Aber ich beobachte den Versuch, durch unausgewogene Berichterstattung Meinung zu steuern, …
Warum sollten die Redaktionen von Spiegel, FAZ, Süddeutsche, Bild, Frontal21, Monitor, Tagesschau, Auslandsjournal usw. plötzlich alle am gleichen Strang ziehen und die öffentlichen Meinung in dieselbe Richtung zu steuern trachten? Wo sie ansonsten im Wettbewerb stehen und sich nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen?
Ich halte die oben geäußerte Medienkritik für gerechtfertigt, sofern sie sich auf eine bestimmte Sendung oder eine bestimmte Zeitung richtet. Man denke nur an die Bild-Zeitung und ihre Fehde mit Bundespräsident Christian Wulf, oder an den Spiegel gegen Tebarz van Elst.
Pauschal über alle großen Medien hinweg würde ich die Kritik einer unausgewogenen Berichterstattung nicht teilen. Für eine solche gemeinsame Verschwörung zum Zweck der Meinungsmanipulation sehe ich kein überzeugendes Motiv.
Oder soll das vielleicht eine Kritik sein? Jedenfalls ist es aber eine unzulässige Verallgemeinerung. Ich bin Journalist und denkbar weit weg von dem Hintergrund, den Du hier als allgemeingültig benennst.
Weder lob, noch Kritik: Es ist eine Feststellung: Journalisten bilden nicht einen Querschnitt der Gesellschaft ab, da sie überwiegend aus einem ähnlichen Milieu stammen, und vor allem auch in einem ähnlichen Milieu leben. Das gilt genauso für Ingenieure oder Sozialarbeiter oder Lehrer oder Bauarbeiter - es ist jeweils ein gesellschaftliches Milieu, aus dem die Menschen zum großen Teil selten und wenig herauskommen, so daß ihre Interessen, aber auch Meinungen in vielen Aspekten (natürlich nicht in allen) gruppenspezifisch, aber nicht für die Gesamtgesellschaft repräsentativ sind.
Zitat:
... Man setzt sich zum Beispiel gar nicht mehr mit dem Inhalt eines Artikels auseinander, sondern weiß schon vorher, dass der Journalist nur seine eigene Elitenexistenz im Kopf hat und irgendeine böse Agenda im Auftrag finsterer Mächte verfolgt.
Diese Denkweise gibt es sicher auch,und ist sicher nicht sinnvoll. Ich finde aber, daß anders herum sehr wohl ein Schuh draus wird: ich sollte den Hintegrund eines Autors kennen, um seine Meinung, seine Äußerungen einordnen zu können; das hilft sowohl die (In?)Kompetenz zu beurteilen als auch mögliche Motive zu hinterfragen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Warum sollten die Redaktionen von Spiegel, FAZ, Süddeutsche, Bild, Frontal21, Monitor, Tagesschau, Auslandsjournal usw. plötzlich alle am gleichen Strang ziehen und die öffentlichen Meinung in dieselbe Richtung zu steuern trachten? Wo sie ansonsten im Wettbewerb stehen und sich nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen?
Viellecht weil in diesem Beruf eine für die Gesamtgesellschaft nicht repräsentative Verteilung der Weltsicht vorherrscht (stark linkslastig), wie einige Untersuchungen belegen:
um nur ein paar Quellen zu zitieren. Und weil Medien und Journalisten mit nicht-linken Meinungsschwerpunkten aktuell ganz schnell in der rechtsextremen Schublade eingeordnet werden, mögen immer weniger vom Mainstream abweichen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Pauschal über alle großen Medien hinweg würde ich die Kritik einer unausgewogenen Berichterstattung nicht teilen. Für eine solche gemeinsame Verschwörung zum Zweck der Meinungsmanipulation sehe ich kein überzeugendes Motiv.
Die Worte "pauschal" und "alle" sind mir an dieser Stelle zu pauschal.
