Guten Morgen, guten Tag!
Ich bin ein bisschen frustriert: Am Donnerstag habe ich zum letzten Mal Kortison genommen. Heute habe ich schon wieder das Bedürfnis, im Bett zu liegen und tue das gerade auch. Ich habe jetzt zwar keine Schmerzen mehr im Bereich der Lendenwirbelsäule, aber dafür ein sehr unangenehmes, starkes Ziehen, das durch den Hintern und die Kniekehle bis hinunter zur Außenseite des rechten Fußes strahlt. Das wird dann wohl vom Bandscheibenvorfall kommen, denn das ist ziemlich genau die Richtung, in die ein BSV im Bereich L5/S1 laut Erläuterung von meinem Orthopäden zieht. Na super... Es ist kein starker Schmerz oder so, aber ein deutlich unangenehmes Gefühl. Ich bin auch irritiert, weil ich ja, als das alles wieder los ging mit dem Rückenmist, diese ins Bein ziehenden Schmerzen gar nicht hatte, sondern "nur" extreme Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, was ja, wie sich auf dem MRT zeigte, wohl von dem stark entzündeten Wirbelkörper oberhalb der kaputten Bandscheibe kam.
Naja, jetzt ist mein Orthopäde eine Woche lang im Urlaub, danach bin ich eine Woche lang in der Weiterbildung, mal sehen, wie es danach ist. Allerdings sorge ich mich ein wenig, wie ich die Weiterbildung verpacke, denn da sitze ich den ganzen Tag. Auch nicht optimal.
Noch mal zu meinem letzten Besuch beim Orthopäden, der mich so positiv gestimmt hatte: Wir hatten über das Thema Sport gesprochen. Ich war ja fest davon ausgegangen, dass er jetzt noch mal wiederholt, was er nach der Diagnose des Bandscheibenvorfalls vor knapp vier Jahren und zu Beginn der aktuellen Problematik gesagt hatte, dass nämlich das Laufen in der Form, wie ich es bisher betrieben habe (WENN ich es denn betrieben habe, zuletzt ja nicht so), vorbei ist. Also keine Marathons mehr, kein intensives Training mehr, sondern nur noch lockeres Joggen in moderater Länge.
Ich fing das Gespräch erst mal mit der Frage nach dem Schwimmtraining an und ob er meint, dass ich im August durch den Zürichsee schwimmen könnte. Er sagte - zu meiner Überraschung - dass ich einfach ab sofort wieder schwimmen solle und halt mal schauen solle, ob es Probleme mache. Wenn nicht, spräche nix dagegen.
Er kam dann selbst aufs Laufen und meinte, dass ich den ganzen Sommer über mit dem Laufen noch aussetzen solle, um dem entzündeten Wirbelkörper Zeit zu geben. Überhaupt sei es natürlich besser, nicht mehr zu laufen, aber er denke, dass es für mich ja zum Leben dazu gehöre und dass man dann ggf., falls wieder Probleme auftauchen, operieren sollte. Er würde dann einen minimalinvasiven Eingriff empfehlen, bei dem die Teile der defekten Bandscheibe entfernt werden, die in den Wirbelkanal hinein ragen und seiner Meinung nach auch die aktuelle Entzündungsproblematik ausgelöst haben.
Hier im Krupp Krankenhaus würden sie diesen kleinen Eingriff, der heute Routine sei, sehr gut machen. Sie würden eigentlich nicht so gerne operieren, wenn's nur um die Wiederherstellung der Sportfähigkeit geht, aber er denke, dass er sich mit dem Chefarzt da kurzschließen könne, damit er es macht. (Hat schon Vorteile, in einer Privatpraxis behandelt zu werden... Und soo teuer sind die Rechnungen, die ich von ihm kriege, gar nicht, die ich ja selbst zahlen muss, weil ich nicht privat versichert bin. Allerdings weiß ich nicht, ob ich weniger zahlen muss, weil er ein angeheirateter Verwandter von mir ist.)
