Das ist aber doch auch nix neues oder?
Nur nimmt man das aktuelle eben aktiver wahr weil man mitten drin ist und noch nie soviele und schnelle Informationen über Konflikte verfügbar waren.
Solche Konflikte gibt es schon immer. Was Keko mit netten Worten beschreibt, ist unsere nicht vorhandene Positionierung in dem Spiel. Wir sind haben in Deutschland einen Mangel an Rohstoffen. Aber wir betreiben eine sehr bescheidene Geopolitik. Wir sind Exportweltmeister. Allerings nur in zweiter Linie betrifft das Güter. Noch deutlich ausgeprägter tragen wir moralische Anforderungen zu Markte. Dabei interessiert uns nicht, ob die ökonomischen Konsequenzen uns lfr. den Wohlstand der moralischen Instanz kosten könnte. Das wäre (moralisch), leider nicht ökonomisch, zu verschmerzen. Uns interessiert aber auch nicht, ob die Grundlagen dieser Moral von anderen geteilt wird. Das ist eine ganz spannende und neue Form des "Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen."
Diese Diskrepanz ist durchaus neu. Das konnte sich historisch noch niemand leisten. Andere z.B. die Amerikaner könnten das auch. Tun sie aber nicht. Hier ist ein Blick in Obamas Biographie sehr erhellend. Dort beschreibt er sehr deutlich, daß es seine Aufgabe als Präsident der Amerikaner ist, deren Arbeitsplätze und Wohlstand mittels gezielter Geopolitik zu sichern und auszubauen.
Zitat:
Ich kann immer mehr versehen, dass sich manche einen News Detox / Digital Detox gönnen.
Die täglichen News sind auch nicht wirklich erhellend. Das Thema als solches ist aber wirklich spannend. Und es gibt natürlich exzellente Ansatzpunkte, wo man sinnvoll investieren kann.
Wäre doch eine super Sache: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Reiche mehr CO2 verursachen als Arme. Mit einem C02-Handel könnte man Reiche dazu motivieren, diesen einzuschränken und gleichzeitig wäre Armen geholfen, die ihr Kontingent an Reiche verkaufen.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), möchte dies aber nicht.
Jetzt sind wir Terroristen hier!? Hae??? Wegen unseres Schmalspurwohlstands (im Vergleich zu den Superreichen)? Und die Aktivisten? Kriminelle?
....
Ich denke du bist auf dem Weg es langsam zu verstehen: der Kuchen ist nicht groß genug für alle. Er muss verteilt werden und manche gehen eben leer aus.
Wir sind Exportweltmeister. Allerings nur in zweiter Linie betrifft das Güter. Noch deutlich ausgeprägter tragen wir moralische Anforderungen zu Markte. Dabei interessiert uns nicht, ob die ökonomischen Konsequenzen uns lfr. den Wohlstand der moralischen Instanz kosten könnte.
Wer ist "wir"? Wer verteidigt in Deutschland innen- oder außenpolitisch moralische Maßstäbe?
Umweltschutz, globale Gerechtigkeit, Frauenrechte, Religionsfreiheit, Tierschutz, Kritik am fortwährenden Wirtschaftswachstum, Abrüstung usw. waren in der Bundesrepublik die meiste Zeit Themen einer kleinen politischen Minderheit. Sie hat für diese Themen gekämpft und wurde von der großen Mehrheit als linke Spinner wahrgenommen.
Sind deren Themen nun plötzlich "unsere" Themen und ist deren Kampf "unser" Kampf?
Die Klimaerwärmung durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe wurde von Forschern der amerikanischen Ölfirma Exxon bereits in den 70er Jahren erstaunlich präzise berechnet und vorhergesagt. Die globale Ungleichheit, die Verschmutzung der Umwelt, die Überfischung und Vermüllung der Meere, der Verlust gigantischer Waldflächen, aber auch die barbarischen Zustände in der Massentierhaltung liefen und laufen vor unser aller Augen ab. Der Mehrheit der Deutschen war das entweder egal oder scheißegal.
Ich stutze daher ein wenig, wenn bei diesen Themen plötzlich von unserer deutschen Moral die Rede ist. Es waren die längste Zeit die Themen einer ganz kleinen Minderheit.
