Ich stimme dir zu.
Man muss es sich leisten können (falls es was kostet) und einen Vorteil haben, dann ist es ein Selbstläufer.
Die Frage muss man aber anders herum auch stellen, können wir es uns leisten nichts zu tun?
Hatte ich ja schon mal gesagt: Das mit den Zahlen da, wie hießt das noch früher in Schule, warte, hab's gleich, ach ja, Rechnen wars, da haben es die Leute nicht so mit.
Wie erklärt man sich sonst beispielsweise dass finanziell rentable PV-Anlagen noch auf so wenigen Dächern sind? Oder selbst kostenlose Maßnahmen wie sich mal mit der Heizkurve zu befassen, nicht Dauerkipp zu lüften usw.. noch nicht überall durchgesetzt haben? Es gibt so viele Dinge die sich in kürzester Zeit rechnen und nicht gemacht werden.
Interessant finde ich z.B., daß bis 2030 im Gebäudesektor über 60 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden sollen. Laut Graichen wurde vom Heizungsgesetz ein Effekt von maximal 10 Millionen erwartet. Woher sollte eigentlich der Rest kommen? […] Ist mir zu viel hoffnungsbasiertes Wunschdenken als pragmatisches Vorgehen.
Für CO2-Reduktion im Gebäudesektor würde ich etwa so vorgehen:
Gebäudebestand statistisch analysieren, um Kategorienweise mögliche kleinschrittige Effekte zu quantifizieren (also dichte Fenster/Türen, Brennwert statt Uraltkessel, Dachdämmung, u.ä.m.), und die jeweils durch einfache Sanierung erreichbare Verbesserung abschätzen. ...
Ist Dein Maßnahmenkatalog möglicherweise noch viel mehr "hoffnungsbasiertes Wunschdenken" eines fachfremden Laien? Woher nimmst Du die Gewissheit, mit diesen Kleinmaßnahmen die vorgeschriebenen Emissionsziele erreichen zu können?
Ist Dein Maßnahmenkatalog möglicherweise noch viel mehr "hoffnungsbasiertes Wunschdenken" eines fachfremden Laien? Woher nimmst Du die Gewissheit, mit diesen Kleinmaßnahmen die vorgeschriebenen Emissionsziele erreichen zu können?
Ich würde die Ziele erst aus der oben beschriebenen konkreten Erfassung und Abschätzung der möglichen Verbesserungen ableiten, um realistisch zu sein (also z.B. 70 % der abgeschätzten einsparbaren Menge aus Umstellung auf Brennwertkessel, 50 % des Potentials aller möglichen Dämmmaßnahmen, etc.) Damit wären die Ziele an realistischen Möglichkeiten orientiert. Keine Ahnung, ob dabei als Ziel mehr oder weniger als die aktuell vorgegebenen 60 Millionen Tonnen herauskämen, aber es wären fundiertere Ziele, und bei Nichterreichung wären die Gründe auch genauer zu prüfen und Gegenmaßnahmen oder Korrekturen der Ziele wären gezielter möglich.
So gehen wir bei Entwicklungsprojekten und deren Zieldefinitionen vor: methodisch, systematisch, quantifiziert Entscheidungsgrundlagen schaffen und Wahrscheinlichkeiten definieren.
Aktuell gibt es ja auch keine Gewissheit, ob die Ziele erreichbar sind, wenn doch das Heizungsgesetz höchstens 20 % der Zielwerte bringen soll (und auch die Urfassung, glaube ich,, auf höchstens 50% geschätzt wurde). Ist wie wenn ein Vertriebsmanager die Vorgabe bekommt, 50 % mehr zu verkaufen, ohne daß es eine Produkt- und Marktanalyse gegeben hätte, um zu wissen wieviel eine Produktverbesserung und wieviel eine Erweiterung des Kundenstamms bringen könnte. Die hohe Vorgabe allein fördert nicht die Kreativität für den Job, sondern die Bereitschaft, sich einen anderen zu suchen...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Keine Ahnung, ob dabei als Ziel mehr oder weniger als die aktuell vorgegebenen 60 Millionen Tonnen herauskämen, aber es wären fundiertere Ziele, …
Ich muss da schon schmunzeln.
Woher nimmt man das Selbstbewusstsein, nach der einleitenden Bemerkung "Ich habe keine Ahnung, aber..." ein paar simple Tipps abzugeben, die sich an Experten richten, welche sich seit zig Jahren beruflich mit nichts anderem beschäftigen, als diesen Themen?
Ich hoffe, wir lernen uns mal persönlich kennen, das würde mich wirklich interessieren.
Ich würde die Ziele erst aus der oben beschriebenen konkreten Erfassung und Abschätzung der möglichen Verbesserungen ableiten, um realistisch zu sein (also z.B. 70 % der abgeschätzten einsparbaren Menge aus Umstellung auf Brennwertkessel, 50 % des Potentials aller möglichen Dämmmaßnahmen, etc.) Damit wären die Ziele an realistischen Möglichkeiten orientiert. Keine Ahnung, ob dabei als Ziel mehr oder weniger als die aktuell vorgegebenen 60 Millionen Tonnen herauskämen, aber es wären fundiertere Ziele, und bei Nichterreichung wären die Gründe auch genauer zu prüfen und Gegenmaßnahmen oder Korrekturen der Ziele wären gezielter möglich.
Sei doch mal Ehrlich wäre es so gelaufen würdest Du doch bemängeln daß die Ziele nicht ambitioniert genug gesetzt wurden und diese auch ohne irgendwelche Regelungen hätten erreicht werden können.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
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08.07.2012 10:38:13 IM FfM
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12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Woher nimmt man das Selbstbewusstsein, nach der einleitenden Bemerkung "Ich habe keine Ahnung, aber..." ein paar simple Tipps abzugeben, die sich an Experten richten, welche sich seit zig Jahren beruflich mit nichts anderem beschäftigen, als diesen Themen?
Mein Selbstbewußstsein kommt von der fachlichen Erfahrung von über 30 Jahren, Projekte zu definieren, zu leiten und die Ergebnisse zu bewerten. Ich bin nun mal ehrlich, denn vor einer solchen Analyse kann ich nicht wissen, was herauskommt. Wer die Ziele ohne eine solche Analyse macht, kann vielleicht selbstsicher sein, aber deswegen liegt er nicht unbedingt richtig. Und die Ziele, die Du zitiert hast, wurden nicht von Experten mit zig Jahren Erfahrung sondern von Politikern gesetzt. Die sind ebenso wackelig und wenig belegbar, wie wenn meine Manager mir technische Ziele vorgeben.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich hoffe, wir lernen uns mal persönlich kennen, das würde mich wirklich interessieren.
Ich glaube, das haben wir schon mal, bei einem SiFiMan vor vielen Jahren (2011); wenn ich mich nicht irre, haben wir sogar dort die 1000 m direkt nebeneinander geschwommen (damals blieb ich noch unter 19 Minuten, heute bin ich über unter 24' froh - das waren noch Zeiten...). Aber von Klimawandel war damals noch keine Rede, die Gespräche in der Runde blieben beim Triathlon.
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Sei doch mal Ehrlich wäre es so gelaufen würdest Du doch bemängeln daß die Ziele nicht ambitioniert genug gesetzt wurden und diese auch ohne irgendwelche Regelungen hätten erreicht werden können.
Nein, ambitioniert ist für mich eine untergeordnete Zielkategorie, realistisch muß ein Ziel sein. Und ich bin weniger für Regelungen als für Anreize und Aufklärung. Was darüber nicht zu erreichen ist, sondern Druck und Nötigung braucht, ist selten nachhaltig.
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