Ich denke aber nicht, daß das heißt, daß alles, was keine prüfbare, widerspruchsfreie Erklärung ist, damit wertlos ist (eher umgekehrt: daß alles wirklich Wertvolle, nicht bloße Erklärung ist). Der Mensch hat schließlich auch andere Bedürfnisse als die Welt wissenschaftlich abzubilden und zu erklären.
Der Mensch will sich die Welt überhaupt erklären, Wissenschaft ist nur eine Methode. gäbe es besser wechsel ich auch
Er will wissen wie es nach dem Tod weiter geht. Z.b.. Kann ihm die Religion dabei helfen?
Ja, Religionen sind oft mit Aberglauben verbunden, nicht aber mit demselben identisch. Ich denke, es ist umgekehrt: Der Glaube wird zum Aberglauben, wenn er sich zu nahe an der materiellen Wirklichkeit glaubt.
Das ist aus Deiner Perspektive verständlich. Falls ich Dich richtig verstehe, ist der Glaube für Dich ein abstraktes, in sich weitgehend logisches Konstrukt, dessen entscheidendes Merkmal es ist, völlig unabhängig von der erfahrbaren Wirklichkeit zu sein. Was ihn ausmacht, ist aus Deiner Sicht gerade die Ferne zur erfahrbaren Wirklichkeit.
Glauben bedeutet für mich (anders als für Dich) vor allem: eine Sache für wahr halten. Der Glaube an so manche Geschichte aus der Bibel wird zum Aberglauben, wenn eindeutig bewiesen ist, dass sie falsch ist.
Die Wissenschaft und Bildung bestimmen daher die Grenzlinie zwischen Glaube und Aberglaube. Wurde die Erde vor 6000 Jahren geschaffen? Es ist noch gar nicht so viele Generationen her, da war das ein möglicher Glaube. Heute ist es Aberglaube. Schuf ein Schöpfer die Welt? Wir wissen es nicht mit Bestimmtheit, aber auch hier wird die Wissenschaft das Ungewisse aber Mögliche, vom reinen Aberglauben bzw. Unmöglichen trennen. Die Evolution ist jedenfalls eine Tatsache, an der es keinen vernünftigen Zweifel gibt.
Ich denke aber nicht, daß das heißt, daß alles, was keine prüfbare, widerspruchsfreie Erklärung ist, damit wertlos ist (eher umgekehrt: daß alles wirklich Wertvolle, nicht bloße Erklärung ist). Der Mensch hat schließlich auch andere Bedürfnisse als die Welt wissenschaftlich abzubilden und zu erklären.
Eben. Dieser Popperismus hier ist echt grenzwertig. Man könnte auch von Vulgärpopperismus in Anlehnung an die materialistische Strömung des Vulgärmaterialismus in Frankreich sprechen. Denn denkt man Popper konsequent zu Ende muss man eingestehen und zugestehen, dass wir nichts wissen können (Musterbeispiel: schwarzer Schwan, von Popper selbst).
Weil nicht alle in Wissenschafts- und Erkenntnistheorie bewandert sind, so kann man sich der mühseligen Diskussion entziehen und sich mit der Bibel behelfen. Ich bleibe dabei, es stehen viele gute Worte in der heiligen Schrift. Alternativ kann man jahrelang Astrophysik studieren, um schließlich konstaniert zu konstatieren, dass man es nicht verstehen kann.
Intellectus ut ratio. Wie der Lateiner zu sagen pflegt.
Weil nicht alle in Wissenschafts- und Erkenntnistheorie bewandert sind, so kann man sich der mühseligen Diskussion entziehen und sich mit der Bibel behelfen. Ich bleibe dabei, es stehen viele gute Worte in der heiligen Schrift. Alternativ kann man jahrelang Astrophysik studieren, um schließlich konstaniert zu konstatieren, dass man es nicht verstehen kann.
Es ist doch nichts dabei, wenn man als vernünftiger Mensch sagt: "Ich weiß es nicht". Es gibt doch kein Gesetz, keinen Zwang und keine Notwendigkeit, überall dort, wo man etwas nicht weiß oder nicht wissen kann, zur Bibel oder anderen Mythen zu greifen.
Popper sagt, dass eine wissenschaftliche Aussage nur solange gilt, bis sie widerlegt wurde. Demzufolge ist alles Wissen immer nur vorläufig und kann sich als falsch erweisen. Dieser Einwand ist korrekt und berechtigt.
Was bedeutet das jedoch in der Praxis? Die Frage, ob die Erde eine Scheibe oder eine Kugel ist, wurde durch die Wissenschaft entschieden. Laut Popper ist diese Erkenntnis jedoch nur vorläufig und könnte irgendwann widerlegt werden. Die Kugelform der Erde ist jedoch bereits von so vielen Seiten her abgesichert, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Widerlegung praktisch Null ist. Es gibt also ein Fundament an Erkenntnissen, dessen wir uns heute bereits sehr sicher sein können. Ein Rückgriff auf okkulte Erklärungen wäre zweifellos ein Rückschritt.