Und selbst wenn er diese Verbindung nicht hat/hätte, die Aussagen sind doch recht dünn.
Den Artikel kann man runterdampfen auf:
- Deutschland hat eine Industrie die 24/7 Energie braucht
- erneuerbare Energie können das nicht liefern
- Gas ist nicht Co2- neutral
- Atomenergie wäre es, wird aber nicht mehr gewollt
- Deutschland muss sich entscheiden was es will
Dafür brauche ich keinen Nobelpreisträger, das weiß doch nun mittlerweile jeder der sich halbwegs mit dem Thema beschäftigt.
Die Haltung der Partei ist nicht mit der Realität vereinbar???
Das sind sehr harte Worte.
Vermutlich hat der Typ auch etwas Ahnung und steht nicht in Verdacht Russische Propaganda zu verbreiten....
Konnte irgendwie noch keinen Artikel auf faz.net finden.
Steven Chu ist als Physiker eine Nummer, keine Frage.
Was denkst Du, warum hat die Erdölfima BP das Institut, für das Steven Chu sich engagiert, mit 500 Millionen US-Dollar finanziert?
Das ist immerhin doppelt so viel wie die gesamte Uni Freiburg an Drittmitteln im Jahr erhält – und das 15fache der Fakultäten Mathe und Physik zusammen.
Das Interview ist in der aktuellen FAS, S.6, paywall die Zusammenfassung oben finde ich zutreffend, wie viele andere Physiker auch findet Chu Atomkraft (als Übergangslösung oder auch nicht) okay/notwendig - die haben das ja auch erfunden und sind nicht in Wirtschaft, Soziologie und Politik unterwegs.
m.
Geändert von merz (10.02.2024 um 22:36 Uhr).
Grund: + „Wirtschaft“ wie konnte ich das vergessen :)
Das Interview ist in der aktuellen FAS, S.6, paywall die Zusammenfassung oben finde ich zutreffend, wie viele andere Physiker auch findet Chu Atomkraft (als Übergangslösung oder auch nicht) okay/notwendig - die haben das ja auch erfunden und sind nicht in Wirtschaft, Soziologie und Politik unterwegs.
m.
Korrekt. Physiker beurteilen kompetent, ob die Technologie technisch beherrschbar ist. Der menschliche Faktor, also alles, was solche Dinge wie Korruption, Schlamperei, aber auch technische Unzulänglichkeiten, gefälschte Qualitätszertifikate, falsche Programmierung etc pp betrifft, betrachtet die Physik nicht.
Von daher: Risiko ist Schadenshöhe mal Eintrittswahrscheinlichkeit. Der Physiker schaut nur auf die Wahrscheinlichkeit und sagt, Unendlich mal Null sei null. Dummerwrise irrt er aus genannten Gründen - den mit dem menschlichen Faktor ist das Risiko eben Unendlich mal eine sehr kleine Zahl - was wiederum Unendlich ergibt. Bummers, liebe Kernkraftfreunde.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Chu bringt das bekannte Argument der Statistik „Tote pro TWh“: Kohle ist am gefährlichsten usf.
Seine Hauptaussage ist, dass Industrie eben 24/7 stabil grosse Mengen Energie braucht, Erneuerbare das aber eben nicht liefern - also muss man ergänzen (wenn man Industrie haben will) und da ist Kernkraft und nicht fossile für ihn die beste Alternative.
Was mich persönlich wieder zu meinem Lieblingsproblem - was ich immer noch nicht verstanden habe - bringt: die ungeklärte Fragestellung der Speicherlösungen wenn man sehr grossflächig auf Erneuerbare geht (zugespitzt: „Dunkelflaute“), aber ich schweife ab.
Siehst du einen Zusammenhang zwischen dem Engagement von BP und seiner Aussage?
Das kann ich nicht beurteilen. Jedoch engagiert sich BP auch in der Atomwirtschaft. Google spuckt folgendes aus:
BP spielt eine aktive Rolle in der Atomwirtschaft.
BP investiert in die Entwicklung von Kernkraftwerken der nächsten Generation.
BP ist Mitglied der World Nuclear Association (WNA), einer Lobbygruppe der Atomindustrie.
BP hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Atomkraft könnte dabei eine Rolle spielen.
Ist es nicht bemerkenswert, wie oft man bei vermeintlichen Experten, welche sich in sehr reichweitenstarken Medien anderer Länder platzieren, solche Verbindungen zur Energiewirtschaft findet? Man ruft Wikipedia auf und hat fast immer einen Treffer.