Das ist aber doch kein FTP Test, es fehlt vor allem der 5min allout Part.
Zitat:
Zitat von bentus
Das zweifle ich stark an. 0,95 von 20min ohne Vorbelastung überschätzt bei bestimmt 90-95% der Leute die FTP. Da sollte man eher mit 0,91-0,93 rechnen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das kommt meiner Erfahrung nach auf die Umstände an. Manche Sportler können sich bei solchen Tests sehr gut mobilisieren und erreichen hohe Werte. Andere, gleich starke Athleten, können das nur im Wettkampf und machen vergleichsweise schwache Tests. Je intensiver das Testverfahren, desto größer fallen IMO diese Unterschiede aus.
Deswegen verwende ich diese Tests als das, was sie sind: Näherungen an die Stundenleistung. Auf das genaue Testprotokoll kommt es mir weniger an, als auf eine gute Reproduzierbarkeit. Ich hätte nichts dagegen, statt mit 0,95 eben mit 0,93 zu rechnen.
Sobald man genauere Werte braucht, etwa zur Bestimmung des Langdistanz-Wettkampftempos, muss man meiner Ansicht nach ohnehin etwas umfangreicher testen.
Da ich diese Diskussion interessant finde und mir der Sinn des vorausgehenden 5min All-out nicht klar ist (auch Allens, dem Erfinder des 20min Tests, Erklärung ist auch dünn: https://www.hunterallenpowerblog.com...at-is-ftp.html), habe ich mir überlegt, ob man nicht mit Monod-Scherrers CP-Modell die Korrekturfaktoren errechnen kann, wenn man KEINE 5min all-out vor den 20min durchführt. Das CP Modell ist (auch wissenschaftlich) recht akzeptiert, Anna hat schon oben darauf verwiesen. Man nimmt einfach den CP20 Wert, ermittelt damit die CP und dann den CP60 Wert und errechnet auf der Basis den Korrekturfaktor von CP20 auf CP60.
Dazu braucht man zwei Parameter: Seine anaerobe Kapazität (Zeilen) und natürlich den 20min Wert (Spalten). Zur Veranschaulichung habe ich mal eine Tabelle mit ein paar Werten zusammen gestellt.
Korrekturfaktor muss abgezogen werden, analog zu 5% bei Allens Protokoll mit 5min All-out.
Ich finde, die Korrekturwerte hören sich ganz nachvollziehbar an, auch wenn es natürlich nur ein Modell ist. Schwierigkeit ist natürlich die Ermittlung der anaroben Kapazität. Vielleicht wissen die Experten hier, wie man sie valide ermitteln kann, zB. über Monod-Scherrer.
Wäre mal interessant, ob das für die Teilnehmer des Tests passt. Sowohl für eher "Sprinter/Puncher" >20.000J und für eher Time Trailisten <20.000J.
Danke für dein Feedback. Ist vielleicht doch etwas zu wissenschaftlich geschrieben.
Um es zu vereinfachen: Von deiner 20min Leistung müsste man einen Teil deiner Anaeroben Kapazität abziehen, um auf die 60min Leistung zu schließen. Falls du deine Anaerobe Kapazität (W') nicht kennst, Annahme/Erfahrungswerte der Fahrertypen:
Time Trialist: 15.000 Joule
Allrounder: 20.000 Joule
Sprinter: 25.000 Joule
Statt der üblichen 5% (mit 5min All-Out) wäre der Abzug: W'/1800
Time Trialist: 8 Watt
Allrounder: 11 Watt
Sprinter: 14 Watt
Wenn du also ein Allrounder bist, dann: FTP = 281 Watt - 11 Watt = 270 Watt
Übrigens: Ich habe das ausführliche Konzept an Hunter Allen (dem Erfinder des 20min FTP Tests mit 5min All-Out) per Email geschickt, er hat mir geantwortet und es für gut befunden. Daher wäre ich interessiert, ob es sich in der Praxis bewährt.
Deinen Beitrag habe ich leider nicht ganz verstanden. Wir müssten die anaeroben Leistungsanteile abschätzen. Wie können wir das?
Ich bin im Schnitt 281 Watt über 20 min gefahren. Was heißt das jetzt in Deinem Modell?
Indem du einen Test fährst, wie Anna ihn beschrieben hat. Monnod Scherrer Modell. Einmal 5min allout plus einmal 20min allout getrennten Tagen. Über den Abfall zwischen den Werten kann der AWC Anteil bestimmt werden.
Wenn es nur um die AWC geht... Solltest du in GC in dem 5min allout auf Null bringen. Ungefähr dürfte deine Schwelle ja bekannt sein. Die Präzision dürfte für eine AWC Schätzung auf dieser Basis ausreichen.
Wenn du also ein Allrounder bist, dann: 281 Watt - 11 Watt = 270 Watt
Danke. Ich sehe gerade auf Strava, dass ich wohl 287 Watt über 28 Minuten hatte. Damit bin ich zufrieden, es ist ziemlich genau derselbe Wert, den ich im Mai bei einem vergleichbar langen Zeitfahren hatte, dort allerdings in Aeroposition (Strava).
Da ich diese Diskussion interessant finde und mir der Sinn des vorausgehenden 5min All-out nicht klar ist (auch Allens, dem Erfinder des 20min Tests, Erklärung ist auch dünn: https://www.hunterallenpowerblog.com...at-is-ftp.html), habe ich mir überlegt, ob man nicht mit Monod-Scherrers CP-Modell die Korrekturfaktoren errechnen kann, wenn man KEINE 5min all-out vor den 20min durchführt. Das CP Modell ist (auch wissenschaftlich) recht akzeptiert, Anna hat schon oben darauf verwiesen. Man nimmt einfach den CP20 Wert, ermittelt damit die CP und dann den CP60 Wert und errechnet auf der Basis den Korrekturfaktor von CP20 auf CP60.
Dazu braucht man zwei Parameter: Seine anaerobe Kapazität (Zeilen) und natürlich den 20min Wert (Spalten). Zur Veranschaulichung habe ich mal eine Tabelle mit ein paar Werten zusammen gestellt.
Korrekturfaktor muss abgezogen werden, analog zu 5% bei Allens Protokoll mit 5min All-out.
Ich finde, die Korrekturwerte hören sich ganz nachvollziehbar an, auch wenn es natürlich nur ein Modell ist. Schwierigkeit ist natürlich die Ermittlung der anaroben Kapazität. Vielleicht wissen die Experten hier, wie man sie valide ermitteln kann, zB. über Monod-Scherrer.
Wäre mal interessant, ob das für die Teilnehmer des Tests passt. Sowohl für eher "Sprinter/Puncher" >20.000J und für eher Time Trailisten <20.000J.
Was meint ihr? Passt das bei euch?
Beitrag 16. Berechnung nach Fahrertyp. Ist schon aus 2014. :-) ohne mich zu sehr aus dem Fenster lehnen zu wollen... Mi67 weis ziemlich genau um was es geht. Das kann man schon lesen.