Von überhaupt nichts. Denn in der Bibel gibt es jede Menge außer-ehelichen Sex, sogar Prostitution, ohne dass die Autoren darin ein Problem sahen. Aber die Bibel wurde eben über lange Zeit und von sehr vielen Autoren und Strömungen zusammengestückelt, sodass man Hinweise auf alles und jedes findet, und dessen Gegenteil.
Der „Urvater“ in der Bibel, mit dem Gott den ersten Bund schloss und sich als erstes offenbarte, war nicht Moses und der brennende Dornbusch. Sondern es war Abraham. Abraham schwängerte seine Sklavin, weil seine Ehefrau keine Kinder bekam. Daraufhin lebten Abraham, seine Frau, seine Sklavin und sein Sohn unter dem gleichen Dach. Die Bibel sieht darin überhaupt kein Problem, sondern lobt Abraham in höchsten Tönen. Später bekam seine Frau dann doch noch ein Kind, daraufhin schickte er die Sklavin mitsamt dem Sohn in die Wüste, also in den sicheren Tod. Eine spätere Einfügung spann die Geschichte weiter und rettete die Sklavin in der Wüste durch ein Wunder, aber ursprünglich ist sie dort mit ihrem Sohn verdurstet. Spätere Autoren bekamen wohl Gewissensbisse.
Sein zweiter Sohn Isaak (den er mit seiner Ehefrau gezeugt hatte) wurde von ihm später auf dem Scheiterhaufen angezündet, weil Gott ihn damit auf die Probe stellte. Diese Opferung Isaaks gilt bis heute als Ausweis dafür, dass Abraham das optimale Vorbild für alle Gläubige war.
Onan wurde von Gott persönlich aufgefordert, die Ehefrau seines Bruders zu schwängern. Das war damals allgemein üblich wenn ein Ehemann starb, die Ehefrau aber noch keine Nachkommen hatte (also keine „Rentenversicherung“ hatte). Die Bibel erläutert dies nicht näher, deswegen geht man davon aus, dass es allgemein üblich war.
Lot, der als einziger Bewohner seiner Stadt von Gott für rechtschaffen befunden wurde, bot seine jungfräuliche Tochter (vermutlich unter 12 Jahre) dem Mob zur Vergewaltigung an. Später hatten seine Töchter Sex mit ihm.
Einvernehmlichen und exklusiven Sex zwischen Eheleuten findet man in der Bibel so gut wie nicht. Prostitution ist selbstverständlich. Ebenso wie Vergewaltigung. Gott selbst droht damit, die Frauen der Ungläubigen vergewaltigen zu lassen, und zwar vor den Augen ihrer Ehemänner und in aller Öffentlichkeit.
König David, der höher nicht geschätzt werden konnte, sodass sich die Autoren des Neuen Testaments größte Mühe gaben, Jesus eine Verwandtschaft mit David zu basteln (daher die Stammbäume), vergewaltigte eine Frau und ermordete anschließend ihren Ehemann, um es zu vertuschen bzw. sich Unanehmlichkeiten zu ersparen.
Weibliche Sklavinnen waren ganz selbstverständlich auch zu intimen Dienstleistungen verpflichtet. Es gibt sogar Vorschriften, wie man sie an andere Männer weitergeben sollte, wenn man ihrer überdrüssig wurde. (Geheim blieb jedoch, wie man sich der unerwünschten Nachkommen entledigte, die dabei entstanden. Es ist aber nicht schwierig, es sich vorzustellen.)
Die Bibel ist nach heutigen Maßstäben ein echter Schweinestall. Erst spätere Textteile änderten dies. Paulus formulierte einige Teile der kirchlichen Vorstellungen von Sex und Ehe (er empfahl Enthaltsamkeit und sah die Ehe als zweitrangiges Mittel zur Triebabfuhr), aber der größte Teil der heutigen kirchlichen Sexualmoral stammt überhaupt nicht aus der Bibel, sondern wurde von Augustinus (ca. 400 nach Christus) erfunden und gilt seitdem.
5. Mose 22,28f: Opfer von Vergewaltigung müssen den Vergewaltiger heiraten. Eine Scheidung ist, anders als sonst im jüdischen Recht, ausgeschlossen:
„Wenn ein Mann ein jungfräuliches Mädchen trifft, das nicht verlobt ist, und er sie ergreift und er ihr beiwohnt, und man sie findet, so soll der, der ihr beigewohnt hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberstücke geben und sie wird seine Frau. Weil er sie gedemütigt hat, darf er sie nicht fortschicken sein ganzes Leben lang. (Dtn 22,28f.)“
Um eine ganz neuzeitliche Form handelt es sich sowieso bei der Liebesheirat, die erst mit dem Bürgertum und der Romantik im 18. Jahrundert als Alternative zu den "Vernunftehen" des Adels, der Bauern und Handwerker und Teilen des Bürgertums entstanden. Insofern kann man schwer die heutigen sexuellen Moralvorstellungen als Maßstab für frühere Epochen nehmen, wo den Ehen Versorgungs- und Besitzüberlegungen zugrunde lagen. Der Sex mit dem Pflichtgemahl/in diente der Nachfolge von Erben und der Vermehrung des Einflusses von Sippen, für die Lust hatten im Mittelalter beim Adel Mätressen und Günstlinge zu sorgen. Das Ehesakrament der RKK und die kirchliche Trauung existiert wohl erst seit dem 12. Jahrhundert, vorher galten jeweils das Ehe"recht" der jeweiligen Ethnien (Römer, Germanen, Kelten etc.) und die Kirche predigte vorwiegend "Enthaltsamkeit" ausser zur Zeugung.
