Sorry, Frau Stokowskis Polemik ist kein überzeugendes Argument. Ich benutze das Wort im Sinne der Bundeszentrale für politische Bildung, die eine deutlich sachlichere Definition liefern, und die Beschränktheit der ideologischen Sichtweise klarstellt:
War nicht nur für dich, verzeih mir. Würde dich nie überzeugen wollen. Das wäre dann wie Precht vs. Amann bei Lanz: "Kann es sein, dass sie mich nicht verstehen?!" Siehe nur deinen Beitrag 9211, Arne ist aber auch einfach zu dumm.
Mir ging es darum, wie das Wort Ideologie oftmals eingesetzt wird. Ganz vereinfacht: links die Ideologen, rechts die Vernünftigen.
Denn ich nehme eine "starre und einseitige Vertretung weltanschaulicher Ideen" auf beiden Seiten wahr.
Man schaue sich nur die FDP und "das regelt der Markt" an. Das holen sie bei Bedarf immer raus, wobei Lindner natürlich inzwischen einen ähnlichen Realitätstest durchläuft wie Lauterbach.
Oder bei anderen rechts der Mitte: Festhalten an Freiheiten der Freiheit willen - also bei den Freiheiten, die sie meinen. Law and Order schon, gerne. Die ganze Härte des Gesetzes. Aber z.B. Tierschutz anyone?
Ja, das könnte ein realistisches Tempo sein. Aber diese Autos werden gebaut, gekauft, gefahren, egal wie Du BEV "in den Markt drückst". Also warum nicht die 20 % Reduktion zuerst angehen, bevor man sich über das 0,5 - 1 % durch Tempolimit die Köpfe einschlägt?
Der Haken ist im zweiten Satzteil: das Tempo der Decarbonisierung der Energieerzeugung ist offensichtlich dürftig; (könnte immerhin mit den abgeschalteten 20 % AKWs deutlich besser sein, als es ist). Also bringt es nichts, die BEV schneller in den Markt zu drücken, als regenerativ zugebaut wird. Ein Fokus auf geringe Verbräuche auch bei BEV (also nicht alles fördern, nur die Effizienten) könnte hier den BEV-Anteil bzw. das CO2-Reduktions-Tempo immerhin erhöhen (viele kleinere BEVs ersetzen Verbrenner -> spart mehr CO2 als wenige große BEVs, die z.T. nur als Luxus-Zweitwagen angeschafft werden).
Systemoptimierung auf eine gut definierte Zielfunktion hin ist ein Teil meines Berufs. Wirklich effiziente Optimierung erhält man nie, wenn man Teile des Systems von vornherein ausschließt (ist leider fast immer der Fall, weil "wir dafür keine Kapazität haben", weil "die Kunden das nicht akzeptieren würden", weil " wir nicht daran glauben"). Mein Job ist es meistens, die möglichen Hebel nach Effektivität einzustufen, um damit eine Prioritätsempfehlung abzuleiten - und dann z.T. verzweifelt zuzuschauen, wie Manager sich an kleinen Effekten abmühen, und die großen links liegen lassen, z.T. weil sie das Risiko scheuen oder irgendwo nicht anecken wollen. Genau dieses Erlebnis sehe ich beim Thema CO2-Reduktion wiederkehren.
Dann rechne mal bitte, wieviel gramm pro km ein BEV ausstösst auch bei nur ca 50% Erneuerbaren im Strommix. Dann geht Dir ein Licht auf.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Die 40% erneuerbare Energien in Deutschland beziehen sich nur auf die Stromproduktion. Nicht auf den gesamten Energiebedarf.
Gemessen am gesamten Energiebedarf liefert die Photovoltaik 2.5% und die Windkraft 5%. Biogas bringt so viel wie Wind und Solar zusammen.
Allerdings ist Biogas nicht weiter ausbaufähig, da sich kaum größere Mengen an Mais etc. anbauen lassen, als das derzeit der Fall ist. Das gesamte Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien muss also aus der Windkraft und der Photovoltaik kommen.
Edit: Genussläufer hat das bereits besser beantwortet, das hatte ich übersehen, sorry.
Frankreich plant bis 2050 6 neue AKWs zu bauen. Nötig wären wohl mind. 50 nur um den aktuellen AKW-Park zu erneuern. Nach dem Flamanville-Desaster dürfte es da noch düsterer um die Zukunft der Kernkraft in Frankreich werden.
Hinkley Point C und Olkilouto III laufen zeitlich und finanziell auch völlig aus dem Ruder. Die Polen und die Niederländern werde ihre AKW-Pläne schnell begraben, wenn die Kosten auch dort aus dem Ruder laufen.
In China und Indien sind AKWs wahrscheinlich eher durchsetzbar. In einem der beiden Länder dürfte dann auch den nächste GAU passieren.
In China und Indien sind AKWs wahrscheinlich eher durchsetzbar. In einem der beiden Länder dürfte dann auch den nächste GAU passieren.
Die Kraftwerke dort und insbesondere die neueren sind auf technisch höchstem Niveau. Denkst Du ernsthaft, daß die verantwortungslos in solche Planungen gehen? Und glaubst Du nicht, daß die die Entwicklungskurve voll mitnehmen? Wann warst Du denn das letzte mal in China oder Indien und hast Dich dort mit diesen Themen auseinandergesetzt? Was ist Grundlage Deiner negativen Meinung zur Entwicklung in diesen Ländern?
Zitat:
Nee, Kernenergie ist tot, mausetot.
In Deutschland stimme ich Dir zu. Ansonsten würde ich jetzt massiv in Kernenergie investieren. Das wird Teil der Zukunft. Aber was sind schon die paar Menschen in den Emerging Markets, den USA und Kanada? Oder zählen ca. 3/4 der Weltbevölkerung nicht? Finde ich übrigens spannende Relationen ;-)