Ich möchte hier gerne eine Lanze für die Dopingtests brechen! Natürlich sind sie nicht perfekt, die Sportler tricksen die Tester aus, betreiben "Grenzwertdoping", usw. Wir kennen alle die Probleme und wissen, wie viele Tests manche Sportler unbeschadet überstehen, bis sie dann einmal durch Blödheit oder "Pech" (aus ihrer Sicht :-)) doch mal auffliegen.
Ich denke aber NICHT, dass die Tests nichts bringen. Oder ohne doppelte Verneinung: Ich denke schon, dass die Tests zumindest ein bisschen was bringen.
Warum? Schaut Euch doch mal die "Rekordliste" von Alp d´Huez an. https://de.wikipedia.org/wiki/Alpe_d%E2%80%99Huez
An die Zeiten aus der Hoch-Zeit des EPO-Dopings kommt da derzeit niemand mehr ran. Ich deute das als Hinweis darauf, dass die heutigen Radfahrer zumindest nicht mehr so viel reinwerfen wie damals.
Und auch kleine Schritte bringen was im Kampf gegen Doping. Wenn wir - bevor wir überhaupt irgendwelche Maßnahmen setzen - darauf warten, dass Irgendwer eine Idee hat, wie man Doping ein für alle mal komplett verhindern kann, dann wird nie etwas passieren. In diesem Sinne will ich die Tests nicht überbewerten, aber besser als nichts sind sie allemal.
Das liegt eher an der Renngestaltung als am Vermögen. Die sind da letztes Jahr hochgefahren mit Tempowechselsprints und Stehversuchen. Nur um mal nen Beispiel zu nennen. Am Rettenbachferner wurde letztes Jahr der Rekord zum Beispiel pulverisiert. Glaube war bei der Tour de Swiss. Einfach von vorne alleine hochgefahren.
Ich vermute... von Wissen will man ja lieber gar nicht reden... dass die Tests höchstens das Schlimmste verhindern und zumindest da wo man davon ausgehen muss getestet zu werden einen Limiter darstellen. Und das beziehe ich nicht auf den Radsport alleine.
Nachdem wir einiges über die Stadt Erfurt gehört haben, möchte ich dem werten Leser noch die Stadt Bleicherode in Erinnerung bringen. Beide Städte sind in Thüringen, etwa eine Autostunde voneinander entfernt. Klingelt’s?
In Bleicherode befindet sich eine der zahlreichen Helios-Kliniken. Chefarzt in Bleicherode war Markus Choina. Laut Wikipedia soll er bereits Herrn Fuentes mit schwer nachweisbaren EPO-Varianten versorgt haben.
Wikipedia: "Nach Aussage des ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt gebe es in Deutschland, analog zu Spanien, einen Ring aus dopinghandelnden Ärzten. Choina hatte aus ungeklärter Quelle Medikamente zu Dopingzwecken beschafft. […]
Laut einer Reportage im Stern vom 30. August 2006 war Choina tiefer in die Affäre verwickelt, als zunächst angenommen. Statt lediglich als Zulieferer zu fungieren, soll der deutsche Arzt auch Blutkonserven aus Spanien erhalten haben. Jesús Manzano, der bereits im Jahr 2004 Anstoß zu Ermittlungen gegen Fuentes gegeben hatte, meldete sich abermals zu Wort. Er habe Choina schon vier Jahre zuvor bei Fuentes in Madrid getroffen."
Preidler regt mich echt auf.
Ich hab mein Blut nur abgezapft, ich kenne keine Namen, es tut mir so leid
Schön wie alle das System schützen!
Mir fehlt auch die Phantasie der Argumentation zu folgen. Getreu dem Motto ab heute will ich 7 Mal die Tour gewinnen. So ein Quatsch. Eigentlich ist das ziemlich clever (wenn man das in dem Zusammenhang so sagen darf) von Preidler. Er ist der erste der "ehrlich" ist und nicht bis zur B-Probe alles leugnet. Er hat selber den Vertrag aufgelöst und offensichtlich die Konsequenzen getragen. Ist zwar alles schön geheuchelt aber an sich "clever". Wer jetzt damit kommt ist entweder Trittbrettfahrer (und wird auch so bewertet) oder wartet wirklich bis die Ermittler an die Tür klopfen. Beides ist weniger versprechend als die Strategie von Preidler. Je nach dem wer noch identifiziert wird spricht in 4 Wochen keiner mehr über den Preidler. Und so wie er sich verhält wird er in 3 oder 4 Jahren wieder irgendwo auftauchen oder mit dem Profiradsport abschließen und einen Radladen aufmachen.
Das einzige wo ich mir nicht sicher bin ist ob er wirklich andere beim Dopen gesehen hat (außer vielleicht im eigenen Team). Er wird wissen welche Leistungssteigerung zu hinterfragen ist und welche nicht aber ich glaube nicht, dass die bei der Blutentnahme in Erfurt zu viert da gesessen sind und Doppelkopf gespielt haben.
Na ja was heißt Clever. Die übliche Strategie z.b. auch von Zabel: Ich habs nur mal versucht. Wurde in Versuchung geführt, weils angeblich alle machen. Alle meine Erfolge hab ich sauber errungen.......
Glaubt doch keiner. Aber wie du sagst, evtl. fliegt er dann in Zukunft unter dem Radar weg.