Wenn Ackermann seinen Job gut machen würde, stände er nicht vor Gericht. Und die Medien hätte ihn nicht auf der Abschußliste.
Ein guter Manager schafft es, Leute rauszuschmeissen, unverhältnismäßig hohes Gehalt zu kassieren, Nutten in der Tschechei zu bezahlen und in der Öffentlichkeit trotzdem ein hohes Ansehen zu geniessen.
Für mich ist Ackermann ein Versager, der es geschafft hat, das andere Leute für ihn eine guten Job machen (seine Anwälte z.B) und er die Lorbeeren dafür einheimst.
Als sein Chef hätte ich ihn schon lange rausgeschmissen, bei der schlechten Publicity die er meiner Fa. macht.
Ackermanns Job ist ja nicht, sich vom Gericht fernzuhalten oder ein astreines Image für die Bildzeitung zu pflegen.
Er muss den Börsenkurs pflegen (macht er gut) und gute Bilanzen vorweisen (macht er auch sehr gut).
Er trifft teilweise sehr unpopuläre Maßnahmen und ist im Gegenzug Deutschlands meistgehasster Manager. Das Privatkundengeschäft mit Otto-Normalverbraucher ist der DB sowas von egal...
Und Ackermann eckt dabei öfters mal an. Meines Erachtens nicht immer ungewollt.
... muss man nicht gut finden, ist aber so.
Mir sind Manager, die mit populären Entscheidungen Erfolg haben auch lieber. Aber den Leuten, die über Ackermanns Leistung entscheiden, ist sie 13 Millionen wert.
Bei so einem Thema schwingt immer etwas Neiddebatte mit. Ich gebe es gerne zu, ich wäre auch gerne stinkreich, wenn gleichzeitig der Rest meines Lebens so bliebe, wie er ist. Etwas neidisch auf die Kohle bin ich durchaus.
Ob die Elite der Spitzenverdiener ihr Gehalt auch tatsächlich verdient hat, dazu gibt es viele kritische Untersuchungen. Bei Radiosender SWR2 habe ich dazu neulich eine 30-Minuten Sendung der Reihe "SWR2 - Wissen" verfolgt (eine Art Sachthemenmagazin). Demnach scheint es wohl mehrheitlich so zu sein, dass fast alle Spitzenverdiener (85%) bereits in einer sozialen Elite aufgewachsen sind. Sie stammen aus reichen, einflussreichen Familien. Diese Klasse bildet später die Spitzenverdiener. Es ist statistisch erwiesen, das diese Klasse bei den Spitzenpositionen weitgehend unter sich bleibt. Es ist ein Märchen, dass Spitzenjobs die Folge von guten Zeugnissen und Fleiß wären. Zwar gibt es das, ist aber die krasse Ausnahme. Spitzenverdiener sind fast immer die Söhne von sehr einflussreichen und sehr wohlhabenden Familien.
Ebenso ist es nach Ansicht der Autoren der Sendung ein Märchen, dass hinter einem Spitzengehalt auch eine Spitzenleistung steht. Das fängt bei den Zeugnissen an, die keineswegs überdurchschnittlich sind (bei bestimmten Berufsgruppen sind sie sogar unterdurchschnittlich, nämlich bei den Spitzenjobs in Ministerien). Es gilt angeblich auch für die Prozentzahl der "richtig getroffenen Entscheidungen" usw. Die besonderen Qualitäten der Spitzenverdiener scheinen auch weniger auf der fachlichen Seite zu liegen, als auf der persönlichen: Was sie auszeichnet, ist schlicht und einfach ihre elitäre bürgerliche Erziehung, die es ihnen ermöglicht, angemessen mit ähnlich erzogenen Menschen zu kommunizieren (Etikette, Allgemeinbildung). Da die Führungszirkel gerne unter sich bleiben, ist es entscheidend, gut "hineinzupassen".