Ich würde es einen auffälligen Trend nennen.
Und Schwarzfahrer ist mir zuvorgekommen: Eine Verschwörung braucht es dazu nicht. Es reicht aus, wenn eine Art milieubedingter Konsens vorhanden ist. Gruppendynamik erledigt den Rest.
Und Meinungsmanipulation im Journalismus bedeutet im Normalfall eben nicht, dass fake news verbreitet werden, sondern dass möglichst subtil - womöglich sogar unbewusst - durch wertende Wortwahl und geschicktes Isolieren und Arrangieren von Informationen versucht wird, eine bestimmte Wirkung zu erzielen.
Eine Gefahr dabei ist, dass der Schuss nach hinten losgehen kann wenn der Versuch erkennbar wird, und dann das Gegenteil erreicht wird.
Weder lob, noch Kritik: Es ist eine Feststellung: Journalisten bilden nicht einen Querschnitt der Gesellschaft ab, da sie überwiegend aus einem ähnlichen Milieu stammen, und vor allem auch in einem ähnlichen Milieu leben. Das gilt genauso für Ingenieure oder Sozialarbeiter oder Lehrer oder Bauarbeiter - es ist jeweils ein gesellschaftliches Milieu, aus dem die Menschen zum großen Teil selten und wenig herauskommen, so daß ihre Interessen, aber auch Meinungen in vielen Aspekten (natürlich nicht in allen) gruppenspezifisch, aber nicht für die Gesamtgesellschaft repräsentativ sind.
Diese Denkweise gibt es sicher auch,und ist sicher nicht sinnvoll. Ich finde aber, daß anders herum sehr wohl ein Schuh draus wird: ich sollte den Hintegrund eines Autors kennen, um seine Meinung, seine Äußerungen einordnen zu können; das hilft sowohl die (In?)Kompetenz zu beurteilen als auch mögliche Motive zu hinterfragen.
Ich gebe Dir im ersten Punkt teilweise Recht. Das stimmt schon, dass es solche Milieus oder auch "Blasen" gibt. Andererseits lebt ja kaum wer NUR in einer Blase. Ob das jetzt selten ist, weiß ich nicht. Ich kenne im Kollegenkreis jedenfalls viele, die sich genau darum bemühen, aus ihrer Blase hinauszuschauen.
Ich selbst finde zum Beispiel, dass Sportvereine dafür gut geeignet sind. Ich kann mich noch gut an stundenlange Diskussionen nach dem Training beim Wirten mit und zwischen meinen Basketballteamkollegen erinnern, bei denen wir u.a. politische Themen aus unterschiedlichsten Perspektiven durchdekliniert haben. Auch in meinem Laufverein treffe ich Menschen aus allen gesellschaftlichen Milieus, u.a. Rauchfangkehrer, Busfahrer, Glaser, Portier .... Aber auch Consulter, Unternehmer oder leitende Angestellte - das geht wirklich quer durch.
Ich finde es für eine Gesellschaft extrem wichtig, dass es solche "Treffpunkte" verschiedener Milieus gibt. Bei den Pfadfindern habe ich als Jugendlicher übrigens diesbezüglich auch gute Erfahrungen gemacht. Und zu solchen "Treffpunkten" könnte man übrigens auch dieses Forum zählen.
Wenn Du mit "Hintergrund" bei Journalisten Interessenskonflikte meinst, dann bin ich auch bei Dir. Ich halte es zum Beispiel für einen Wahnsinn, dass ein Wirtschaftsjournalist Anlagetipps an der Börse gibt und selbst Aktien an einem Unternehmen hat, das er empfiehlt (und das ist kein erfundenes Beispiel!). So etwas möchte ich als Leser natürlich wissen. Und zudem würde es meiner eigenen Berufsauffassung entsprechen, dass man sich als Journalist in so einem Fall für befangen erklärt.
