Ich habe konkret nach dem Leiden gefragt, welches es rechtfertigen würde, dafür die ältere Generation zu opfern. Also die, die das aufgebaut haben, was wir jetzt haben und die, die 40 Jahre gearbeitet haben.
Ganz hart und sehr übertrieben gefragt...
Wäre es für Dich hinnehmbar, ein Leben für eine Ironman Triathlon Veranstaltung mit 2.000 Teilnehmern zu tauschen, damit sich 2.000 Menschen "wohler" fühlen?
Wenn man so etwas schreibt und dafür argumentiert, Menschen für das "große Wohl" zu opfern, sollte man schon genau das Wohl definieren können. Die Menschen kommen nämlich nicht zurück und hätten sonst vielleicht noch 5, 10 oder 15 Jahre gelebt.
Es gibt schwerwiegende Probleme zu lösen. Keine Frage. Häusliche Gewalt nimmt zu an Frauen und Kindern. Das ist für niemanden eine einfache Situation.
Ich finde, da wird das Problem ganz gut sichtbar. Corona hat Auswirkungen, die strikten Massnahmen aber auch. Beides ist nicht genau quantifizierbar und sehr komplex. Da würde man unbekanntes gegen unbekanntes gegenrechnen, was wenig Sinn macht.
Daher ist eine subjektive Einstellung dazu durchaus völlig ok!!! Und wie man an der langen Diskussion hier sieht, kann es keiner 100%ig berechnen, weder in die eine noch in die andere Seite.
Quatsch ist es nicht, was ich geschrieben habe. Das ist genau das, worauf Dein Beitrag abzielt. Ich habe aus einem abstrakten Gerede (hinter dem man sich gern ganz philosophisch versteckt) einen konkreteren Sachverhalt formuliert. Ich habe ihn als "übertrieben" sogar markiert.
Die Frage hast Du noch nicht beantwortet:
Zitat:
Zitat von Vicky
Welches Leiden denn genau?
Wer soll denn da genau wen vor was retten?
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Das ist auch kein Vorwurf dir gegenüber. Und damit will ich auch keine wirren Corona-Skeptiker oder Covidioten, wie auch immer man diese wirren Verschwörer nennen will, verteidigen. Aber die Diskussionskultur hier ist eine ganz einfache, in der es nur die eine Wahrheit gibt und jedes Abweichen davon direkt angegriffen und mit absurden Vergleichen direkt vom Diskurs ausgeschlossen wird.
Zu ebenjenem Thema erschien übrigens vor kurzem ein sozialwissenschaftliches Paper. Hier der Abstract dazu:
Es geht darum, wie diese Pandemie überstanden werden kann. Sicherlich wäre es am besten, wenn wir alle zu Hause einsperren, denn dann hätten wir keine Infektionen und keine Toten.
Ich denke wenn wir alle zu Hause eingesperrt wären, gäbe es tatsächlich recht bald sehr viel mehr Tote als aktuelle "Corona-Tote" ...
Zitat:
Das ist allerdings keine ernsthafte Möglichkeit. Deshalb gilt es einen Weg zu finden mit Corona zu leben. Und eine Wahrheit ist: Ja, es werden Menschen sterben. Die Frage, die sich stellt ist, wie schaffen wir es, dass möglichst wenig Menschen sterben und die sonstigen Schäden möglichst gering sind. Und das ist eine Diskussion die geführt werden muss, ohne dass solche abstrusen Vergleiche gezogen werden und davon schwadroniert wird, dass wir "Menschen opfern".
Wir brauchen eine Strategie, eine Zukunftsvision und einen pragmatischen Umgang mit Corona. Das fehlt noch immer vollkommen. Stattdessen wird sich verbarrikadiert und Andersdenkende werden in Schubladen gesteckt und Diskurse verunmöglicht.
Die meisten Länder in Europa haben mehr oder weniger dieselbe Strategie wir die Deutschen. Ich verstehe daher nicht, warum Du denkst, es fehle "vollkommen" an einer Strategie.
Ich sehe auch das Verbarrikadieren nicht. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gehören wir zu jenen Nationen, die sich vergleichsweise wenig verbarrikadieren mussten. Ich betone das letzte Wort, da es bei Dir so klingt, als würde das ohne Notwendigkeit geschehen.