Wäre doch eine super Sache: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Reiche mehr CO2 verursachen als Arme. Mit einem C02-Handel könnte man Reiche dazu motivieren, diesen einzuschränken und gleichzeitig wäre Armen geholfen, die ihr Kontingent an Reiche verkaufen.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), möchte dies aber nicht.
Hatte ich vor geraumer Zeit schon einmal hier eingebracht. Wurde allerdings als undurchführbar und unmöglich abgetan.
Wenn man das sogar noch anders aufzieht, könnte das persönliche GLEICHE CO2 Budget dazu beitragen, den Wohlstand der Allgemeinheit zu steigern und von oben nach unten umzuverteilen. Nehmen wie den CO2 Ausstoß aus Ausdruck des Wohlstands und Reichtums. Wenn jetzt der Wohlständler seinen Standard halten möchte, muss er Vermögen an Nichtwohlständler übereignen um dessen nicht verbrauchtes Kontingent zu nutzen, was bildlich dazu führt, dass sich auf lange Sicht der Wohlständler und Nichtwohlständler in er Mitte treffen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wer ist "wir"? Wer verteidigt in Deutschland innen- oder außenpolitisch moralische Maßstäbe?
Umweltschutz, globale Gerechtigkeit, Frauenrechte, Religionsfreiheit, Tierschutz, Kritik am fortwährenden Wirtschaftswachstum, Abrüstung usw. waren in der Bundesrepublik die meiste Zeit Themen einer kleinen politischen Minderheit. Sie hat für diese Themen gekämpft und wurde von der großen Mehrheit als linke Spinner wahrgenommen.
Sind deren Themen nun plötzlich "unsere" Themen und ist deren Kampf "unser" Kampf?
Die Klimaerwärmung durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe wurde von Forschern der amerikanischen Ölfirma Exxon bereits in den 70er Jahren erstaunlich präzise berechnet und vorhergesagt. Die globale Ungleichheit, die Verschmutzung der Umwelt, die Überfischung und Vermüllung der Meere, der Verlust gigantischer Waldflächen, aber auch die barbarischen Zustände in der Massentierhaltung liefen und laufen vor unser aller Augen ab. Der Mehrheit der Deutschen war das entweder egal oder scheißegal.
Ich stutze daher ein wenig, wenn bei diesen Themen plötzlich von unserer deutschen Moral die Rede ist. Es waren die längste Zeit die Themen einer ganz kleinen Minderheit.
Ich stimme dir zu und setze noch einen drauf. Ich glaube, dass in vielen Themen durch reine Lautstärke medienpräsenz generiert wird und damit vorgetäuscht wird, dass es sich um eine Mehrheitsmeinung handelt, wobei es im eigentlichen "nur" die Meinung einer lauten Minderheit ist. Beim Klima sehe ich es leider auch so. Der überwältigenden Mehrheit der "Boomer" ist das Thema Klima wie ich es in meinem Umfeld und vor allem bei dem Klientel mit dem ich mich beruflich rumärgere überhaupt nicht wichtig, sondern nur der eigene "gefühlte" Wohlstand (der bei manchen auch aus der täglichen Palette Bier und Flasche Schnaps bestehen kann). Leider auch hier ein Bildungsproblem.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich stutze daher ein wenig, wenn bei diesen Themen plötzlich von unserer deutschen Moral die Rede ist. Es waren die längste Zeit die Themen einer ganz kleinen Minderheit.
Ich widerspreche hier nicht. Leider fehlen mit die Argumente
Zitat:
Wer ist "wir"? Wer verteidigt in Deutschland innen- oder außenpolitisch moralische Maßstäbe?
Umweltschutz, globale Gerechtigkeit, Frauenrechte, Religionsfreiheit, Tierschutz, Kritik am fortwährenden Wirtschaftswachstum, Abrüstung usw. waren in der Bundesrepublik die meiste Zeit Themen einer kleinen politischen Minderheit. Sie hat für diese Themen gekämpft und wurde von der großen Mehrheit als linke Spinner wahrgenommen.
