Gerade habe ich noch von einem Analysten gehört, dass selbst China weiter auf Distanz geht. Keine neuen Öl-/Gas-Verträge, Huawei friert Aktivitäten in Russland ein, Unionpay kommt auch nicht voran.
Ohne unmittelbare Kriegshandlungen kann der Westen früher oder später wieder Zugriff auf billige russische Rohstoffe gewinnenb und den russischen Binnenmarkt für die Produkte westlicher Firmen als Absatzmarkt nutzen. Auch das macht den Wunsch nach schneller Beendigung der Kriegshandlungen aus Sicht vieler im Westen, die sich niedrige Kraftstoff- und Gaspreise und weiterhin hohes Wirtschaftswachstum wünschen sehr attraktiv, auch wenn Menschenrechte und Völkerrecht dem im Wege stehen.
Ich halte die Sanktionen im Moment für richtig, sehe aber die langfristigen Folgen kritisch.
Mir geht es dabei nicht um preiswerten Konsum oder um deutsches Wirtschaftswachstum, für das man nach Deiner Darstellung die Menschen- oder Völkerrechte über Bord werfen würde. Sondern mir geht es um einen dauerhaften Frieden mit Russland, nach dem Ende des Krieges gegen die Ukraine.
Wenn man dieses große Land am Rande Europas wirtschaftlich existenziell bedroht, bleibt das nicht ohne Folgen für den Frieden in Europa. An einem neuen Kalten Krieg, mit Russland und China auf der einen, die USA und Europa auf der anderen Seite, mit erneuter Aufrüstung und einem Wirtschaftskrieg, haben wir kein Interesse.
Die sofortigen, schell wirksamen und – nach Friedensschluss – wieder rückgängig zu machenden Sanktionen unterstütze ich. Langfristig wirksame, schwer rückgängig zu machende Sanktionen sehr ich eher als Grundstein für den nächsten Krieg.
Das stellt doch kein Mensch in Frage, es geht aber darum, wie man jetzt und in den nächsten Wochen, Monaten oder evtl. weiteren Jahren der Putinherrschaft mit Russland und dem Regime umgeht.
Ein erster Schritt wäre es, dass man aufeinander zugeht. Mögen die Anliegen von Russland und Ansichten auch unbegründet sein, man wird sie ernst nehmen müssen und nicht als Geschwätz oder Propaganda wegwischen können.
Denn das Kind ist leider bereits in den Brunnen gefallen. Russland ist eine Atommacht und droht damit. Das sind Fakten. Ich würde sie ernst nehmen, wäre ich in Verantwortung und nicht nur ein schlauer Forenschreiber ;-)
Sondern mir geht es um einen dauerhaften Frieden mit Russland, nach dem Ende des Krieges gegen die Ukraine.
Die gesamte Diskussion dreht sich doch um die Frage wie der Krieg beendet werden kann. Was danach passiert steht in den Sternen und hängt ganz massiv von der Situation zum Ende des Krieges ab. Zuerst muss der Krieg beendet werden, dann kann man über die Zeit danach diskutieren. Bei dir habe ich schon lange den Eindruck, dass du in der Diskussion immer wieder die aktuelle Situation mit einem Zustand nach Kriegsende (mit oder ohne Putin) durcheinander wirfst.
Die gesamte Diskussion dreht sich doch um die Frage wie der Krieg beendet werden kann. Was danach passiert steht in den Sternen und hängt ganz massiv von der Situation zum Ende des Krieges ab. Zuerst muss der Krieg beendet werden, dann kann man über die Zeit danach diskutieren. Bei dir habe ich schon lange den Eindruck, dass du in der Diskussion immer wieder die aktuelle Situation mit einem Zustand nach Kriegsende (mit oder ohne Putin) durcheinander wirfst.
Von einem Forenschreiber erwarte ich nicht, dass er ein "später" mit einbezieht. Von der politischen Führung allerdings schon.
Wir sind selten einer Meinung. Da finanziert man denen Waffen, bürgt mit Krediten und FW Steinmeier wird ausgeladen. Ohne Worte.
Stimme voll zu.
P.S.: ganz sicher ist es legitim, sich über einen Sollzustand Gedanken zu machen, ein Ziel zu definieren, welches den Istzustand verändert (Gegenwart), da das Handeln im hier und jetzt auf das Soll (Zukunft) ausgerichtet wird.
Ich halte die Sanktionen im Moment für richtig, sehe aber die langfristigen Folgen kritisch.
Mir geht es dabei nicht um preiswerten Konsum oder um deutsches Wirtschaftswachstum, für das man nach Deiner Darstellung die Menschen- oder Völkerrechte über Bord werfen würde. Sondern mir geht es um einen dauerhaften Frieden mit Russland, nach dem Ende des Krieges gegen die Ukraine.
Wenn man dieses große Land am Rande Europas wirtschaftlich existenziell bedroht, bleibt das nicht ohne Folgen für den Frieden in Europa. An einem neuen Kalten Krieg, mit Russland und China auf der einen, die USA und Europa auf der anderen Seite, mit erneuter Aufrüstung und einem Wirtschaftskrieg, haben wir kein Interesse.
Die sofortigen, schell wirksamen und – nach Friedensschluss – wieder rückgängig zu machenden Sanktionen unterstütze ich. Langfristig wirksame, schwer rückgängig zu machende Sanktionen sehr ich eher als Grundstein für den nächsten Krieg.
Ich teile deine Bedenken. Wenn man Russland existenziell bedroht wird das Folgen nach sich ziehen. Welche ist schwer abzuschätzen.
Ich erinnere mich gerade an ein Buch das ich als junger Kerl mal gelesen hatte:
Red Storm Rising ("im Sturm") von Tom Clancy. Natürlich war das Fiktion. Der Plott aber war: Terroristen hatten die russische Ölinfrastruktur massiv gestört. Das hat Russland veranlasst einen Feldzug zur Erschließung neuer Wirtschaftsgebiete gegen Westen zu führen.
Erscheint mir gerade ziemlich aktuell.
Ich teile auch deine Einschätzung, dass der Punkt kommen wird, an dem man auch die Ukraine zu einem Kompromiss anhalten wird. Aber es ist schon eine schwierige Frage, Russland Land gegen Frieden anzubieten - damit hätte Russland ja einen Teil seiner Ziele erreicht.