In meinem eigenen Periodensystem der Elemente gibt es ein Spurenelement, das noch seltener als die sogenannten „Seltenen Erden“ vorkommt: Das Element wird „Zt“ abgekürzt, hat eine unheimlich geringe Halbwertszeit, ist offenbar leicht flüchtig und heißt „Zeit“.
Als ich im Sommer 2012 angefangen habe, mich mit Triathlon zu beschäftigen, war mir noch nicht bewusst, welcher immense Zeitaufwand für diese Sportart notwendig ist. Radfahren und Laufen kannte ich ja bereits. Und Schwimmen sollte auch kein Problem sein. Dachte ich.
Heute, zweieinhalb Jahre später, ist mir folgendes bewusst:
- Wer zwischen dem 10. und dem 36. Lebensjahr die Badehose nur angezogen hat, um sich am Strand und im Freibad in die Sonne zu legen, wird später nicht innerhalb kürzester Zeit zum wettkampftauglichen Schwimmer.
- Berufliche Tätigkeiten mit Leitungsfunktion und/oder mit Hintergrund-Rufbereitschaftsdiensten an mindestens 14 Tagen im Monat sind mit diesem Sport nur sehr eingeschränkt kompatibel.
- Zeit und Geld verhalten sich umgekehrt proportional.
- Im Schwimmbad ist man telefonisch eher schwer zu erreichen.
- Laufen geht fast immer. Der limitierende Faktor ist das muskuloskelettale System, das mir öfter mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
- Das Verharren in extremer Aero-Position auf dem Triathlonrad kann zu neurologischen Ausfällen führen.
Neue Zielsetzung für 2015. 2012 hatte ich die irrige Vorstellung, auch mit meinem knappen Zeitbudget spätestens 2015 beim „Ironman“ antreten zu können. Pustekuchen! Mit der Teilnahme an ein paar kleinen Wettkämpfen (darunter ein paar OD, Duathlons und Läufe) bin ich weit hinter meinen Vorstellungen und Träumen zurückgeblieben.
Heute bin ich realistischer. Mit der sich stetig nähernden 4 als Altershausnummer verschieben sich die Prioritäten halt doch etwas. Beziehung, Job und Familie nehmen mehr Raum ein, der Sport wird da zunehmend „die zweite Geige“ spielen. Hat man sich mit diesen Realitäten einmal auseinandergesetzt und den ständigen inneren Kampf um die Priorisierung von Lebensinhalten aufgegeben, lebt es sich gleich viel leichter.
In diesem Blog gibt es:
- Spaß am Sport statt verbissenen Trainingseinheiten und Wettkämpfen
- Öfter mal „swim oder bike oder run“ statt „swim und bike und run“
- Berichte aus meinem Trainingsalltag, meinen (gelegentlichen) Wettkämpfen, meinen Erlebnissen rund um das Thema swim, bike and run
- Dinge aus meinem Alltag, die mich neben dem Sport noch beschäftigen
In diesem Blog gibt es nicht:
- 20-Stunden-und mehr-Training-pro-Woche
- Berichte über Ironman- und Challenge-Vorbereitungen sowie –Wettkämpfe
- Supi-Dupi-High-End-Eisdielen-Poser-Wohnzimma-Macchina-Material
- Depressive Episoden, wenn die persönliche Bestzeit überschritten wurde.
Materialtechnisch gibt´s nichts Neues. Mein altes 2012er Speed Concept 2.5, zwischenzeitlich einmal komplett umgebaut, wird auch im nächsten Jahr zum Einsatz kommen. Zudem ist dieses auch gerade das einzige Rad im Fundus: Der Crosser (Focus Mares) ist bereits im Herbst, das Rennrad (Cannondale Synapse) vor ein paar Wochen verkauft worden.
Neues Material ist aber bereits geordert und soll, wenn alles gut geht, Mitte bis Ende Januar verfügbar sein. Ein Aero-Rennrad von Felt, das AR3, geht dann an den Start.
Meinen ersten Wettkampf für 2015 habe ich bereits ins Auge gefasst: Das Rennen „Rund um den Finanzplatz“ in Frankfurt, früher als „Rund um den Henninger Turm-Rennen“ bekannt. Das Rennen wie auch den Turm gibt es in dieser Form nicht mehr. Mein Training für dieses Rennen findet derzeit auf dem Spinningrad statt, für welches ich mir eine Art Trainingsplan geschrieben habe. Mehr hierzu später.
In etwas weniger als sieben Stunden endet das Jahr 2014. Ein aus geopolitischer Sicht schwieriges Jahr, ein Jahr der Krisen und Kriege. Ich hoffe, dass 2015 etwas ruhiger wird. In diese Sinne wünsche ich Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!