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Zitat von Schwarzfahrer
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Oh Je, du brauchst wirklich nicht wundern, (obiges Statement hab ich neulich so ähnlich von irgendeinem Afd'ler gelesen, der hat wahrscheinlich den gleichen Artikel gelesen), dass du für einen Solchen gehalten wirst. Damit wollte er halt sagen, das er keine Nazi ist, da rechts, und die alten Nazis eigentlich links. Klassische Relativierung.
Du bezeichnest den Artikel als wirr, ich auch. Warum gibst du den Satz, der dir gefällt wider? Die alten Nazis als links und Antikapitalisten zu bezeichnen ist schon hammerhart, wer hat an Zyklon B verdient, nicht der Nazi Staat, google mal wie die Firma hieß. Wer hat die Kanonen für WK II gebaut etc. etc.
Das ging runter bis in die Mittelständischen Unternehmen, die Bekleidungsfirma in der ich in den 70igern ´ne Ausbildung machte wurde durch Uniformherstellung / Fallschirme ... und Zwangsarbeitern richtig groß (die Rechnungen dazu gabs noch in den Siebzigern im Keller).
Die Gleichsetzung von Rechts und Links bzw. rechter und linker Gewalt finde ich schon immer verheerend. Es gab den RAF Terror in Siebziger/Achzigern in denen ich politisch sozialisiert wurde, es gab aber auch die Wehrsportgruppe Hoffmann, das
Oktoberfestattentat nie richtig aufgeklärt wurde.
Selbst in den Jugendkulturen (u.a. Punks, rechte Skins) war nix vergleichbar oder gleichsetzbar. Da hab ich mal vor Jahrzehnten ´ne Diplomarbeit drüber geschrieben
Und wenn ich schon mal dabei bin, es ging hier auch mal um Abschiebungen. Ich hab einen Großvater der 1919 nach 20 Jahren England, er hatte sich ab 1899 ein Existenz als
Metzger dort aufgebaut.
Das fand er immer sehr ungerecht. Für mich und seine anderen vielen Enkel war´s gut, wir hätten ohne diese Abschiebung nie existiert
. Er holte 2 seiner Schwestern nach England nach. Eine heiratete dort einen Deutschstämmigen. Der hatte bereits einen englischen Pass. So wurde sie nicht abgeschoben und haben wir haben englische Verwandte zu denen wir Kontakt haben. Die andere Schwester wurde mit ihren Kindern abgeschoben, einer ging in den Zwanzigern zurück, und kämpft in WK II für England, sein Bruder starb in Rußland als Soldat. Ende der 40iger Jahr, nach dem Krieg, war meine Mutter einige Zeit in England zum aufpäppeln.
Väterlichseits tourten meine Vorjahren in den Jahrhunderten durch Osteuropa und hatten alle mögliche Staatsbürgerschaften.
Passt indirekt hier rein, eher in irgendeinen Flüchtlingsfaden, aber egal, wenn ich schon mal was schreibe.
Mit Nationen und irgendeiner nationalen Kultur kann ich irgendwie nix anfangen.
Irgendwo hier im Faden gings um veränderte Kantinengespäche, ich weiß nicht ob´s mir, Schwarzfahrer, dir gegenüber auch so ging. Ich fand unsere Gespräche nach irgendwelchen Wettkämpfen vor 10 Jahren oder so immer ganz nett, aber was ich in den letzten Jahren von dir so gelesen habe, sicher nicht alles, da konnte ich nicht oft zustimmen, zum Teil fand ich's furchtbar, wie obige Relativiererei.
Letzten Samstag war ich mit einigen Freunden auf ´ner Demo mit 18000 unterschiedlichsten Menschen, das empfand ich trotz der Kälte als sehr positiv, auch die vielen jungen Leute, die dort waren, auch wenn ich mit manchen Parolen, altersbedingt, nicht so viel anfangen konnte.