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Ja, auch das stimmt. Wir müssen aber auch bei Tageslicht draufschauen. Investition und rausgezogene Leistung ist bei den Erneuerbaren deutlich geringer. Das verfälscht den Blick.
Nein, der Blick auf die Investments verfälscht nicht den Blick - man muss nur die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Investments sind ja sozusagen Geldanlagen, die Rendite abwerfen sollen. Ganz grob, ohne weitere Betrachtung der Randbedingungen, kann man schon sagen, dass das einen Trend beschreibt, in dem Investments in Erneuerbare attraktiver sind als in fossile Energieträger. Das ist schon mal ein sehr gutes Zeichen, denn was ich heute nicht Öl- und Gasförderung investiere, muss ich in den nächsten Jahren als Betreiber auch nicht wieder amortisieren, kann also auch alte Anlagen eher mal schmerzarm stilllegen.
Natürlich sind die Investments bei Erneuerbaren pro kWh höher, man hat ja auch keine Betriebskosten. Aber wichtig ist der Trend und die Frage, wo strategisch investiert wird.
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Nein, der Blick auf die Investments verfälscht nicht den Blick - man muss nur die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Investments sind ja sozusagen Geldanlagen, die Rendite abwerfen sollen. Ganz grob, ohne weitere Betrachtung der Randbedingungen, kann man schon sagen, dass das einen Trend beschreibt, in dem Investments in Erneuerbare attraktiver sind als in fossile Energieträger.
ich bin mit nicht ganz sicher wie tief Du im Energy Sektor steckst. Vieles von dem, was Du schreibst ist aktuell tendenziell richtig. Du weißt aber sehr wohl, worauf die Rückgängig in den Öl Investments zurückzuführen sind. Das ändert sich gerade massiv. Ist auch klar. Es lohnt sich wieder. Das liegt übrigens auch an uns.
Ich halte es für blauäugig, zu glauben, dass, wenn man die Lizenzen zum Nulltarif vergäbe, der Betreiber später den Strom aus purer Dankbarkeit im Markt günstiger verkaufen würde.
Der Strompreis ist ein Marktpreis, der natürlich von den Kosten abhängt. Aber nicht von den Kosten eines einzigen Anbieters.
Nun machen wir mal eine ganz grobe Abschätzung:
7GW mit ca. 50% Jahresauslastung (für gute offshore-Standorte) -> ~30000GWh pro Jahr. 25 Jahre Laufzeit -> 750 Tsd GWh Produktion über die Lebensdauer oder 750Mrd kWh -> 12Mrd Euro/750Mrd kWh -> verteuert die kWh um 1.6 Cent
Vermutlich ist das gerade noch so tragbar bei der Kalkulation der Betreiber.
Noch anders: Ich finde, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Strom (Netze und Werke) gehört in die öffentliche Hand, alle Investitionen und alle Gewinne aus Strom, ganz einfach. Jetzt bezahlt die öffentliche Hand in der Regel entweder Verluste und teilweise Investitionen, direkt oder über Förder- und fossile Ausstiegsprogramme und die Gewinne werden privat verteilt. Seit der Privatisierung des Strommarktes kannte der Preis für die Konsumenten nur eine Richtung: aufwärts, und widerlegte alle vorigen Versprechungen, der Strom würde durch die Privatisierung für die Abnehmer billiger. Die grossen Konzerne und Aktionäre verdienen sich eine goldene Nase. Ich habe mir damals, vor 25-30 Jahren, als Kritiker der Privatisierung den Mund fusselig geredet, heute gibt es schon wieder mehr Unterstützer für diese Idee, auch in der Bevölkerung bei Abstimmung z.B. beim Wasser in Berlin.
Noch anders: Ich finde, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Strom (Netze und Werke) gehört in die öffentliche Hand, alle Investitionen und alle Gewinne aus Strom, ganz einfach. Jetzt bezahlt die öffentliche Hand in der Regel entweder Verluste und teilweise Investitionen, direkt oder über Förder- und fossile Ausstiegsprogramme und die Gewinne werden privat verteilt.
Da gibt es pro und con. Den preiswertesten Strom in Europa haben Frankreich und Finnland. In beiden Ländern läuft die Versorgung nicht über die öffentliche Hand. Weder Frankreich noch Finnland könnte man als rohstoffreich ansehen. Es scheint also auch andere (vielleicht wichtigere) Kriterien zu geben als privat oder öffentlich.
Es scheint allerdings so zu sein, dass die Effizienz von privaten und öffentlichen Versorgern sich kaum unterscheidet. Hier wäre dann die Frage, wieviel Marge man den privaten zugestehen würde. Das müsste ja irgendwo dem Risiko angemessen sein. Ansonsten muss man das in die öffentliche Hand geben.
.... Jetzt bezahlt die öffentliche Hand in der Regel entweder Verluste und teilweise Investitionen, direkt oder über Förder- und fossile Ausstiegsprogramme und die Gewinne werden privat verteilt. Seit der Privatisierung des Strommarktes kannte der Preis für die Konsumenten nur eine Richtung: aufwärts, und widerlegte alle vorigen Versprechungen, der Strom würde durch die Privatisierung für die Abnehmer billiger. ....
Und bald wird Energie billiger, weil erneuerbar, sagt man mir.
Das ist doch alles nichts Neues unter der Sonne. Ganz davon abgesehen: wir sind doch "Bürger" weil wir bürgen ;-)
Noch anders: Ich finde, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Strom (Netze und Werke) gehört in die öffentliche Hand, alle Investitionen und alle Gewinne aus Strom, ganz einfach. Jetzt bezahlt die öffentliche Hand in der Regel entweder Verluste und teilweise Investitionen, direkt oder über Förder- und fossile Ausstiegsprogramme und die Gewinne werden privat verteilt. Seit der Privatisierung des Strommarktes kannte der Preis für die Konsumenten nur eine Richtung: aufwärts, und widerlegte alle vorigen Versprechungen, der Strom würde durch die Privatisierung für die Abnehmer billiger. Die grossen Konzerne und Aktionäre verdienen sich eine goldene Nase. Ich habe mir damals, vor 25-30 Jahren, als Kritiker der Privatisierung den Mund fusselig geredet, heute gibt es schon wieder mehr Unterstützer für diese Idee, auch in der Bevölkerung bei Abstimmung z.B. beim Wasser in Berlin.
Ist zwar off-topic, aber was solls: Privatisierung macht nur dort Sinn, wo es Wettbewerb gibt. Also z.B. bei der Stromerzeugung kann es sinnvoll sein - bei den Netzen eher nicht. Bei der Müllabfuhr ist es kompletter Blödsinn, beim Wasser ebenfalls.
Welche Richtung die Strompreise ohne Privatisierung genommen hätten, ist Spekulation. Wie gut ein staatseigener Quasi-Monopolist wirtschaften kann, sieht man an der Bahn. Nicht immer ist gut gemeint eben auch gut gemacht.
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Bei einem Strompreis von 36 cent je kw/h stammen
13,5 vom Erzeuger (also Erzeugung, Vertrieb und seine Marge)
8,5 Netzentgelte
14,4 Steuern und Abgaben
Merkst was, wo man "optimieren" kann.
Auf den Strom werden zB immer 19% Umsatzsteuer draufgeschlagen, egal ob die kw/h 10 oder 35 cent kostet. Der Staat verdient überproportional mit.
Selbst strom zu "0" zu erzeugen macht den nicht umsonst.
Dass der Staat auch seine Steuern braucht will ich gar nicht in Abrede stellen, aber die Verhältnisse muss man sich schon mal ansehen.