Naja, aber das Gläubige glauben doch nur ohne zu hinterfragen stimmt doch schon oder nicht?
In Deinem Fall denke ich das nicht. Immerhin hast Du die Bibel gelesen, bzw. sich mit ihr auseinandergesetzt. Außerdem grenzt Du Dich von bestimmten Strömungen innerhalb des Christentums ab und kannst das für Dich selbst begründen.
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- Etwas derart komplexes wie das Universum mit all seinen Bestandteilen hat mindestens eine Dimension, die wir nicht verstehen. Der Ursprung des Universums ist für uns nicht in Gänze wissenschaftlich erklärbar. Und selbst wenn, bleibt die Frage nach dem "Warum". Was soll das alles? Wohin führte es und wieso?
- Es ist noch keinem gelungen, aus Materie Leben zu schaffen. Und wir sind alle "nur" aus Materie zusammengebaut. Für mich ist das alles geheimnisvoll. Und für die Wissenschaft auch. Erklärungsmodelle allein machen daraus kein wesentlich geringeres Geheimnis.
- Aber immer dann, wenn ich mir das Göttliche/Spirituelle/Religiöse zu erklären versuche, u.a.mit den Kategorien von "Gut und Böse", wie sie uns von den Normen und Gesetzen u.a. der Religionen vorgegeben werden, scheitere ich. Ich glaube, daß das einfach zu eng gefasste Maßstäbe sind. Von kleinen Menschenhirnen ausgedacht, um sich die Welt zurechtzulegen.
... das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus meinen Gedanken. Äußerst unvollständig ...
Aber ich muß jetzt wieder was arbeiten ... später vielleicht mehr ...
Unbestreitbar weiss heute die Menschheit mehr über sich, die Erde und das Universum. Und das dank der Wissenschaften und der Technik und nicht durch spiritueller oder sonstigem Glauben an Götter.
Ausserdem lässt sich der Sinn und die Bedeutung von Religionen für die Menschheit von der Urgeschichte bis heute eigentlich ganz gut anthropologisch, historisch, soziologisch, psychologisch erklären und begreifen.
Beide Gründe sprechen für mich in der logischen Konsequenz für den Atheismus.
Dein Beweisstück besteht also darin, dass Du etwas nicht weißt oder Dir etwas nicht vorstellen kann. Diese Kategorie nennt man "Argumentum ad ignorantiam". Es ist ein Fehlschluss. Das Argument enthält zudem keine Sachargumente, sondern bezieht sich nur auf den, der es vorträgt (es ist also selbst-referenziell und daher kein gültiges Argument).
Du hast es noch immer nicht verstanden ;-). ICH beweise gar nichts. Man kann persönlichen Erfahrungen (mal mehr mal weniger "spirituell") nicht beweisen. Ich will das auch gar nicht. Noch weniger will ich irgendjemanden missionieren. Das ist so ziemlich das letzte. Hatte ich beides schon so geschrieben.
Ich halte es für unmöglich, das eine oder das andere zu beweisen. Ich kann nur für mich sprechen.
Den Irrtum, daß DU hier den Gegenbeweis zur Gottesexistenz führen möchtest, den hast Du ja bereits aufgelöst. Damit ist für mich ein wesentlicher Teil dessen, was mich irritiert hat, geklärt.
Ich finde den intellektuellen Austausch hierüber spannend.
Von der Existenz oder Nichtexistenz von Irgendwas will ich keinen überzeugen. Wichtig sind mir lediglich gute Argumentationen, gute "Gespräche" wenn Du so willst.
Sollte meine Argumentation nicht immer und zu jedem Zeitpunkt gut und nachvollziehbar sein, bitte ich um Nachsicht - und natürlich auch gerne um entsprechende Hinweise
Recht hast Du, wie so oft! Bin trotzdem nicht immer Deiner Meinung - klingt widersprüchlich, ist es aber nicht
Mir ging es nicht um die Tiefen der Börnerschen/Kantischneiderschen Denkwelten.
Ich finde das im Artikel aufgerissene "Denk- und Meinungsspektrum" spannend und hinreiche präzise um das (mein) Dilemma aufzuzeigen. Denn zu Eurer (und zeitweise meiner eigenen) Verwirrung komme ich mit beiden Denkrichtungen in gewisser Weise klar, verlasse den Weg dann aber ab einem gewissen Punkt. Denn die Kategorien, in denen "Richtig" und "Falsch" bemessen wird, sind mir irgendwann zu eng und gleichen m.E. einem Zirkelschluß ...