Sind deren Themen nun plötzlich "unsere" Themen und ist deren Kampf "unser" Kampf?
Die Frage ist für uns richtig gestellt. Für das afrikanische Land, daß ggf. auf Entwicklungshilfe wartet, ist sie nicht relevant. Mittlerweile springe andere ein.
Wäre doch eine super Sache: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Reiche mehr CO2 verursachen als Arme. Mit einem C02-Handel könnte man Reiche dazu motivieren, diesen einzuschränken und gleichzeitig wäre Armen geholfen, die ihr Kontingent an Reiche verkaufen.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), möchte dies aber nicht.
In Deutschland wird über ein Drittel des durchschnittlichen Fußabdrucks für Ernährung benötigt. Davon stehen rund 80 Prozent für tierische Lebensmittel. Im Bereich Wohnen ist der größte Anteil die Heizenergie. Im Mobilitätsbereich sind eine Mäßigung der Mobilitätsansprüche und eine Bevorzugung klimaschonender Verkehrsmittel die Hauptansatzpunkte. Beim Konsum bieten Modelle des Teilens und langlebige, umweltverträgliche Produkte die Möglichkeit den Fußabdruck zu verkleinern.
Du musst doch nur die jeweiligen Güter inklusive der externen Kosten (CO2) bepreisen. Dann werden halt bestimmte Dinge so richtig teuer. Und zwar insbesondere die, die auch entsprechend Ressourcen verbrauchen. Das wärde über die Vergabe von CO2 Zertifikaten super funktionieren. Dann hätte man die Idee über das Pricing umgesetzt.
Allerdings dürfen wir nicht vergessen, daß dann importierte Güter mit einem Klimazoll belegt werden müssen. Und unsere Güter in anderen Ländern nicht mehr rentabel wären. Das Problem wäre aber auch beim persönliche Budget zu lösen.
Sonst wäre das einfach zu lösen. Wenn nicht alle Länder mitspielen, verlagert sich die Produktion dorthin, wo der Preis stimmt. Das bedeutet dorthin, wo CO2 nicht oder weniger eingepreist wird. Wir können zwar an unseren willkürlichen Grenzen Zöller erheben, auf Ebene der Atmosphäre wird uns das aber nicht gelingen.
Geändert von Genussläufer (12.01.2023 um 12:22 Uhr).
Verwechslst du da nicht was? "Klimaterroristen" sind Menschen, die gerne in den Urlaub fliegen, ein SUV besitzen und daheim im T-Shirt bei 21° im HomeOffice hocken- also so jemand wie ich.
Bin zwar nicht komplett auf dem Laufenden, aber womöglich ist Terrorist auch einfach jeder, der kein Nazi oder/und Idiot ist ...
Im Zuge der Protestaktionen von Klimaaktivisten ist unter anderem der Begriff "Klimaterroristen" gefallen. Der Begriff wurde nun zum Unwort des Jahres 2022 gekürt. Die Aktivisten würden damit "kriminalisiert und diffamiert", hieß es zur Begründung.
Der Begriff "Klimaterroristen" wurde zum Unwort des Jahres 2022 gekürt. Das gab die sprachkritische "Unwort"-Aktion in Marburg bekannt. Der Ausdruck sei im öffentlichen Diskurs benutzt worden, um Aktivisten und deren Proteste für mehr Klimaschutz zu diskreditieren, begründete die Jury ihre Wahl.
Wäre doch eine super Sache: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Reiche mehr CO2 verursachen als Arme. Mit einem C02-Handel könnte man Reiche dazu motivieren, diesen einzuschränken und gleichzeitig wäre Armen geholfen, die ihr Kontingent an Reiche verkaufen.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), möchte dies aber nicht.
Was hier leider wieder mal fehlt, ist wie man in diesem Modell mit Unternehmen umgeht. Man sollte nicht vergessen, dass das individuelle Co2 Budget einen "Erfindung" von BP ist.
Außerdem sollte auch beachtet werden, dass sich in so einem Modell vor allem die Reichen von ihren "Sünden" freikaufen. Wenn du das Geld hast, kaufst du dir eben die Zertifikate und fliegst trotzdem 5x im Jahr in den Urlaub.