Noch ein Aspekt wurde genannt: Spitzenverdiener haben in ihrer Karriere häufig durch riskante Entscheidungen auf sich aufmerksam gemacht. Da sie eine Familie mit viel Geld und hervorragendem sozialen Netzwerk hinter sich wissen, riskieren sie ohne mit der Wimper zu zucken ihren Job, zum Beispiel, indem sie in einer Sitzung in der Chefetage mal ordentlich allen die Meinung geigen. Das bedeutet eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit. Ob das, was da durchgesetzt wird, auch Hand und Fuß hat, steht auf einem anderen Blatt. Denn die Stimmen jener, die von der Sache mehr verstehen aber den Mund nicht so weit aufreißen wollen, gehen dabei leicht unter.
(Wen's interessiert: die Sendung gibt es zum Nachhören auf der Website des SWR -> iPod beim Joggen).
"Die Vergütung besteht aus einem Grundgehalt von 1,2 Millionen Euro und einer erfolgsabhängigen Komponente von 12,0 Millionen Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht der Deutschen Bank hervorgeht. "
Ich hab schon gewußt, dass der erfolgsabhängige Teil im Verhältnis signifikant hoch ist - aber so hoch Und weiter ...
"Das Institut hatte für 2006 den höchsten Gewinn seiner Geschichte ausgewiesen. ..Im vergangenen Jahr hatte der deutsche Branchenprimus vor Steuern 8,1 Milliarden Euro verdient und den Überschuss um 70 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro gesteigert."
Das muss man sich mal reinzieh'n! 6 Mrd Da nehmen sich die 13, Mios dagegen eher bescheiden aus. Erst recht das Grundgehalt von 1,2 Mios. Prozentrechnen kann jeder selbst.
Hab mal gegoogelt: Im Jan 06 war der Kurs der Aktie bei irgendwo um die 82EUR (+/-) im Jan07 so um die 102 EUR (+/-). Eine Steigerung um ca. 24%. Respekt.
helmut
P.S. Mir ist der Hr. Ackermann hinten und vorne nicht symphatisch. Insgesamt habe und hatte ich immer so meine Schwierigkeiten mit den Managern der DeuBa.
Danke Klugschnacker. Das bestätigt, was ich seit jeher glaube und wovon ich nach den Erfahrungen meines bisherigen Arbeitslebens fest überzeugt bin.
Diese "Leistungen" sind eben nicht durch die sogenannte Arbeitsleistung gedeckt - es spielen ganz andere Faktoren eine Rolle. Speziell und grade in der Politik ist das so. Und wenn man sich mal die familiären Verquickungen z.B. bei VW und Porsche anschaut, dann weiß man auch, dass das nicht die Arbeit "von unten nach oben" war, die da manchen auf den Chefsessel geholt hat.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Es geht ja im Grunde nicht um Neid. Das ird uns nur gerne eingeredet.
Es geht um Gerechtigkeit. Bei so manchen Entscheidungen der Leute, fragt man sich, ob denen überhaupt eine erfolgsabhängige Prämie zusteht. Arbeitsplätze abzubauen ist nicht gerade das was den Normalo glücklich macht.
Zudem machen solche Aktionen wie bei der Mannesmann-, VW-, Siemens-Affäre natürlich Leute ziemlich sauer auf die Vorstände.
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Je groesser der Deppenfaktor, desto gigantischer das Bescheidwissergefühl.
R4tzF4tz
Es geht ja im Grunde nicht um Neid. Das ird uns nur gerne eingeredet.
Es geht um Gerechtigkeit. Bei so manchen Entscheidungen der Leute, fragt man sich, ob denen überhaupt eine erfolgsabhängige Prämie zusteht. Arbeitsplätze abzubauen ist nicht gerade das was den Normalo glücklich macht.
Zudem machen solche Aktionen wie bei der Mannesmann-, VW-, Siemens-Affäre natürlich Leute ziemlich sauer auf die Vorstände.
1. Das Leben ist nicht gerecht (nix Neues).
2. Entscheidungen muessen fuer das Unternehmen sinnvoll und nicht zwingend moralisch nachvollziehbar oder gar den Normalo gluecklich machend sein. Das eine bedingt aber zunehmend das andere (CSR, Corporate Social Responsibility).
3. "Affaeren" der von Dir genannten Art sind abscheulich und zu verurteilen, aber menschlich und zudem nicht vom Status oder Verdienst abhaengig. Gut ist doch, dass sie aufgedeckt wurden und entsprechend bestraft werden.