ausbauen. Wir müssen sie vervielfachen und zwar in kurzer Zeit. Für die regionalen Unterschiede zwischen Stromproduktion und -verbrauch brauchen wir leistungsfähige Stromtrassen, welche Bayern politisch verhindert.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Um den Druck in die richtige Richtung zu lenken, braucht es aber auch sinnvolle Aufklärung der Bevölkerung, jenseits der Untergangsszenarien (s. Beispiel oben - sowas fehlt aber m.M.n. in der öffentlichen Kommunikation weitgehend, zugunsten von ideologischen Grabenkämpfen von allen Seiten).
"Untergangsszenarien" ist für mich ein typischer Begriff aus dem Vokabular der Klimawandelleugner. Er soll ausdrücken, dass die Herausforderungen des Klimawandels in der öffentlichen Debatte übertrieben dargestellt würden – das Volk müsse endlich über die tatsächlichen Verhältnisse aufgeklärt werden. Das Gegenteil ist der Fall.
Die öffentliche Debatte bliebt derzeit weit hinter den tatsächlichen Gefahren zurück. Die Szenarien, die heute in der Wissenschaft als wahrscheinlich gelten, haben wenig mit dem läppischen 1.5°C-Szenario zu tun, welches den politischen Diskurs bestimmt.
Außerdem wird immer mehr sichtbar, dass selbst die Minimalziele im Klimaschutz, welche sich die Politik vor zig Jahren gesteckt hat, nicht erreicht werden.
Die "ideologischen Grabenkämpfe" gibt es fast ausschließlich am rechten politischen Rand unserer Gesellschaft. Eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat verstanden, dass wir im Klimaschutz mehr machen müssen. Anstelle der behaupteten Grabenkämpfe gibt es einen breiten Konsens zu dieser Frage.
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Um den Druck in die richtige Richtung zu lenken, braucht es aber auch sinnvolle Aufklärung der Bevölkerung, jenseits der Untergangsszenarien (s. Beispiel oben - sowas fehlt aber m.M.n. in der öffentlichen Kommunikation weitgehend, zugunsten von ideologischen Grabenkämpfen von allen Seiten).