Noja . immer schön bei der Wahrheit bleiben.
Ich habe nie behaupt, das es eine Grippe sei. Das ist imho relativ klar definiert. Beim grippalen Infekt ist die "Faktenlage" schon schwammiger. Letztendlich habe ich es für mich als Erkältungskrankheit definiert. Es ist jedenfalls keine Augenerkrankung.
Deine Definition bisst noch schuldig.
Sagen wir mal so , ich sehe es vielleicht in anderer Relationen. Die Maskenpflicht in Bezug auf die Ansteckung würde ich als nahezu sinnlos betrachten. Die Praxis hat gezeigt das die Leute sich zu jedem Zeitpunkt der Pandemie angesteckt haben. Kam ne neue Welle esplodierten Zahlen(Maske hin, Maske her). Bei Lockdowns bremst man die Welle kurz und verschiebt das Geschehen etwas in die Zukunft. Leben werden dadurch imho nicht gerettet. Das sagt meines Wissen auch einge Studien, welche in verschiedensten Quellen angeführt werden. Für mich ist es sowieso logisch. Wodurch sollte ein solcher Effekt zustande kommen?
Ist dir mal der Vergleich mit den Käsescheiben begegnet? Jede Maßnahme (Maske, Impfung, Kontaktreduzierung, Handhygiene,...) steht für eine Scheibe Käse mit Löchern. Nichts davon also zu 100% sicher. Je mehr Maßnahmen du aber anwendest je besser der Schutz.
Hinzu kommt, dass viele die leichte "OP-Maske" der sichereren FFP2 vorzogen. Viel zu vele haben die Masken dann auch nicht richtig getragen oder ggfs. auch wochenlang ohne zu Tauschen weitergenutzt.
Was man zu den Masken auch noch sagen kann ist, dass bei einer Ansteckung trotz Maske wenigstens die Virenlast und damit auch die evtl. Krankheitsschwere geringer ist.
Ziel der Lockdowns war "flatten the curve" also nicht irgendwas zu verlängern / zu verschieben sondern den Höhepunkt der Kurve so flach zu halten wie möglich. Aus Gründen.
Hinzu kommt, dass auch ohne aktuelles Testgeschehen in mehreren deutschen Städten Abwasserscreening gemacht wird. Da lässt sich recht zuverlässig das Infektionsgeschehen abbilden. Hat nichts mit Paranoia zu tun. Am Abwasser ist ja u.a. auch messbar, in welcher Stadt mehr Koks oder Meth konsumiert wird.
Eine Gesellschaft nur aus den oberen Typen kann harmonisch sein, läuft aber Gefahr, ausgenutzt oder mißgeleitet zu werden durch "falsche Autoritäten". Eine Gesellschaft aus nur der zweiten Art Menschen wäre schwer handlungsfähig, weil die Zweifel und die Nachfragen u.U. das Handeln verhindern können.
Ich finde, beides hat seine Berechtigung und Platz, und beide sollten miteinander leben können und einander akzeptieren, ohne sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Nur gemeinsam entsteht eine robuste und freie Gesellschaft, finde ich.
Ja, finde ich auch. Die gesunde Mischung macht´s... Ich bin ein Anhänger von Mittelmaß ;-)
Was ich an der Pandemie faszinierend finde, ist das Versagen der Experten auf so breiter Ebene. Da wurde zunächst am Anfang die Gefährlichkeit des Virus total falsch eingeschätzt und eine pandemische Entwicklung postuliert, die letztlich keine war. Das Ganze basierte auf PCR-Tests, die nichts taugten. Während der Krankheit haben sich dann beständig Ärzte und Pathologen heftig geirrt, was gefährliche Verläufe und Todesursachen betraf. Dann wurden Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ergriffen, die überwiegend bis gänzlich unwirksam waren und wider besseren Wissens aufrecht erhalten. Zuletzt wurden Impfungen entwickelt, die nicht nur wirkungslos waren, sondern sogar ungewöhnlich hohe und gefährliche Nebenwirkungsraten aufwiesen. Und das Ganze war letztlich so offensichtlich, dass es sogar von vielen Menschen ohne auch nur basale naturwissenschaftliche Grundbildung durchschaubar war.