Viellecht weil in diesem Beruf eine für die Gesamtgesellschaft nicht repräsentative Verteilung der Weltsicht vorherrscht (stark linkslastig), wie einige Untersuchungen belegen:
um nur ein paar Quellen zu zitieren. Und weil Medien und Journalisten mit nicht-linken Meinungsschwerpunkten aktuell ganz schnell in der rechtsextremen Schublade eingeordnet werden, mögen immer weniger vom Mainstream abweichen.
Hab jetzt nur den Spiegel Artikel gelesen. Die Erklärung die da augenzwinkernd und durchaus selbstkritisch geliefert wird hat aber nichts mit der politischen Richtung zu tun. Die Richtung für die sich der Autor entscheidet ist zwa links, aber die Gründe dafür sind andere.
Und dein Beitrag liest sich ja so, als ob ich die FAZ, Welt, Bild oder Wiwo nur unter grössten Schwierigkeiten beziehen könnte. Und die für diese Zeitschriften arbeitenden Journalisten ihre Arbeit nur unter grössten Schwierigkeiten durchführen könnten.
Und wieso sollten diese Journalisten weniger subjektiv sein.
Warum sollten die Redaktionen von Spiegel, FAZ, Süddeutsche, Bild, Frontal21, Monitor, Tagesschau, Auslandsjournal usw. plötzlich alle am gleichen Strang ziehen und die öffentlichen Meinung in dieselbe Richtung zu steuern trachten? Wo sie ansonsten im Wettbewerb stehen und sich nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen?
Ich halte die oben geäußerte Medienkritik für gerechtfertigt, sofern sie sich auf eine bestimmte Sendung oder eine bestimmte Zeitung richtet. Man denke nur an die Bild-Zeitung und ihre Fehde mit Bundespräsident Christian Wulf, oder an den Spiegel gegen Tebarz van Elst.
Pauschal über alle großen Medien hinweg würde ich die Kritik einer unausgewogenen Berichterstattung nicht teilen. Für eine solche gemeinsame Verschwörung zum Zweck der Meinungsmanipulation sehe ich kein überzeugendes Motiv.
Ich denke, dass die meisten Druckerzeugnisse auf Anzeigenkunden von grossen Firmen angewiesen sind. Man merkt das schon bei den vielen "Autotests" in den Zeitungen. Die konstruktive Beschäftigung mit dem öffentlichen Nahverkehr oder regionalem Radverkehr in DE stattdessen hält sich eher in Grenzen. Ich bin aber kein Medieninsider und schildere nur meinen Eindruck als Leser.
Sicher befinden sich die Verlage auch in Konkurrenz um ihre Leserschaft. Im Prinzip dominieren aber wenige Verlage in DE den Blätterwald, d.h. innnerhalb der grossen Verlage teilt man sich die Journalistenressourcen auf viele Blätter auf. Wir stossen bei genauer Betrachtung auf eine riesige Konzentration in der Presselandschaft. Die Anstalt: Der bunte Kiosk der Presselandschaft. Zur Konzentration im Pressewesen.
Und das Verhältnis von A. Merkel und VerlagseignerInnen thematisiert dieser Beitrag auf satirische Weise: die-anstalt-wer-ist-milliardaer
Die FPD beschenkte mal die Hoteliers mit Steuerermässigung. Die GroKo tut das mit den Verlagen, z.B. indem sie die Zeitungsausträger vom Mindestlohn ausnimmt oder die Verlage ihnen weniger Rentenbeiträge bezahlen müssen.
Es gab dann natürlich auch regelmässig Lügen, die mithalfen, einen Kriegsanlass zu begründen oder Unterstützer für Kriege zu sammeln, und die von allen Nachrichtenkanälen als glaubwürdig und wahr verbreitet wurden wie z.B. die sog. Brutkastenlüge vor dem 2. Irakkrieg, wo eine PR-Agentur die Geschichte für die Presse inszenierte.