Viele Fragen kommen mir beim Lesen Deines Kommentars... Welche Kategorien sind zu eng? Worin besteht der Zirkelschluss? Wann biegst Du gedanklichauf welchem Weg ab?
Ich finde es interessant, dass bei den allermeisten religiösen Fragestellungen sehr schnell keine plausiblen Antworten mehr gegeben werden, sobald man etwas daran "kratzt".
Ja, Ähnliches erwähntest du bereits mehrfach in den letzten Jahren. Dieses Spiel scheint dich nachhaltig zu faszinieren ...
Unbestreitbar weiss heute die Menschheit mehr über sich, die Erde und das Universum. Und das dank der Wissenschaften und der Technik und nicht durch spiritueller oder sonstigem Glauben an Götter.
Ausserdem lässt sich der Sinn und die Bedeutung von Religionen für die Menschheit von der Urgeschichte bis heute eigentlich ganz gut anthropologisch, historisch, soziologisch, psychologisch erklären und begreifen.
Absolut richtig
Zitat:
Zitat von qbz
Beide Gründe sprechen für mich in der logischen Konsequenz für den Atheismus.
Wenn das für Dich so ist, dann ist es doch gut für Dich. Ich würde Dich nicht davon überzeugen wollen, etwas anderes als ein Atheist zu sein.
Ich würde mich aber dennoch mit Deinen Argumenten auseinandersetzen, und das durchaus kontrovers.
Ich bin mir aber noch nicht mal sicher, ob jeder, der von sich behauptet, ein Atheist zu sein, das auch wirklich ist... Das mag nicht für Dich gelten. Denn DU kennst natürlich den Unterschied zwischen
Atheist - Agnostiker - Konfessionslosigkeit
Machen wir es kurz: ich bin am ehesten noch Agnostiker mit einer starken Überzeugung daß es mehr gibt, als das, was wissenschaftlich erklärt werden kann
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es heute weniger sozialen Druck gibt, sich ohne Wenn und Aber in die Hetero-Schublade einzuordnen.
(Dass Jugendliche sich " heutzutage" "sowieso meist" als bi, trans oder schwul bezeichnen, halte ich für nicht zutreffend. Es scheint mir eine Überzeichnung aus dem konservativen Lager zu sein.)
Also in den Klassen meiner Töchter gab es irgendwann mal schätzungsweise 5 schwule Jungs, 4 Mädchen, die bi sind und mindestens eine Transe. Das legte sich dann aber irgendwann wieder
An Heranwachsenden die sexuelle Orientierung der Bevölkerung festzumachen, halt ich für ziemlich gewagt.
Viele Fragen kommen mir beim Lesen Deines Kommentars... Welche Kategorien sind zu eng? Worin besteht der Zirkelschluss? Wann biegst Du gedanklichauf welchem Weg ab?
Ok, ich hoffe ich bekomme das schnell hin .. ich bin heute schon deutlich hinter meinem Zeitplan ... und "Gott sei Dank" mein eigener Chef ...
Es werden Aussagen von Weltreligionen widerlegt, obwohl es im Kern darum gar nicht geht.
Das kann man ja machen, muss man ja auch. Aber das hat nichts mit dem Glaube an Gott zu tun. Weltreligionen sind ein Rahmen, in dem dieser Glaube stattfinden kann. Aber ich kann innerhalb diese Rahmens nur Zirkelschlüsse führen, da ich alles auf die jeweiligen Erklärungsmodelle stütze. Der Glaube an Gott (oder wie auch immer wir es nennen) liegt für mich außerhalb dieser Kategorien.
Es werden auf beiden Seiten wissenschaftliche Argumente aufgefahren, die entweder das eine oder das andere be-/widerlegen sollen. Das ist für mich merkwürdig, da es auf erstaunlich viele Fragen gar keine wissenschaftliche Antworten gibt. Ja, das Argument ist dann immer "Noch nicht!". Kann sein, kann auch nicht sein, daß damit der Beweis für das eine oder andere erbracht wird. Wir wissen es noch nicht...
Es wird behauptet "Spiritualität" ist wissenschaftlich erklärbar. Nur weil ich weiß, was biologisch im Gehirn stattfindet, beweist das nicht das Nichtvorhandensein von "Spiritualität".
Ich würde gerne etwas enger an Kantischneider und/oder Börner argumentieren. Können wir das später nachholen? Mir fehlt im Moment die Zeit ...