Das Gleiche Argumente brachte das Planungsbüro bei der Umgestaltung der Stadt in der ich arbeite.
Da werden jetzt die Buchten für die Busse entfernt, damit die Busse auf der Straße halten müssen und die Autofahrer nicht mehr vorbeikommen. Zitat Stadtplaner: Wenn die Autofahrer dann immer warten müssen überlegen sie sich ob sie das nächste mal den Bus nehmen.
Ich ,der den Wocheneinkauf hier erledigt und hier arbeitet, überlege mir aber, ob ich in Zukunft auch noch die Lebensmittel bei Amazon bestelle und meinen Job bei der Stadt kündige und wo anders arbeite.
So wird ja seit vielen Jahren Verkehrspolitik in München gemacht. Ich fahre selbst praktisch immer mit dem Rad (wenn die Wege nciht vollständig vereist sind wie jetzt gerade). Aber wie wenig man Rücksicht nimmt auf Gewerbetreibende, das ist schon absurd. Es werden keine Lieferzonen eingeplant etc. Ab ins Internet..
Und was ändert das am Stau? Man könnte sich ja eher mal der Grundsatzfrage von zu viel Individualverkehr beschäftigen. Wie Arne schrieb, ist die Anzahl an Staus durch Klimaaktivisten absolut zu vernachlässigen, wird halt aktuell nur sehr hochgebauscht. Man bekommt den Eindruck, dass man nur noch in Staus steht, weil sich Leute auf die Straße kleben, aber das ist gewiss nicht so.
Es ist wichtig, sich mit der Grundsatzfrage zu beschäftigen. Ich begrüße das sher. Ich halte die Art des Protests über Straßenblockierung und Sachbeschädigung für falsch.
Weil das eine versehentlich und rechtmäßig stattfindet und das andere eineabsichtliche Ordnungswidrigkeit ist. Privatpersonen sollen nicht den Verkehrsfluss regeln dürfen.
Dürfen sie ja nicht. In Berlin werden bis zu 2.000 Euro Zwangsgeld für’s Kleben verhängt.
Ich finde, dass Du schon einen guten Punkt auf Deiner Seite hast: Die öffentliche Ordnung ist schützenswert. Es sind Regeln des Alltags, die wir uns selbst gegeben haben und ein Ausdruck unserer Demokratie sind. Das darf man nicht einfach angreifen, mit dem Hinweis auf die subjektiv empfundene moralische Rechtmäßigkeit dieses Angriffs. Da hast Du aus meiner Sicht recht.
Andererseits gehört es zu unserer Demokratie, dass sie selbstkritisch gegenüber ihren Regeln ist und sich auch durch bewusste Regelüberschreitungen herausfordern lässt. Beispielsweise waren wir gezwungen, über unsere Gesetze zum selbstbestimmten Sterben nachzudenken, als Ärzte sich über das bestehende Recht hinweggesetzt haben. Man kann sie nicht nur als Kriminelle sehen, sondern auch als Impulsgeber für unsere Gesellschaft. Ich halte Deinen Einwand für berechtigt, dass man nicht leicht unterscheiden kann, wer schlicht gegen das Recht oder die Ordnung verstößt, und wem wir dabei berechtigte Ziele zugestehen wollen. Das weiß man wohl immer erst hinterher.
Ich stimme Dir auch darin zu, dass die Letzte Generation ihrerseits selbstkritisch über die Wahl der geeigneten Mittel nachdenken sollte. Vielleicht kommt die aktuelle Strategie bei zu vielen Menschen schlecht an.
Das Gleiche Argumente brachte das Planungsbüro bei der Umgestaltung der Stadt in der ich arbeite.
Da werden jetzt die Buchten für die Busse entfernt, damit die Busse auf der Straße halten müssen und die Autofahrer nicht mehr vorbeikommen. Zitat Stadtplaner: Wenn die Autofahrer dann immer warten müssen überlegen sie sich ob sie das nächste mal den Bus nehmen.
Ich ,der den Wocheneinkauf hier erledigt und hier arbeitet, überlege mir aber, ob ich in Zukunft auch noch die Lebensmittel bei Amazon bestelle und meinen Job bei der Stadt kündige und wo anders arbeite.
Super Idee! Fast so gut, wie die Geschwindigkeitsschwellen an jeder Ecke, über die die Rettungswagen dann mit Patient drüberhoppeln müssen. Bei mir im Wohnviertel haben sie eine vollkommen unlogische Einbahnstraßenregelung eingeführt, die nicht etwa dazu führt, dass weniger Autos ins Viertel fahren, sondern dass die Fahrzeuge, die einmal reingefahren sind, länger unterwegs sind, weil sie nicht mehr rausfinden…
Eine konkrete Lösung habe ich aber auch nicht, denke aber, es müsste aber vermutlich eher in Richtung eines strengeren Einfahrverbotes gehen, das Fahrzeuge/Personen, die nichts in dem jeweiligen Viertel/der Innenstadt zu suchen haben, zuverlässig ausschließt. Problem dabei wird sein, das unbürokatisch und einfach zu halten, damit alle, die auf ihr Fahrzeug angewiesen sind, dieses auch nutzen können, aber gleichzeitig alle Schlupflöcher zu schließen.
M.
Geändert von Matthias75 (16.12.2022 um 11:05 Uhr).
Friedrich Merz hat übrigens bei Lanz nochmal nachgelegt:
"Die Gewalt gegen Personen hat immer mit Gewalt gegen Sachen begonnen. Das war der Ursprung auch des Terrorismus in Deutschland"
Andererseits gehört es zu unserer Demokratie, dass sie selbstkritisch gegenüber ihren Regeln ist und sich auch durch bewusste Regelüberschreitungen herausfordern lässt. Beispielsweise waren wir gezwungen, über unsere Gesetze zum selbstbestimmten Sterben nachzudenken, als Ärzte sich über das bestehende Recht hinweggesetzt haben. Man kann sie nicht nur als Kriminelle sehen, sondern auch als Impulsgeber für unsere Gesellschaft. Ich halte Deinen Einwand für berechtigt, dass man nicht leicht unterscheiden kann, wer schlicht gegen das Recht oder die Ordnung verstößt, und wem wir dabei berechtigte Ziele zugestehen wollen. Was weiß man wohl immer erst hinterher.
Ich stimme Dir auch darin zu, dass die Letzte Generation ihrerseits selbstkritisch sein und über die Wahl der geeigneten Mittel nachdenken sollte. Vielleicht kommt die aktuelle Strategie bei zu vielen Menschen schlecht an.
Der letzte Absatz trifft es sicherlich ganz gut. MAn könnte ja drüber nachdenken zu sagen "Okay jetzt haben wir genug Aufmerksamkeit mit dem Kleben bekommen. Jetzt suchen wir andere Protestformen".