Ich meine, das ist ja doch auf viele Köpfe und Berufsgruppen weitweit verteilt und überwiegend inhaltlich nicht konsequent im Zusammenhang stehend. Wenn man es streng logisch betrachtet, müsste man eigentlich doch wieder eine weltweite Verschwörung für sehr wahrscheinlich halten.
Oben die einer Autoritäts- und Experten-dominierten Verständnisses, das das eigene Urteil dem von Autoritäten gerne unterordnet (sei es aus Überzeugung, aus Bequemlichkeit, oder aus mangel an Selbstvertrauen, oder, oder, oder - es gibt viele mögliche und plausible Gründe, so zu denken).
Unten die des Menschen der Aufklärung, der "sapere aude" ernst nimmt, und in seinem Leben anwendet. Anstrengender, erfordert eine gewisse Grundbildung, und die Bereitschaft dazuzulernen, aber auch immer zu hinterfragen und verstehen zu wollen.
Nur weil man seine Grenzen kennt und akzeptiert ("Ich weiß, dass ich nichts weiß") eine Obrigkeitshörigkeit zu unterstellen (wenn auch subtil), ist eher uncool.
Ich bleibe dabei, dass hier zum Großteil angelesene Pseudo-Expertise unterwegs ist, und letzlich mehr Meinung als Ahnung resp. Wissen.
Und die retrospektive Schlaumeierei ist mir ähnlich wertvoll wie zB all die Fußballexperten auf der Tribüne, die in bester "Den muss man doch reinmachen!"-Manier womöglich tatsächlich glauben, sie könnten das!
In diesem Forum prallen immer wieder diese beiden Menschen- und Weltbilder aufeinander. Oben die einer Autoritäts- und Experten-dominierten Verständnisses, das das eigene Urteil dem von Autoritäten gerne unterordnet (sei es aus Überzeugung, aus Bequemlichkeit, oder aus mangel an Selbstvertrauen, oder, oder, oder - es gibt viele mögliche und plausible Gründe, so zu denken).
Unten die des Menschen der Aufklärung, der "sapere aude" ernst nimmt, und in seinem Leben anwendet. Anstrengender, erfordert eine gewisse Grundbildung, und die Bereitschaft dazuzulernen, aber auch immer zu hinterfragen und verstehen zu wollen.
Dieses Framing halte ich für falsch und manipulierend: Oben die gehorsamen Duckmäuser, unten die kritischen und freien Geister, welche stets hinterfragen, aber aus Wahrheitsliebe diese Anstrengung auf sich nähmen.
Vor allem sehe ich darin eine Unkenntnis über den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess und, als Folge davon, eine große Selbstüberschätzung. Denn die Wissenschaft ordnet sich nicht Autoritäten unter, sondern sie erkennt bewiesene Tatsachen an. Auf der anderen Seite ist kritisches Denken etwas anderes, als dem eigenen Vorurteil unverrückbar anzuhängen.
Wundert es Dich nicht, dass es dieselben Leute sind, welche sich sowohl bei Thema Corona als auch beim Klimawandel in einer Opposition zur Wissenschaft befinden? Dass diese in derselben Partei, der AfD, eine Heimat finden, obwohl beide Themen sehr verschieden sind?
Mir scheint, dass es eine verbindende Klammer zwischen diesen Themen geben muss: Die Ablehnung des Staates und seiner Institutionen. Corona und Klima sind nur Mittel zum Zweck.
Was ich an der Pandemie faszinierend finde, ist das Versagen der Experten auf so breiter Ebene.
Ich hatte in einem Jahresrückblick eine dazu passende Headline gelesen: "Der Niedergang der Experten". Da wurde grob auf die Fehleinschätzungen während der Pandemie, beim Klimawandel und im Rahmen des Ukrainekriegs eingegangen.
Ich bin da übrigens gar nicht so skeptisch. Das waren in der Regel keine Idioten. Und letztendlich hat man m.E. drei große Fehler gemacht:
- es wurde viel auf Prognosen eingegangen und kaum über die den zugrunde liegenden Annahmen gesprochen.
- es gab eine starke Übergewichtung von bestimmten Richtungen
- die Einschätzungen waren fachlich häufig sehr eng. Alle diese Themen sind aber leider nicht monodisziplinär.
Das hätte man deutlich besser machen können und wird das hoffentlich auch zukünftig tun. Ich bleibe mal optimistisch