Ich hatte ja bisher einer OP eher ablehnend gegenüber gestanden, aber ich vertraue diesem Arzt sehr und er meinte halt, dass er davon ausgeht, dass das immer wieder Probleme macht. Hat es ja auch in den letzten Jahren, wenn auch nicht so krass wie jetzt zuletzt.
Er meinte, dass er denkt, dass ich nach einer OP gute Chancen hätte, auch wieder laufen zu können.
Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, ob das alles sinnvoll ist. Also die OP und ob ich überhaupt wieder laufen sollte. Naja, ich warte jetzt einfach mal ab, wie sich das über den Sommer entwickelt und ob ich weiter Beschwerden habe oder nicht.
Heute Morgen dachte ich schon, dass ich jedenfalls auch dieses ekelhafte ins Bein ziehen, das ich jetzt seit Donnerstag zunehmend habe, auf keinen Fall dauerhaft ertragen kann, auch wenn es nicht ein starker Schmerz ist, und dass sich die Frage nach einer OP ja vielleicht schon viel früher stellt.
Aber ich muss mich außerdem noch mit dem Buch zum Thema (Rücken-)Schmerzen befassen, dass ein Forumsmitglied mir geschenkt hat (Danke!
) und im Internet über eine nicht invasive Behandlung recherchieren, über die meine Eltern einen Bericht im Fernsehen sahen.
Nachdem ich am Donnerstag jedenfalls grünes Licht fürs Schwimmen bekam, war ich am Freitag Morgen gleich im Rentnerbad. Großes Hallo, wo ich denn so lange gewesen wäre und dann ging's los, zur Feier des Tages auch noch auf meiner Lieblingsbahn, der rechten Außenbahn im Mehrzweckbecken!
Ich bin nur 1000 m geschwommen und es war eine große Freude! Ich bin 500 m ohne und 500 m mit Pullbuoy geschwommen und das schön locker. Zwischendurch dachte ich darüber nach 1500 oder 2000 m zu schwimmen, habe mich aber dagegen entschieden, weil ich locker wieder einsteigen will und gut aufpassen will, was mit meinem Rücken passiert.
Das Wochenende war bisher sehr schön. Am Freitag Nachmittag bin ich zu meiner besten Freundin ins Münsterland gefahren, wo sie einen Hof hat. Gestern Abend sind wir zurück gekommen und haben uns dann tatsächlich noch aufgerafft, in die Grugahalle zur großen Ü30 Party zu gehen. Ich hatte den Liebsten überredet, weil man dort auch Salsa tanzen kann, aber eben nicht nur. Es war wieder eine seltsame Veranstaltung mit teilweise sehr schrägen Gästen, aber ich hatte durchaus Spaß. Und habe diesmal sogar den schönen, rumänischen Schuhmacher getroffen, der dort immer in der Schlager-Area rumturnt und Discofox tanzt. Ich kriege ja eigentlich Ohrenkrebs bei Schlagermusik, aber beim Tanzen ist mir alles egal, Hauptsache Paartanz! Ich habe einfach keine Lust mehr auf dieses autistische Herumgehopse alleine. Ohne Mann tanzen macht mir Null Spaß mehr und ich tanze lieber zu Andrea Berg und Co als alleine. Der Schuhmacher sah extrem gut aus, war charmant wie immer und zeigte sich als geduldiger Discofox-Lehrer (ich kann das ja eigentlich nicht und falle zudem immer in die Salsa-Schritte). Björn hat bei der Musik das Kotzen gekriegt und hat sich in die Club-Area verzogen.
Wir haben dann noch ein Paar in der Salsa-Area bestaunt, die so unglaublich schön getanzt haben, Hammer! So wollen wir es auch können und werden deshalb gleich brav zum Unterricht gehen.
Morgen ist wieder Fastentag. Hatte ich, glaube ich, schon geschrieben, dass ich mit zwei Arbeitskolleginnen zusammen jetzt immer einen Tag in der Woche faste? Keine Ahnung, ob's für was gut ist, aber schaden wird eine 24 stündige Unterbrechung meiner permanenten Fresserei sicher nicht...
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und grüße euch ganz herzlich: J.