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Alt 20.04.2023, 20:56   #10369
Schwarzfahrer
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Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.211
Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Das nun wieder würde ich nicht als Kontraargument betrachten. 20% Verlust wäre ja im Vergleich zu Kohle, Gas oder Öl immer noch irre gut. Es mangelt einfach an der Verfügbarkeit.
Stimmt schon, die Verluste sind (bei guter Auslegung) verkraftbar und in der Größenordnung der Ladeverluste von Speichern; sie wirken sich aber auf die Verfügbarkeit von "überschüssigen" Windenergie aus - man braucht eben die 10 - 20 % mehr an installierten Leistung. Und natürlich die leistungsfähigen Stromtrassen, die wir vorerst nicht mal innerhalb von Deutschland hinbekommen...

(Und ja, natürlich geht es um kV, nicht um kW, Tippfehler in Eile habe ich korrigiert; die 10 % auf 2000 km gelten übrigens für 800 kV)
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Alt 20.04.2023, 21:14   #10370
Genussläufer
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.722
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Rechne mal die Wirkungsgrade ein: Klimaneutralen Strom herstellen, Wasserstoff erzeugen, Wasserstoff lagern, Wasserstoff hunderte oder tausende Kilometer nach Deutschland transportieren, Wasserstoff in Gasturbinen verbrennen und daraus Strom erzeugen, Strom quer über Deutschland verteilen, Strom speichern.

Am Ende kommt von der eingesetzten Energie kaum noch etwas an. Das verzigfacht den Strombedarf und die Kosten. Von Nischen abgesehen, wird diese Form der Energiegewinnung nie konkurrenzfähig sein.
Fass doch Tridinskis Frage etwas weiter. Es muss ja nicht grüner Wasserstoff sein. Es könnte auch Methan sein. Klar hast Du den Umweg über Wasserstoff. Dafür ist deutlich leichter zu transportieren und vor allem zu speichern. Und sicher hätte man bei der Energieumwandlung Verluste. Und Die Verbrennung des Methans bringt weitere. Es wäre ab zumindest mal eine Speicherform, die wir kennen und die wir direkt nutzen können. Vor allem ist die Energiedichte mal auf einem vernünftigen Level.

Wir können uns die Energiewende mit dem, was wir haben wünschen. Dieser Wunsch wird aber nicht in Erfüllung gehen.

Zitat:
Kohlendioxid baut sich in der Atmosphäre nur im Zeitrahmen von hunderten Jahren langsam ab. Deswegen müssen wir unseren CO2-Ausstoß praktisch sofort drastisch senken. Das geht nur mit Technologien, die uns jetzt zur Verfügung stehen. Mit allem anderen verschwenden wir nur Zeit. Die Energiewende in Deutschland muss mit Photovoltaik und mit Windkraft gelingen, oder sie kommt zu spät. Zeitverschwendungsstrategien wie die Debatte über E-Fuels oder über eine globale Stromerzeugung in der Sahara lenken nur ab.
Es macht doch aber keinen Sinn, einer Illusion hinterherzurennen. Die Notwendigkeit von Speichermöglichkeiten ist mittlerweile so wenig umstritten wie der menschengemachte Klimawandel selbst.

Das bedeutet ja nicht, daß wir jetzt nicht weiter mit Vollgas die Erneuerbaren ausbauen sollten. Es bedeutet nur, daß dies allein aus verschiedenen Gründen nicht reicht.
Genussläufer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2023, 21:27   #10371
Decke Pitter
vormals Aquisgrana
 
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Registriert seit: 30.12.2008
Ort: Köln
Beiträge: 1.659
Zitat:
Zitat von dr_big Beitrag anzeigen
Wir brauchen in Europa endlich HGÜ Strecken in Ost/West und Nord/Süd Richtung, damit ordentlich Energie verschoben werden kann.
Ja! Stimmt!

Ich arbeite als Umwelt- und Genehmigungsplaner in einem HGÜ-Projekt. Bislang gibt es einige Projekte in Deutschland. SuedLink, SuedOstLink... Alle haben eine Ausrichtung von Nord nach Süd bzw. umgekehrt. Der Strom kann in beide Richtungen transportiert werden kann, sobald die Leitungen in Betrieb sind.