Die Zahlen waren mir nicht bekannt, danke für den Hinweis. Falls Sex mit Tieren zur Zeit Mose üblich oder häufig war, nehme ich meine Bemerkung zurück, dass seine Aussagen zur "Zoophilie" ein Hinweis auf eine psychische Störung seien. Ich halte ihn aber nach wie vor aufgrund anderer Textstellen für eine tief gestörte Persönlichkeit, sofern man ihm die Autorenschaft der Bücher Mose zurechnen will.
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Da sich christliche Kirchen auf seine Texte beziehen, ist es leider nötig, folgendes klarzustellen:
1. Sex mit Menschen ist etwas anderes als Sex mit Tieren. Es ist falsch, über beides gleich zu urteilen. In gleicher Weise ist es falsch, die eigene Ehefrau in der Liste der Besitztümer und Haushaltsgegenstände aufzulisten. Falls das die Menschen zur Zeit Mose oder zur Zeit Jesu nicht wussten: schlimm genug. Wir wissen es aber heute. Nach diesem Wissen haben wir uns zu richten und nicht nach dem moralischen Stand von Wüstenvölkern aus der Antike. Was Mose darüber dachte kann und muss uns vollkommen einerlei sein. (Es ist uns ja auch 100% einerlei, sofern es das eigene Leben und die eigenen Rechte betrifft.)
2. Bei der "Ehe für alle" geht es gar nicht vorrangig um Sex. Homosexualität ist auch eine Form von Liebe und nicht nur eine Form von Sex. Sie verdient daher unseren Respekt und ist anderen Formen von erwachsener Liebe gleichwertig.
3. Außerdem geht es um Rechte, die wir aus der Menschenwürde ableiten. Diese Rechte gelten für jeden Menschen und sind nicht an Bedingungen oder Voraussetzungen geknüpft, auch nicht an Voraussetzung der sexuellen Präferenz.
5. Mose 22,28f: Opfer von Vergewaltigung müssen den Vergewaltiger heiraten. Eine Scheidung ist, anders als sonst im jüdischen Recht, ausgeschlossen:
„Wenn ein Mann ein jungfräuliches Mädchen trifft, das nicht verlobt ist, und er sie ergreift und er ihr beiwohnt, und man sie findet, so soll der, der ihr beigewohnt hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberstücke geben und sie wird seine Frau. Weil er sie gedemütigt hat, darf er sie nicht fortschicken sein ganzes Leben lang. (Dtn 22,28f.)“
Also ich lese da daß der Mann die Frau heiraten muß mit der er geschlafen hat.
Ich möchte ja die Vergewaltigung nicht aussschliessen aber bei einer Verlobung wurde ja schon der Preis für die Frau verhandelt, so daß dann Einigkeit mit den Eltern der Frau vorausgesetzt werden kann. Über die Liebe der Frau sagt das noch lange nichts aus. Zudem scheint mir so wie es dort formuliert ist, es mir eher zur Strafe für den Vergewaltiger zu sein. Immerhin muß der eine befleckte Frau heiraten und bei Ihr bleiben.
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PB
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Zudem scheint mir so wie es dort formuliert ist, es mir eher zur Strafe für den Vergewaltiger zu sein. Immerhin muß der eine befleckte Frau heiraten und bei Ihr bleiben.
Ich habe den Zwinker-Smiley gesehen, dennoch: Mit 50 Silberstücken und einer Vergewaltigung kann man sich als Mann demnach jede Frau zur Ehefrau nehmen.
Ist es nicht merkwürdig, dass heute jeder aufgeweckte Vierzehnjährige eine bessere Moral und bessere Regeln für das Zusammenleben entwerfen kann, als es die angeblichen Worte Gottes in der Bibel vermögen? Niemand von uns würde freiwillig in das System biblischer Verhaltensregeln zurück wechseln wollen. Es müsste doch eigentlich genau umgekehrt sein.
Ich habe den Zwinker-Smiley gesehen, dennoch: Mit 50 Silberstücken und einer Vergewaltigung kann man sich als Mann demnach jede Frau zur Ehefrau nehmen.
Du hast meinen Punkt nicht verstanden, er muß sie zur Frau nehmen und versorgen.
Di siehst das vielleicht etwas zu romantisch.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ist es nicht merkwürdig, dass heute jeder aufgeweckte Vierzehnjährige eine bessere Moral und bessere Regeln für das Zusammenleben entwerfen kann, als es die angeblichen Worte Gottes in der Bibel vermögen? Niemand von uns würde freiwillig in das System biblischer Verhaltensregeln zurück wechseln wollen. Es müsste doch eigentlich genau umgekehrt sein.
Möchtest Du in den biblischen Zeiten gelebt haben?
Jetzt mal unabhängig von den biblischen Verhaltensregeln, das spricht ja dafür daß jeder 14 Jährige eben eher Frauen vergewaltigt hat und sich dann niemand um das überleben der Frau gekümmert hätte. Wie qbz bereits schrieb ist es eher unwahrscheinlich daß unsere Moralvorstellungen damals schon so existierten wie Heute.
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Wie qbz bereits schrieb ist es eher unwahrscheinlich daß unsere Moralvorstellungen damals schon so existierten wie Heute.
In der Bibel stehen doch nicht die Moralvorstellungen der Menschen in der Antike. Sondern angeblich die von Gott. Sie gelten nach Ansicht des Papstes auch für die heutige Zeit.
Sonst bräuchten wir doch hier gar nicht über das Buch Mose diskutieren.