Diskurse werden verunmöglicht? Jede Zeitung, jede Talkshow, alle Dokukanäle und sogar dieses Sportforum sind randvoll mit dem Diskurs. Auf breiterer Front lässt er sich kaum führen. Da die meisten Deutschen die Corona-Situation ähnlich einschätzen wie die Regierung und der Mainstream der Wissenschaft, wird eher händeringend nach Gegenpositionen gesucht, als dass diese unterdrückt würden.
Mir scheint eher, dass jene, die diese Gegenpositionen vertreten, sich darüber beschweren, dass ihnen widersprochen wird. Das ist aber ganz nornal.
Wir waren doch aber niemals zu hause eingesperrt. Es gab bei uns in Deutschland nie einen harten Lockdown, wie in Frankreich oder Spanien.
Wir haben jetzt ein dreiviertel Jahr unser Luxusleben runterfahren müssen.
Ja es gibt Probleme an vielen Stellen. Ja natürlich vermissen die Menschen ihr vorheriges Leben. Aber jetzt bleibt doch auch bitte mal ein bisschen auf dem Teppich.
Worunter genau haben wir denn zu leiden? Wir sind alle sozial abgesichert, wir müssen nicht auf der Straße hausieren, wir bringen uns nicht gegenseitig um und man geht auch nicht so schnell in den Knast.
Die allermeisten von uns sind schon mindestens 1 mal aus sehr schwierigen Situationen auch wieder raus gekommen. Das wird dieses Mal nicht anders sein.
Ich bin ziemlich erschrocken, welche ethisch-moralischen Abgründe sich an manchen Stellen hier so auftun.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Und damit will ich auch keine wirren Corona-Skeptiker oder Covidioten, wie auch immer man diese wirren Verschwörer nennen will, verteidigen. Aber die Diskussionskultur hier ist eine ganz einfache, in der es nur die eine Wahrheit gibt und jedes Abweichen davon direkt angegriffen und mit absurden Vergleichen direkt vom Diskurs ausgeschlossen wird.
Auf Deutsch: Du bestimmst, wer als wirrer Corona-Skeptiker oder Covidiot gelten darf, und welche andere Meinungen diskutiert werden müssen.
Das will aber jeder selbst beurteilen, sodass Du nicht umhin kommen wirst, Deine Standpunkte mit sachlichen Argumenten plausibel zu machen.
Die meisten Länder in Europa haben mehr oder weniger dieselbe Strategie wir die Deutschen. Ich verstehe daher nicht, warum Du denkst, es fehle "vollkommen" an einer Strategie.
Ich sehe auch das Verbarrikadieren nicht. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gehören wir zu jenen Nationen, die sich vergleichsweise wenig verbarrikadieren mussten. Ich betone das letzte Wort, da es bei Dir so klingt, als würde das ohne Notwendigkeit geschehen.
Diskurse werden verunmöglicht? Jede Zeitung, jede Talkshow, alle Dokukanäle und sogar dieses Sportforum sind randvoll mit dem Diskurs. Auf breiterer Front lässt er sich kaum führen. Da die meisten Deutschen die Corona-Situation ähnlich einschätzen wie die Regierung und der Mainstream der Wissenschaft, wird eher händeringend nach Gegenpositionen gesucht, als dass diese unterdrückt würden.
Mir scheint eher, dass jene, die diese Gegenpositionen vertreten, sich darüber beschweren, dass ihnen widersprochen wird. Das ist aber ganz nornal.
Welche Strategie? Es gibt keine Strategie! Es gibt ein mehr oder weniger schwammig formuliertes Ziel, dass die Zahl der Patienten auf Intensivstationen niedrig gehalten werden soll und der Anstieg gestoppt werden soll. Das ist allerdings keine Strategie.
"Verbarrikadieren" meinte ich im oberen Zusammenhang metaphorisch in Bezug auf die eigene Meinung. Es werden keine anderen Meinungen zugelassen, sondern es wird einer Einheitsmeinung gefolgt und Kritik daran ist unerwünscht.
Ja, den Diskurs gibt es, aber er wird an vielen Stellen nicht ernsthaft geführt. Damit meine ich in erster Linie Diskussionen wie hier in diesem Thread und in der Gesellschaft. Sobald es kritische Stimmen in Talkshows gibt (Schmidt-Chanasit, Streeck) werden diese mit schrägen Verweise auf Todesstatistiken anderer Länder abgelehnt. Es wird noch nicht einmal versucht einen Weg zu finden oder Fehler einzugestehen.