Von europaweiten HGÜ-Leitungen, ob in Nord-Süd oder West-Ost Richtung, sind wir weit entfernt. Ich könnte von Hindernissen innerdeutsch erzählen. Grenzüberschreitend sehe ich den Netzausbau bei HGÜ-Leitungen lange nicht. Leider.

By the way:
Transport von grünem! Wasserstoff, hergestellt in (Nord)Afrika durch im Boden verlegte Leitungen (die noch nicht existieren), über Spanien, durch Frankreich nach Deutschland ist Wunschdenken. Machbar wäre das, aber...

Wir müssen hier in Deutschland erstmal schauen, dass wir den SuedLink und den SuedOstLink in Betrieb nehmen. Politisches Ziel der Inbetriebnahme für den SuedOstLink ist Ende 2027.

So long...
Decke Pitter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2023, 21:38   #10372
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.934
Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Es macht doch aber keinen Sinn, einer Illusion hinterherzurennen. Die Notwendigkeit von Speichermöglichkeiten ist mittlerweile so wenig umstritten wie der menschengemachte Klimawandel selbst.
Ich bestreite nicht die Notwendigkeit von Stromspeichern. Ganz im Gegenteil, ich habe deren Notwendigkeit und Nichtvorhandensein häufig als Argument verwendet.

Ich halte es aber für eine Illusion, dass wir mittelfristig unseren Strom in nennenswerten Mengen in der Sahara produzieren werden. Ich halte solche Überlegungen in der gegenwärtigen Situation für Luftschlösser von Menschen, die nichts ändern wollen und sich daher für Lösungen bei den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen erwärmen.

Im Großen und Ganzen werden wir die Strommenge zur Verfügung haben, die wir selbst im eigenen Land produzieren. Wir müssen also sparsam in effizient damit umgehen. Diese Einsicht führt zu strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft, im Verkehr, in den privaten Haushalten. Und sie führt hoffentlich zur nötigen Akzeptanz von Windrädern und Solaranlagen in der Bevölkerung.

Ich befürchte, dass die Bereitschaft der Menschen zu diesen notwendigen Veränderungen untergraben wird, wenn man ihnen weismacht, wir hätten künftig große Mengen an billigem Strom und Wasserstoff aus der Sahara und E-Fuels aus Chile für Autos. Das wird es mittelfristig aber nicht geben.

Es wäre ja klimamäßig ein Schildbürgerstreich, wenn wir Europäer im großen Stil erneuerbare und klimafreundliche Energie aus Afrika zu uns holten, solange in Afrika selbst noch Holz und Kohle verfeuert wird. Solarstrom aus Afrika muss in Afrika eingesetzt werden, weil alles andere viel zu ineffizient ist und dem Klima schadet.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2023, 21:39   #10373
Genussläufer
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.722
Zitat:
Zitat von Decke Pitter Beitrag anzeigen
Wir müssen hier in Deutschland erstmal schauen, dass wir den SuedLink und den SuedOstLink in Betrieb nehmen. Politisches Ziel der Inbetriebnahme für den SuedOstLink ist Ende 2027.
Was ist Deine Prognose als Insider? Schaffen wir wenigstens das?

Zitat:
Von europaweiten HGÜ-Leitungen, ob in Nord-Süd oder West-Ost Richtung, sind wir weit entfernt. Ich könnte von Hindernissen innerdeutsch erzählen. Grenzüberschreitend sehe ich den Netzausbau bei HGÜ-Leitungen lange nicht. Leider.
Weil keine Sau ein so hohes Maß an Komplexität ins Netz bringen will. Es gab bereits einseitige Bestrebungen unseren Strom gar nicht mehr zu nehmen.

Zitat:
By the way:
Transport von grünem! Wasserstoff, hergestellt in (Nord)Afrika durch im Boden verlegte Leitungen (die noch nicht existieren), über Spanien, durch Frankreich nach Deutschland ist Wunschdenken. Machbar wäre das, aber...
Wie stehst Du aber zu synthetischen Kraftstoffen, die dann auch per Schiff transportiert werden könnten. Dann bräuchtest Du die Pipeline "nur" bis zum Hafen? Und ein Großteil der Infrastruktur (Schiffe, Terminals, Verbraucher) wäre vorhanden. Wäre das aus Deiner Perspektive eine Option? Bzw. was müsste man tun, um es zu einer Option zu machen?
Genussläufer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2023, 21:47   #10374
Genussläufer
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.722
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich befürchte, dass die Bereitschaft der Menschen zu diesen notwendigen Veränderungen untergraben wird, wenn man ihnen weismacht, wir hätten künftig große Mengen an billigem Strom und Wasserstoff aus der Sahara und E-Fuels für Sportwagen aus Chile. Das wird es mittelfristig aber nicht geben.
Ok, den Punkt kann ich voll und ganz nachvollziehen. Diese Gefahr kann ich nicht wegdiskutieren. Und es wird genügend Verantwortungsträger geben, die dieser Versuchung nicht widerstehen werden

Zitat:
Es wäre ja klimamäßig ein Schildbürgerstreich, wenn wir Europäer im großen Stil erneuerbare und klimafreundliche Energie aus Afrika zu uns holten, solange in Afrika selbst noch Holz und Kohle verfeuert wird. Solarstrom aus Afrika muss in Afrika eingesetzt werden, weil alles andere viel zu ineffizient ist und dem Klima schadet.
Das sehe ich tatsächlich anders. Vielleicht will es auch einfach anders sehen. Wenn es hier gelingt, einerseits Infrastruktur zu errichten und andererseits, diese Länder daran partizipieren lässt, kann das viel bewirken. Mag sein, daß ich hier zu optimistisch bin. Aber ohne solche Schritte, sehe ich nicht, das wir unsere Ziele erreichen.

Wo wir uns völlig einig sind, sind der notwendige Ausbau bei uns und die Erkenntnis, daß jede nicht verbrauchte KWh auch nicht produziert werden muss.
Genussläufer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2023, 21:50   #10375
dr_big
Szenekenner
 
Registriert seit: 17.03.2011
Beiträge: 3.440
Ein SüdLink Umspannwerk wird ja gerade neben meinem Büro gebaut. Das geht rasend schnell und wird nur noch einige Jahre dauern

Man muss auch gar nicht nach Afrika schielen, es würde schon reichen, wenn man die Gewächshäuser in Spanien mit PV Modulen überdacht. Und wenn Frankreich statt 1GW Atomenergie für das gleiche Geld 10GW Windenergie aufbauen würde, dann kämen wir auch wieder einen Schritt weiter.

Geändert von dr_big (20.04.2023 um 21:56 Uhr).
dr_big ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2023, 21:55   #10376
Siebenschwein
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.06.2019
Ort: Zürič
Beiträge: 1.949
Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen


Wie stehst Du aber zu synthetischen Kraftstoffen, die dann auch per Schiff transportiert werden könnten. Dann bräuchtest Du die Pipeline "nur" bis zum Hafen? Und ein Großteil der Infrastruktur (Schiffe, Terminals, Verbraucher) wäre vorhanden. Wäre das aus Deiner Perspektive eine Option? Bzw. was müsste man tun, um es zu einer Option zu machen?
Auch wenn Du nicht mich gefragt hast: erst, wenn Du es Dir leisten kannst, 80% des erzeugten Stroms einfach wegzuschmeissen (wegen des Wirkungsgrads) und finanzielle Aspekte wie die Höhe des zusätzlichen Investments als auch Ausgaben für den Betrieb der Anlagen keine Rolle spielen, ja- dann wäre das eine Option.
Niemand, der rechnen kann, wird je so eine SynFuel Anlage bauen - es sei denn, er will das Produkt stofflich nutzen. Energetische Nutzung ist wirtschaftlicher und ökologischer Wahnsinn.
__________________
Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Siebenschwein ist gerade online   Mit Zitat antworten
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